Endstand
0:3
0:1, 0:2
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Austria-Drama: "Das Schirchste, was es gibt"

Die erneute Verletzung eines Rückkehrers sorgt bei den Wienern für Trauerstimmung:

Austria-Drama: Foto: © GEPA

Trotz des souveränen 3:0-Erfolges der Wiener Austria beim TSV Hartberg (Spielbericht>>>) war die Stimmung im Kreise der Violetten alles andere als top.

Der Grund lässt sich in der 78. Minute des Spiels finden. Linksverteidiger Ziad El Sheiwi, der sein Bundesliga-Comeback nach einem Jahr Pause geben konnte, muss mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz. Die Diagnose ist noch nicht offiziell, alles deutet aber auf einen erneuten Kreuzbandriss des 18-Jährigen hin.

Austria-Offensivmann Andreas Gruber, der in der 24. Minute für die 1:0-Führung der "Veilchen" sorgte, wird im Interview mit "Sky" besonders emotional und kann die Tränen nicht unterdrücken.

"Ich bin am Boden zerstört gewesen, als ich das gehört habe. Ich weiß, wie sich das anfühlt, deswegen ist das für mich persönlich besonders schwer. Für so einen jungen Spieler sind zwei Kreuzbandrisse wirklich schlimm", sagt der 27-Jährige unter Tränen über die Verletzung seines Kollegen.

"Ich werde ihm beistehen"

Aufgrund der Ungewissheit über das Ausmaß der Verletzung macht sich Gruber noch Hoffnungen, stärkt dem Youngster aber in jedem Fall den Rücken: "Ich kann ihm jetzt nur alles Gute wünschen, ich werde ihm sicher in diesen Momenten beistehen und hoffe natürlich, dass die Diagnose dann doch noch besser ausfällt, aber das ist gerade sehr schwierig für mich."

Auch Kreativgeist Dominik Fitz kann sich nur kurz über den Sieg seiner Mannschaft freuen, auch seine Gedanken widmen sich seinem verletzten Kollegen.

"Ich war gerade drinnen bei ihm und hab jetzt Gänsehaut über den ganzen Körper, wenn ich nur darüber nachdenke. Er ist so ein leiwander Bursche und hat so eine lange Leidenszeit hinter sich, das tut allen von uns wirklich sehr weh", zeigt sich der Wiener im Gespräch mit "Sky" zerknirscht.

Nachdem auch Fitz aufgrund von Verletzungen einen harten Weg zurücklegen musste, trifft ihn die Situation ebenfalls hart: "Man kann das gar nicht in Worten beschreiben. In seiner zweiten Partie überhaupt nach der Rückkehr, das tut mir so besonders weh. Einen Menschen so leiden zu sehen, das ist das Schirchste was es gibt."

Mühl: "Ein unglaublicher Mensch"

Auch Kapitän Lukas Mühl wollte nach dem Spiel gar nicht mehr an die drei Punkte denken und war in Gedanken bei seinem Abwehr-Kollegen.

"Das trübt unseren Sieg absolut, schauen wir mal, was jetzt genau dabei rauskommt. Er ist ein unglaublicher Fußballer und ein unglaublicher Mensch, der sich so stark zurückgekämpft hat", sagt der Deutsche in einer ersten Reaktion.

Besonders das positive Auftreten des 18-Jährigen wird dem Kapitän in naher Zukunft fehlen: "Er hat immer einen Grinser auf der Backe, wenn er auf den Trainingsplatz kommt und bringt immer so eine gute Stimmung mit. Es tut echt sehr, sehr weh."

Ortlechner: "Nur weinende Menschen gesehen"

Sichtlich getroffen war auch Sportdirektor Manuel Ortlechner. Der Oberösterreicher offenbart im "Sky"-Interview die Stimmung nach der Partie in der Kabine.

"Er hat sich so großartig zurückgekämpft, alle haben mit glühenden Augen darauf gewartet, ihn wieder zu sehen. Und jetzt gehen wir in die Kabine und sehen dort nur weinende Menschen. Und das beim wohl größten Linksverteidiger-Talent des Landes, das ist gerade alles sehr schwer", sagt der 42-Jährige über die Situation.

Als sportlich Verantwortlicher beschäftigt sich Ortlechner auch mit der Frage, ob der Verein bei der Rückkehr etwas anders machen hätte sollen.

"Wir hinterfragen uns natürlich alle miteinander. Wir haben es extra so angelegt, dass er nicht zu früh zurückkehren sollte, etwa nach fünf oder sechs Monaten. Es hat auch heute im Spiel nicht den Anschein gemacht, dass etwas passieren könnte. Aber wie ich das dann gesehen habe, hab ich sofort gewusst, was los ist", skizziert der Oberösterreicher den Rückweg des 18-Jährigen. 

Der Sportdirektor sprach in der Kabine auch persönlich mit seinem Youngster und verrät im Interview, was er zu ihm sagte: "Ich habe das schon beim ersten Kreuzbandriss von ihm so ähnlich gemacht und habe wie damals gesagt: 'Mach dir keinen Stress, Ziad. Wir warten auf dich' und das machen wir auch jetzt wieder."

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