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Austria nach Remis wehmütig: "Traurigkeit überwiegt"

Mit einem 0:0 gegen Meister Salzburg bleibt die Wiener Austria auch im achten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen. Trotzdem herrscht in Favoriten Wehmut.

Austria nach Remis wehmütig: Foto: © GEPA

Die Wiener Austria bleibt nach dem 0:0 zuhause gegen Red Bull Salzburg auch im sechsten Bundesliga-Spiel in Folge ungeschlagen und ohne Gegentor.

Trotzdem sind die Veilchen mit dem Ergebnis nicht zur Gänze zufrieden.

Unzählige Abschlüsse und ein Elfmeter reichten letztendlich nicht aus, um auch gegen Salzburg die Siegesserie fortzusetzen.

"Viel mehr drinnen gewesen"

Torwart Christian Früchtl, der erneut seinen Kasten sauber halten konnte, findet klare Worte: "Es wäre viel mehr drinnen gewesen. Eigentlich haben wir in den letzten Wochen immer noch einen Lucky-Punch geschafft. Heute hat es leider nicht gereicht."

Er führt aus: "Salzburg hatte keine richtige Torchance, immer wieder Annäherungen, aber keine zwingende Torchance, wo ich hätte eingreifen müssen. Vorne haben wir leider das Tor nicht gemacht."

Austria "überrascht" von Salzburger Auftritt

Über die schwache Vorstellung der Salzburger war auch Früchtl etwas überrascht. Er merkte zwar an, dass die Salzburger unter der Woche im Einsatz und natürlich müde waren, ein derart eindeutiges Spielbild war dennoch nicht das, was die Violetten erwartet haben. 

Dem schloss sich auch Mittelfeldspieler Marvin Potzmann an: "Wir haben noch nie so viele Chancen gegen Salzburg gehabt, ehrlich gesagt. Wir haben es gut gemacht."

Potzmann fügt hinzu: "Für Salzburg ist es aber auch nicht leicht, bei den Verletzten, die sie zurzeit haben."

"Torsperre" der Austria besteht weiterhin

Die "Torsperre" der "Veilchen" hat auch weiterhin Bestand, die Austria ist mittlerweile seit 795 Minuten ohne Gegentor. Gegen Salzburg spielte man das letzte Mal am 24. September 2017 zu Null, auch damals ein torloses Remis.

Die defensive Stabilität erklärt der Austria-Goalie so: "Wir haben es abgestellt, individuelle Fehler zu machen, das hat uns in den ersten acht, neun Spielen die Punkte gekostet, wenn wir nah dran waren. Ich fand, dass es vorher auch nicht so schlecht war." 

Kollege Potzmann lobt vor allem die Dreierkette: "Die Drei machen es überragend. Einmal ist es Früchtl, der uns bei einem Elfmeter rettet, oder es sind die Drei hinten. Mannschaftlich machen wir das Verteidigen sehr gut."

"Nur wäre es gut, wenn wir ein bisschen mehr Tore schießen", grinst der Mittelfeldspieler.

"Spiel gemacht, was in allen Phasen gut war"

Austria-Trainer Michael Wimmer fasst die Partie folgendermaßen zusammen: "Wir sind nicht so gut ins Spiel reingestartet. Die Anfangsphase, so die ersten fünf, sechs Minuten war bei Salzburg, auch die erste Torchance. Danach haben wir uns reingekämpft in das Spiel."

Der Deutsche lobt: "Wir waren dann richtig gut im Spiel, haben bis zur 90. Minute ein Spiel gemacht, das in allen Phasen gut war. Wir haben sehr, sehr gut verteidigt, nicht nur tief, sondern hatten einen guten Übergang vom tiefen ins hohe Pressing."

Ganz zufrieden ist er allerdings nicht: "Wir haben viele hohe Balleroberungen gehabt, die auch gute Umschalter waren, wo wir das nicht ganz so gut ausspielen, wo wir vielleicht mit ein bisschen mehr Präzision klarere Torchancen kriegen."

"Ein, zwei Spieler wollten nicht schießen"

Nach einer kuriosen Strafraum-Szene in der Schlussphase, bei der Marvin Martins einen Elfmeter für die "Violetten" herausholte, im anschließenden Getümmel aber eine Tätlichkeit beging und deswegen nach VAR-Check Rot sah, scheiterte Joker Alexander Schmidt per Elfer an RBS-Goalie Schlager und verpasste den neuerlichen Lucky-Punch.

Zur Schützenauswahl meint Wimmer: "Es war genug Zeit, das zu besprechen. Ein, zwei Spieler wollten nicht schießen. Alex hat dann die Verantwortung übernommen. Letzte Woche war er der Held, heute wollte er ihn reinmachen. Leider hat der Keeper gehalten, aber ich mache Alex keinen Vorwurf."

Wimmer: "Traurigkeit überwiegt ein bisschen die Freude"

Trotz des Punktes gegen den amtierenden Meister zeigt man bei den "Veilchen" angesichts des Spielverlaufs Wehmut. 

FAK-Coach Michael Wimmer erklärt: "Natürlich tut es weh. Wir hätten es gerne gewonnen. Die Jungs haben alles draußen gelassen, was möglich gewesen wäre, um das Spiel zu gewinnen. Dann fehlt ein bisschen die Kaltschnäuzigkeit vorm Tor, um eines zu machen."

Er gibt zu: "Die Traurigkeit überwiegt ein bisschen mehr als die Freude über den Punkt."

Trotzdem zeigt sich Wimmer angesichts der kommenden Aufgaben positiv: "Trotzdem werden wir auf die Leistung aufbauen und weitermachen, dann müssen wir eben in zwei Wochen die Punkte holen."

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