Die Admira kann doch noch gewinnen. Als letztes Team der Bundesliga schrieben die Südstädter am zehnten Spieltag auch endlich voll an.
Nach dem 3:1-Heimsieg gegen die WSG Tirol will Admira-Coach Klaus Schmidt den Ball jedoch flach halten, wie der 51-Jährige gegenüber "Sky" erklärt: "Es ist kein großer Grund zu feiern. Wir brauchen jetzt nicht auf den Tisch steigen. Auf den Tisch steigen wir am 25. Mai, wenn wir es geschafft haben. Bis dorthin werden wir die Füße still und die Partys ganz kurz und locker halten."
Bis zum erfolgreichen Klassenerhalt am 25. Mai ist der Weg für den weiterhin Tabellenletzten gewiss noch ein weiter, die Tendenz hat am Samstag aber wieder in die richtige Richtung gezeigt.
Sieg der Moral
Speziell die Tatsache, dass sich die Admira nach dem frühen Gegentreffer - durch das Premierentor von WSG-Stürmer Kelvin Yeboah in der Bundesliga - schnell erholte und nahezu postwendend zum Ausgleich sowie in späterer Folge sogar zur Führung kam, stimmt Schmidt positiv: "Es war eine schwierige Zeit, wo wir beim letzten Heimspiel gegen St. Pölten wirklich sehr nahe dran waren, einen Dreier zu schreiben, den wir nicht geschrieben haben. Dann sind wir nach Graz gefahren, wo sie uns abgewatscht haben und dass wir dann wieder aufstehen und Moral zeigen, spricht natürlich für die Mannschaft. Das macht uns einen tollen Abend – ich bin stolz auf die Mannschaft."
Ausschlaggebend für den ersten Saisonsieg war aber nicht nur die Leistung der Admira, sondern auch die der WSG-Defensive. Diese agierte bei allen drei Gegentoren nachlässig, ließ sich immer wieder leicht überspielen - wie auch Coach Thomas Silberberger erkennt: "Der Auftakt war verheißungsvoll und dann haben wir sehr viel dazu beigetragen, dass die Admira zur Pause mit 3:1 führt. Die Tore waren billig bis billiger, das darf man so nicht kriegen. Ein, zwei Schlüsselmomente sind heute nicht so auf unserer Seite gewesen."
Nicht gegebenes Tor ärgert Silberberger
Dass die WSG beim Stand von 1:3 außerdem einen Treffer aufgrund eines Stürmerfouls zu unrecht aberkannt bekam und die Aufholjagd deshalb doch nicht gestartet werden konnte, ärgert Silberberger noch dazu: "Wenn das ein Foul ist, gibt es bei jedem Spiel sieben, oder 14 Elfmeter. Ich will mich nicht auf den Schiedsrichter rausreden, aber Fakt ist: Das ist nie und nimmer ein Foul." Am Schiedsrichter lag die 1:3-Niederlage der WSG im Endeffekt aber gewiss nicht.
So verpassten die Tiroler also den Sprung auf Tabellen-Zwischenrang sechs, der Aufsteiger findet sich somit erneut in der unteren Tabellenhälfte wieder. Dort ist die Admira schon von Anfang an - der Sieg heute gibt aber jede Menge Zuversicht: "Das war sehr sehr wichtig. Es ist keine Last, sondern eine Riesenfreude. Wir haben uns das einfach verdient. Heute haben wir einfach stark gespielt und verdient gewonnen", erklärt Torschütze Kolja Pusch.
Bis zum nächsten Bundesliga-Spiel der Admira, das am 19. Oktober auswärts beim SCR Altach stattfindet, darf das Motto der Südstädter in der Länderspielpause nun also endlich auch "erstmal tief durchatmen" lauten, wie Doppel-Torschütze Sinan Bakis erleichtert feststellt.