plus-video

Kühbauer muss beim WAC gehen, Pfeifenberger kommt

Schlusslicht zieht die Reißleine und präsentiert gleichzeitg einen Nachfolger.

Kühbauer muss beim WAC gehen, Pfeifenberger kommt

Zweiter Trainerwechsel in der Bundesliga!

Schlusslicht Wolfsberger AC zieht die Reißleine und trennt sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Didi Kühbauer (44).

Gleichzeitig präsentieren die Kärntner mit Heimo Pfeifenberger bereits einen Nachfolger. Der 44-Jährige erhält einen Vertrag bis Saisonende plus Option auf ein weiteres Jahr.

Christian Ilzer, der aufgrund einer Ausstiegsklausel Regionalligist TSV Hartberg verlassen konnte,
übernimmt das Co-Trainer-Amt von Manfred Nastl.

Der WAC hat heuer nur drei Spiele gewinnen können und ist mit zwölf Punkten Letzter.

Sportliche Situation ausschlaggebend

Dass der Tabellenletzte mit dem sportlichen Abschneiden unzufrieden war, ist nichts Neues.

Trotzdem kam die Entlassung zum jetzigen Zeitpunkt etwas überraschend. Immerhin betreute Kühbauer die Wölfe seit September 2013.

Die Erfolgslosigkeit in dieser Saison wurde schlussendlich als Grund für diesen Schritt angeführt.

Der WAC liegt nach 16 Runden auf dem letzten Tabellenrang, mit einem Punkt Rückstand auf die SV Ried. Lediglich 12 Punkte landeten auf dem Konto.

Dortmund als Highlight, in der Liga im Tief

In der vergangenen Saison qualifizierte sich Kühbauer mit seiner Truppe noch sensationell als Fünfter für die Europa League.

Nach einer überstandenen Runde gegen Soligorsk folgte mit dem Duell mit Borussia Dortmund ein absolutes Highlight.

"Im dritten Jahr war der Europacup ein schöner Moment, wir haben auch den besten Fußball beim WAC überhaupt gespielt", meinte Kühbauer. "Aber am Ende haben die Ergebnisse gefehlt. Wenn man nicht gewinnt, ist es legitim, wenn der Präsident die Reißleine zieht."

Wurde in der Liga die Doppelbelastung anfangs noch als willkommene Ausrede verwendet, stellte sich mit Fortdauer der Saison keine Besserung ein.

Oftmals war Kühbauer mit dem Auftritt seiner Mannschaft zwar zufrieden, jedoch fehlten die positiven Ergebnisse, zudem ließ vor allem die Chancenverwertung zu wünschen übrig.

Kühbauer zieht trotz Aus positive Bilanz

Trotz seiner Trennung nach etwas mehr als zwei Jahren zieht er eine positive Bilanz seiner Ära als WAC-Trainer.

"Ich habe mir mit meiner Arbeit überhaupt keine Vorwürfe zu machen", meinte der 44-Jährige. "Ich bin nach wie vor ein sehr guter Trainer und übergebe zu 100 Prozent eine intakte Mannschaft."

Die Enttäuschung sei zwar groß, das Verhältnis zu WAC-Präsident Dietmar Riegler aber nach wie vor sehr gut. "Ich bin Trainer mit Leib und Seele", erklärte Kühbauer. Er bleibe für alle Angebote offen, vorerst will sich der Ex-Internationale aber verstärkt seiner Frau und seinen zwei Töchtern widmen. "Fußball ist wichtig, aber die Familie ist für mich das Wichtigste."

Auf die Zeit beim WAC blickt er ohne Groll zurück. "Es tut natürlich sehr weh. Ich ziehe trotzdem eine positive Bilanz von diesen drei Jahren", sagte Kühbauer. In der ersten Saison (2013/14) sei man dem Abstieg entronnen, in der zweiten habe man "für Furore gesorgt" und sich für den Europacup qualifiziert.

"Reizvolle Aufgabe" für Pfeifenberger

Nun soll Nachfolger Pfeifenberger das Ruder herumreißen. Der eheamlige ÖFB-Teamspieler war zuletzt ohne Trainerjob und trat vor allem als TV-Experte auf.

Zuletzt coachte der Salzburger bis vergangenen November den damaligen Bundesligisten SC Wiener Neustadt.

Davor führte er den SV Grödig in die Erste Liga. Nun sieht er sich in Wolfsberg einer neuen Herausforderung gegenüber.

"Es ist eine sehr reizvolle Aufgabe für mich und ich freue mich, dass ich zurück in der Bundesliga bin. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft einen starken Willen hat und intakt ist. Das Wichtigste ist der Klassenerhalt und den wollen wir schaffen", wird Pfeifenberger zitiert.

Kühbauer wünscht seinem Nachfolger nur das Beste. "Ich bin mir sicher, dass er schon gegen die Admira den ersten Erfolg feiern wird." Die Südstädter, ein weiteres Ex-Team Kühbauers, gastieren am Samstag (18.30 Uhr) im Lavanttal.

Pfeifenberger wird sein erstes Training hingegen schon am Donnerstagnachmittag in Wolfsberg leiten.

Kommentare