Die Aufbruchsstimmung bei der Wiener Austria erlitt bereits in der 2. Bundesliga-Runde einen Dämpfer.
Denn das Gastspiel beim WAC, das bedingt durch heftige Regenfälle 30 Minuten verspätet angepfiffen wurde, ging mit 0:1 verloren (Spielbericht) – dabei hatten die Wiener gerade in der ersten Hälfte eine Vielzahl an Chancen.
Doch mit diesen Möglichkeiten ging man zu fahrlässig um, wie auch Kapitän Alexander Grünwald bei "Sky" eingestand:
"Wir müssen nach der ersten Hälfte 2:0 führen", erklärte der wohl einzige traurige Kärntner an diesem Sonntagnachmittag mit dem Verweis auf die starke Anfangsphase mit den Möglichkeiten von Friesenbichler, Prokop und seinen eigenen Stangenschuss.
"Haben durch Eigenfehler den Gegner aufgebaut"
"Der Gegner hatte nur eine Chance, wo wir selbst den Ball zurückspielen. Wir haben die Partie komplett kontrolliert - auch nach der Pause. Der WAC hat zwei Mal aufs Tor geschossen – ein Mal durch Schmerböck und eben der Standard. Dieses 0:1 ist einfach total unnötig. Wir sind enttäuscht, denn es war mehr drinnen", lautete sein Spielresümee.
Ähnlich analysierte Trainer Thomas Letsch: "Das Ergebnis ist absolut enttäuschend – die Art und Weise wie wir gespielt haben gar nicht. Wir hatten die Partie unter Kontrolle, unser Spielplan ging auf und wir hatten große Chancen. Da müssen wir einfach ein Tor machen."
Für den Salzburger fiel die Pleite in die Kategorie "Selbst schuld!". "Wir haben durch Eigenfehler den Gegner aufgebaut. Wenn wir schon die eigenen Möglichkeiten nicht nützen, müssen wir wenigstens mit einem 0:0 nach Hause fahren. Dann wäre es zwar so wie das Spiel verlaufen ist, immer noch zu wenig, aber so ist es absolut enttäuschend."
Kein Schönreden, aber...
Zu viel in die Niederlage hineininterpretieren, wollten aber weder Grünwald noch Letsch. "Wir brauchen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Ich habe schon den Sieg am ersten Spieltag nicht überbewertet und werde jetzt auch die Niederlage nicht überbewerten. Heute war ganz klar auch ein Sieg drinnen. Wir waren sicher die bessere Mannschaft, haben uns die Niederlage aber wieder selber zuzuschreiben, weil wir das Gegentor viel zu einfach bekommen haben", stellte Grünwald klipp und klar fest.
Und der Chefcoach ergänzte: "Ich bin weit davon entfernt, etwas schönzureden, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wenn wir den Weg so weitergehen und das, was wir in der ersten Hälfte gespielt haben, stabilisieren können, dann können wir den einen oder anderen Punkt holen."
Seine Austria lieferte in der Lavanttal-Arena freilich keine schlechte Partie ab, wirkte vor allem nach vorne wesentlich zielstrebiger und nicht so behäbig wie noch in der vergangenen Saison.
Positive Erkenntnisse
Einzig so mancher Schnitzer in der Verteidigung (etwa Kleins Rückpass auf den freistehenden Orgill) erinnerte an das katastrophale letzte Jahr.
Und natürlich hätte man das Gegentor besser verteidigen können, doch laut Letsch "entstehen Gegentore aus Fehlern."
Der Austria-Coach blickt daher trotz der gedämpften Aufbruchsstimmung zuversichtlich in die Zukunft: "Wir haben aus zwei Spielen drei Punkte geholt. Das ist nicht so wie wir uns das erhofft haben. Aber ich denke, wir können aus diesem Spiel sehr viel Positives mitnehmen."