Endstand
1:1
0:0, 1:1
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"Da muss ich mitdenken!" - Schopp grantig auf Kapitän Heil

Hartberg war drauf und dran, Austria Klagenfurt erstmals in der Bundesliga zu besiegen. Heils Platzverweis und ein Joker-Tor machten dies zunichte.

Foto: © GEPA

Der TSV Hartberg schafft es auch im sechsten Anlauf nicht, Austria Klagenfurt in einem Bundesligaspiel zu besiegen. Im Nachtragsspiel der 16. Runde der ADMIRAL Bundesliga reicht es nur zu einem 1:1-Remis (Spielbericht >>>). 

Dabei erleben die Hartberger ein Wechselbad der Gefühle. In einer unterhaltsamen Partie, wo beide Seiten gute Chancen vorfinden, gingen die Oststeirer dank starker Mithilfe vom Klagenfurter Rico Benatelli, der den Ball unglücklich ins eigene Tor befördert, in Führung (56.).

Durch ein "Eiertor", wie der Deutsche es selbst im Nachfeld bei "Sky" bezeichnete, war der Weg für den ersten Sieg Hartbergs über die Kärntner im österreichischen Oberhaus geebnet.

Über besagtes "Eiertor" konnte Klagenfurt-Trainer Peter Pacult nur den Kopf schütteln. "Der Ball ist drei Sekunden in der Luft, wird von hinter der Mittelauflage diagonal gespielt. Er ist ein routinierter Spieler, kein 18-Jähriger. Wie er sich da verhält, ist ärgerlich", lamentierte der gebürtige Wiener.

Fliegender Schwan Heil schwächt Hartberg entscheidend

Aber damit nicht genug, denn auch die Hartberger haben sich zu einer unglücklichen Aktion verleiten lassen, welche am Ende den Sieg kostete. Der bereits verwarnte Jürgen Heil beging im Strafraum eine Schwalbe - Gelb-Rot für den Kapitän (66.). Diese Szene erzürnte seinen Trainer Markus Schopp, der diese Aktion nicht verstehen konnte.

"Da brauchen wir nicht diskutieren. Wenn ich nicht die Gelbe Karte habe, kann ich es ja probieren. Wenn ich die Gelbe Karte schon habe, dann muss ich ein bisschen mitdenken", beklagte sich der 49-Jährige.

So kam es dann schließlich in der Schlussphase wie es kommen musste, Klagenfurt glich durch ein Joker-Tor von Nicolas Binder aus (79.).

"Das ist eine tolle Sache für den 'Nic'. Nach dem Rückstand musst du als Trainer natürlich etwas riskieren. Umso schöner ist es für ihn, dass er nach dieser Verletzungspause dort steht, wo ein Stürmer hingehört", freute sich Trainer Peter Pacult.

Markus Schopp nimmt den Punkt dankend mit

Dabei wäre für die Pacult-Elf danach sogar der Sieg drinnen gewesen, dessen ist sich sein gegnerischer Trainer bewusst. "Am Ende musst du froh sein, dass du mit einem Punkt heimfährst. Wir haben es geschafft, einen Gegner wieder stark zu machen, aus Momenten, die für mich nicht nachvollziehbar sind", so Schopp.

Weiters führte er aus: "Wir haben es dann zu kontrollieren begonnen und haben gewusst, wir müssen weiter bohren. Wir belohnen uns und schaffen es, das Spiel noch einmal aus der Hand zu geben durch eine dumme Aktion. Das zeigt mir, dass wir noch sehr viel Luft nach oben haben und noch besser werden können."

Abstiegsgruppe hat höhere Priorität als Meisterschaftsgruppe

Große Worte Schopps in Richtung seiner Mannschaft, die bislang das Überraschungsteam der Saison ist. Sechs Spieltage vor Ende des Grunddurchgangs steht der TSV Hartberg sensationell auf dem vierten Platz. Der Vorsprung auf die Abstiegsgruppe beträgt aktuell fünf Punkte.

Auf die Frage, ob man bereits auf eine Teilnahme an der Meisterschaftsgruppe schielt, hält sich der Hartberg-Coach weiterhin bedeckt.

"Nach 16 Spielen 26 Punkte ist okay, das nehmen wir so mit. Ich will jedes Spiel gewinnen, dann schauen wir nach 22 Runden, wie viele Punkte es sind", meinte Markus Schopp, der sich abschließend folgendes wünscht: "Dann sind es hoffentlich soviele Punkte, dass wir weit nach hinten schauen können."



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