Die Veilchen starteten gut in die Partie, gingen auch in der 22. Minute durch Michael Madl in Führung, ließen dann aber zu viel zu, um als überlegen bezeichnet zu werden. Die Gelb-Rote Karte gegen Igor kurz vor der Pause erschwerte die Aufgabe zusätzlich.
"Da geht einem schon durch den Kopf: 'Scheiße, es läuft wieder was gegen uns!'"
"Die erste Gelbe kriegt er für Ballwegschlagen, die zweite für ein Foul in der gegnerischen Hälfte. Ich glaube, man kann in dem Fall Gelb zeigen", stellt FAK-Coach Letsch fest.
"Es sei Igor verziehen"
Dass der brasilianische Innenverteidiger in den beiden Aktionen keine sonderlich klugen Entscheidungen getroffen hat, ist Madl durchaus bewusst: "Er ist ein junger Spieler, der von seiner Aggressivität und seiner Athletik lebt. Die erste Gelbe war ein bisschen dumm, aber das passiert einem jungen Spieler. Die zweite Gelbe war am Platz für mich keine. Fehler passieren jedem, es sei ihm verziehen."
Kurz nach der Pause gelang Florian Flecker – ein wenig glücklich – der Ausgleich. Normalerweise der Knackpunkt der Partie und für eine psychisch sowieso angeschlagene Austria alles andere als einfach zu verarbeiten. Doch nur eine Minute später schlugen die Violetten in Person von Grünwald zurück, gingen erneut in Führung.
"Wenn da so ein 1:1 kommt, geht einem schon durch den Kopf: 'Scheiße, es läuft wieder was gegen uns.' Umso wichtiger war dann, dass wir uns etwas zugetraut haben", offenbart Letsch seine Gedanken.
Dass es auch der Mannschaft so ging, erklärt Grünwald: "Der Ausgleich war für den Kopf sehr schwierig. Ein unnötiger Eckball, ein abgefälschter Schuss. Da habe ich mir wieder gedacht: 'Ui, das wird schwierig.' Genau in der Phase war das 2:1 enorm wichtig."
Letztendlich durften die Wiener über einen verdienten 4:2-Erfolg jubeln. Ein Sieg, der mehr als nur drei Punkte wert ist. Letsch freut sich: "Ich muss jeden Einzelnen loben für das, was nach der Gelb-Roten Karte auf dem Platz abgelaufen ist. Wie sich die Mannschaft in dieser Drucksituation nach dem schnellen Ausgleich gefangen hat, wie sie das geregelt hat, wie sie gefightet hat für diesen Sieg, verdient höchsten Respekt. Das macht mich stolz und glücklich."