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Jaros: Was Klopp und Ilzer eint

Jaros: Was Klopp und Ilzer eint

Das Feedback des FC Liverpool sei bislang ein positives. Man darf davon ausgehen, dass es nach dem Sonntags-Spiel gegen den WAC besonders lobende Worte für Vitezslav Jaros gegeben hat.

"Tormanntrainer John Achterberg schaut sich jedes Spiel an", erzählt der an den SK Sturm Graz verliehene Goalie im Gespräch mit LAOLA1.

Entsprechend intensiv ist der Kontakt in die Beatles-Metropole.

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"Jeder sagt, dass ich es bislang gut mache. Vor jedem Spiel kommt eine Good-Luck-Message. Auch die Physios oder andere Leute aus dem Verein fragen immer wieder, wie es mir geht. Der Tormanntrainer schreibt mir nach jedem Spiel und fragt, wie es war. Nachdem er das Spiel selbst gesehen hat, gibt er mir Feedback", so Jaros.

Ein Matchwinner

Nach einem 4:0-Kantersieg wie gegen Wolfsberg liegt es in der Natur der Sache, dass die Torschützen im Rampenlicht stehen.

Trainer Christian Ilzer wurde nach Schlusspfiff jedoch nicht müde, an die Parade seines Torhüters gegen Bernhard Zimmermann kurz vor dem Führungstreffer zu erinnern ("Dieser Super-Save war einer der Schlüssel").

Ob Jaros sich selbst ebenfalls unter die Matchwinner einreiht? "Nein, ich habe nur meinen Job gemacht. Das gehört zum Leben von Tormännern, dass man lieber über die wichtigen Tore von Stürmern spricht."

Man sollte jedoch auch für den Goalie selbst die Wichtigkeit dieser Szene nicht unterschätzen. Kommt man neu zu einem Verein, gilt es, sich im neuen Umfeld das Vertrauen zu erarbeiten. Für Tormänner gilt dies möglicherweise sogar noch mehr.

Die Fans hinter sich bekommen

"Diese Parade war wichtig. Das gibt Selbstvertrauen und hilft, die Fans hinter sich zu bekommen. Ich bin sehr glücklich, dass ich das hinbekommen habe", erklärt der 22-Jährige.

Jaros ersetzt im Frühjahr bekanntlich Kjell Scherpen nach dessen Kreuzbandverletzung. Der Niederländer hatte sich in Graz relativ flott ein hervorragendes Standing erarbeitet.

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Sein interimistischer Nachfolger arbeitet noch daran, vergleichbar wohlwollend besprochen zu werden. Das liegt eventuell auch am direkten Freistoß, den Neo-Rapidler Christoph Lang in sein Tormanneck platziert hat.

Über diese Szene redet Jaros nicht mehr so gerne, allgemein resümiert er seine bisherige Sturm-Phase jedoch ähnlich gut wie sein Stammverein: "Ich hatte einige Ups und Downs, aber alles in allem sehe ich es positiv."

Leihe? Routine, diesmal aber doch anders

Man sollte nicht vergessen, dass der Goalie im kompletten Kalenderjahr 2023 über keine Einsatzminute gesammelt hat. Die letzte Spielpraxis vor dem Wechsel zu Sturm war ihm im Oktober 2022 im Zuge seiner Leihe in die League Two zu Stockport vergönnt.

Der notwendige Rhythmus kommt erst mit den Einsätzen. Dazu kommt die Eingewöhnung in ein neues Umfeld, wobei Jaros diesbezüglich bereits Routine hat, schließlich ist es seine vierte Leihe weg von Liverpool. Allerdings die erste aufs europäische Festland.

"Ich bin es mittlerweile gewohnt, neue Leute zu treffen und kennenzulernen. Diesmal ist es ein bisschen schwieriger, weil es ein neues Land mit anderer Sprache ist. Die Kultur in Österreich ist natürlich anders als in England, man muss sich an ein paar Dinge gewöhnen. Aber bislang gelingt mir das sehr gut", so Jaros.

Sportlich übertrifft Sturm sogar noch die Erwartungen, die er vor der Leihe hatte: "Es ist wirklich großartig, auf so einem guten Level für so ein gutes Team zu spielen."

Offene Zukunft

Nach Scherpen (Brighton) sowie den beiden Arsenal-Vertretern Arthur Okonkwo und Mika Biereth ist Jaros die vierte Premier-League-Leihgabe bei den "Blackies" binnen kurzer Zeit.

Dies unterstreicht den Ruf, den Sturm auf der Insel inzwischen genießt. Gleichzeitig ist es ein wichtiger Faktor, dass die in der Steiermark geparkten Spieler im Idealfall auch tatsächlich Fortschritte erzielen müssen.

Wie es nach der Rückkehr nach Liverpool für ihn weitergehen wird, spielt in seiner Gedankenwelt derzeit nur eine Nebenrolle: "Ich versuche jetzt einmal, das Bestmögliche zu geben. Im Sommer wird man sehen, was die Optionen sind."

Es folgt der Spruch mit dem Sky, der das Limit sei. Will man es bei einem Weltverein wie Liverpool schaffen, muss man wohl so denken.

Warum Petr Cech nicht sein Idol ist

Gleichzeitig gibt es dankbarere Konkurrenten als Alisson Becker, der noch bis 2027 an die "Reds" gebunden ist.

"Von ihm kann ich so gut wie alles lernen", erläutert Jaros, "er ist wirklich in jedem Aspekt ein großartiger Tormann. Er ist wirklich in allem richtig gut."

Nach dem Kindheits-Idol muss man einen tschechischen Torhüter seiner Generation vermutlich nicht fragen. Oder doch?

"Eigentlich war es gar nicht Petr Cech, sondern Iker Casillas", schmunzelt Jaros und meint fast schon entschuldigend: "Aber ich habe natürlich auch Petr Cech immer gerne zugesehen. Er ist eine Legende. Ich hoffe, ich kann in seine Fußstapfen treten."

Darum Iker Casillas

Sieben Mal wurde die frühere Chelsea-Ikone Cech zu Tschechiens Fußballer des Jahres gekürt, 124 Länderspiele sprechen für sich.


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