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SV Ried: Abgespeckt ins zweite Jahr

Viele Neue, noch mehr Abgänge im Innviertel - das ist die neue SV Ried:

SV Ried: Abgespeckt ins zweite Jahr Foto: © GEPA

Es war nicht ganz einfach, bei den Rieder Transfer-Aktivitäten in diesem Sommer den Überblick zu bewahren.

Inklusive der beiden an den FAC verliehenen Kicker (Lukas Gütlbauer, David Ungar) stehen bei den Innviertlern 14 Abgänge zu Buche. Da sind Bojan Lugonja, der nach Ende seiner Leihe an den FAC keinen neuen Vertrag erhielt, und David Ungar, der von Leobendorf geholt und sofort an den FAC verliehen wurde, noch gar nicht inkludiert.

Gegenüber stehen zehn Neuzugänge plus Felix Seiwald, der nach einer Leihe zu Vorwärts Steyr wieder im Rieder Kader steht.

Kurzum, es hat sich einiges getan. "Es war notwendig. Der Kader in der letzten Saison war einfach viel zu groß. Wir mussten einige Spieler abgeben", sagt Trainer Andreas Heraf.

"Wir haben mit Marco Grüll und Kennedy Boateng zwei absolute Stammspieler, mit Thomas Reifelthsammer unseren Kapitän verloren"

Trainer Andreas Heraf

Tatsächlich sind es in erster Linie Ergänzungsspieler, die das Innviertel verlassen haben. Von jenen 14 Kickern, die in der Aufstiegssaison über 1.000 Bundesliga-Minuten bestritten haben, sind zehn immer noch da.

Jene, die gegangen sind, tun Heraf aber weh: "Wir haben mit Marco Grüll und Kennedy Boateng zwei absolute Stammspieler, mit Thomas Reifelthsammer unseren Kapitän verloren. Da müssen die anderen erst mal reinfinden."

Ein neuer, logischer Kapitän

Ein neuer Kapitän wurde rasch gefunden. Marcel Ziegl trägt ab sofort die Schleife. Der 28-Jährige hat im November 2008, also vor fast 13 Jahren als 15-Jähriger sein Debüt für die SV Ried gefeiert und ist dem Klub seither immer treu geblieben.

Über 300 Mal hat er das Trikot der "Wikinger" schon getragen. "Er war der logische Nachfolger für Reifeltshammer, hat sich das verdient", sagt Heraf über Ziegl.

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Reifeltshammers neuer Job

Reifeltshammer ist übrigens direkt ins Management der Oberösterreicher gewechselt. Er beschreibt seinen Job so: "Ich übernehme die Leitung der Profi-Abteilung im Trainingszentrum und werde die sportliche Ausrichtung der SV Ried maßgeblich mitgestalten."

Zurück im Innviertel ist Seifedin Chabbi. "Wir haben unbedingt einen Mittelstürmer gebraucht, hatten auf dieser Position in der letzten Saison Probleme", sagt Heraf. Der 28-Jährige kickte bereits 2017/18 in Ried und hatte mit 22 Toren in 33 Partien in der 2. Liga die beste Saison seiner bisherigen Karriere.

Aus Lafnitz geholt wurde der serbische Innenverteidiger Milos Jovicic. Heraf: "Er ist mittlerweile ein sehr erfahrener Spieler und mit seinen 26 Jahren im besten Fußballalter. Es zeichnet ihn aus, dass er extrem ehrgeizig und hungrig ist und dem Fußball alles unterordnet. Spieler mit so einem Charakter brauchen wir. Er ist ein Innenverteidiger, der sehr zweikampf- und kopfballstark ist und auch in der Spieleröffnung sehr gut ist."

Die weiteren Neuen

Foto: © GEPA

Reifeltshammer beschreibt die weiteren Neuzugänge: "Philipp Pomer (23, BW Linz) und Leo Mikic (24, Kapfenberg) sind zwei hochveranlagte Offensivspieler. Mikic ist vom Datenprofil sehr ähnlich wie Marco Grüll, ein super Dribbler mit gutem Tempo. Pomer ist ein Kreativspieler, der aus der 4. Liga bis in die Bundesliga gekommen ist und überall zu den Top-Scorern gehört hat."

"Tin Plavotic (24, FAC) ist der erste Linksfuß in der Innenverteidigung. Er ist groß, zweikampfstark und hat Auslandserfahrung. Mit Nicolas Zdychinec (19) und Julian Turi (19) wurden zwei Nachwuchsspieler von der Admira geholt, die uns bei Bedarf auch bei den Jungen Wikingern unterstützen sollen. Auch das ist ein Teil des neuen Weges, talentierte Nachwuchsspieler nach Ried zu holen. Dazu haben wir mit Christoph Haas (28, Admira) einen neuen Zweier-Torhüter engagiert."

Und dann wären da noch Reinaldo (22) und Valdir (23). Die beiden Offensivspieler sind vom brasilianischen Klub Maruinense gekommen.

Heraf erklärt: "Die müssen sich erst mal eingewöhnen. Ich kenne die Jungs aus meiner Zeit in Brasilien. Jetzt ist hier mal alles neu für die da stürzt eine komplett neue Welt auf sie herein. Sie sind bemüht, lernen Deutsch, aber es wird noch einige Zeit dauern, bis sie uns weiterhelfen können."

Herafs tolle Bilanz

Foto: © GEPA

Und dann gibt es noch einen Quasi-Neuzugang. Nikola Stosic ist zwar bereits im Winter vom FC Liefering gekommen, hatte im Frühjahr aber Probleme, sich in Ried zurechtzufinden. Inzwischen ist der 21-jährige Serbe für das zentrale Mittelfeld voll da und drängt auf einen Platz in der Startelf.

Die Bilanz der Rieder unter Herafs Anleitung als Chefccoach kann sich sehen lassen. Nach der katastrophalen Bilanz unter Coach Miron Muslic haben die Innviertler unter Heraf die Kurve gekriegt.

Der Wiener Trainer blickt zurück: "Ich habe es mir natürlich erhofft, aber nicht erwartet. Wenn ich es mir ausmalen hätte können, wäre es genau dieses Szenario gewesen. Wir haben von zehn Spielen nur eines verloren, haben 17 Punkte geholt, die Liga souverän gehalten. Es ist alles aufgegangen."

Dennoch hält er den Ball für die neue Saison flach: "Wir müssen am Boden bleiben. Das ist kein Wunschkonzert und wird nicht unbedingt so weitergehen. Wir müssen uns nach der Decke strecken und Punkte sammeln. Wir wissen genau, wo wir hingehören. Ich würde mir wünschen, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Mal sehen, ob uns das gelingt."

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