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Austria jubelt: Krisenklub ade!

Aber für Coach Manfred Schmid war es "wirklich ganz, ganz schlimm".

"Ich möchte nicht mehr erleben, was ich heute mitmachen musste", stöhnt Manfred Schmid.

Der Coach hat mit der Wiener Austria soeben mit einem 2:1-Sieg gegen die Admira am letzten Spieltag des Bundesliga-Grunddurchgangs die Teilnahme an der Meistergruppe fixiert. Das hat ihn Nerven gekostet. Denn Schmid konnte wegen einer Sperre die Partie nur von der Tribüne aus mitverfolgen.

Bei "Sky" schildert er: "Es ist mir schon mal besser gegangen. Es war wirklich ganz, ganz schlimm. Ich habe mir das nicht so vorgestellt, ich habe geglaubt, ich stelle mich da rauf, beobachte das Spiel und habe vollstes Vertrauen in mein Team. Aber wie es dann gelaufen ist, wenn du in manchen Situationen nicht eingreifen kannst..."

Pentz: "Ein Schweinskick"

Beim Jubel über den Erfolg war der FAK-Trainer dann aber wieder mittendrin. Und der Jubel war denkbar groß. Denn nach zuletzt drei Siegen in Folge wollten die Veilchen den Erfolgslauf mit dem Einzug in die Top 6 krönen. Entsprechend groß war der Druck.

Goalie Patrick Pentz erklärt: "In unseren Köpfen sind – gerade mit den Fans – richtig viele Emotionen. Vor allem nach so einem Schweinskick. Man hat uns die Nervosität angemerkt."

Grünwald erneut Matchwinner

Dann wurde - wie schon in der Runde davor im Heimspiel gegen den WAC - just Routinier Alexander Grünwald zum Matchwinner. Der Kärntner hatte im Herbst nur eine untergeordnete Rolle gespielt, blüht im Frühjahr aber auf.

Pentz streut ihm verbal Rosen: "Große Spieler entscheiden große Spiele. Das trifft heute auf Grünwald zu. Er ist eine Legende bei dem Verein und unglaublich wichtig für uns. Sein Tor zum Ausgleich war der Knackpunkt."

Auch Coach Schmid streicht die Rolle der älteren Spieler hervor: "Wir haben immer nur über die Jungen gesprochen, aber wir haben auch ein paar erfahrene Routiniers, die man auch braucht. Die Jungen bekommen die Hilfe, die sie brauchen, bekommen hin und wieder die Arschtritte. Es ist wichtig, Führungsspieler zu haben, die Verantwortung übernehmen, die sich nicht verstecken, auch schwierige Situationen annehmen. Davon haben wir mit Grünwald, Suttner, Mühl, Galvao und anderen einige."

Rede in der Kabine

Eine Genugtuung für Grünwald, bei dem im Sommer noch unsicher war, ob er neuerlich einen Vertrag bei der Austria bekommt. "Ich habe gesagt, dass ich fair behandelt werden will und noch konkurrenzfähig bin. Es ist schön, dass ich das beweisen kann, dass ich meinen Worten Taten folgen lasse", jubelt er.

Nach der Partie, es war sein 322. Pflichtspiel für die Austria-Profis, musste der 32-Jährige in der Kabine dann das Wort ergreifen. Er verrät: "Die Mannschaft hat heute gefordert, dass ich die ersten Worte in der Kabine spreche. Ich habe ihnen gesagt, dass ich sehr stolz auf sie bin."

Doch kein "Scheißjahr"

Die Euphorie bei den Veilchen ist wieder da. Und wie! Schmid stolz: "Wir sind von einem Krisenklub zu einem Klub mutiert, der richtig schönen Fußball spielt, zu dem die Leute wieder gerne kommen, der Emotionen weckt."

Dabei hatte der Trainer bei seinem Amtsantritt doch noch ein "Scheißjahr" vorhergesagt. Er lacht: "Das ist es nicht ganz geworden bis jetzt und da bin ich froh darüber."

Die Highlights der 22. Bundesliga-Runde:


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