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Rapids Zukunftsschmiede im Prater nimmt Formen an

Was noch fehlt, was es kostet, wie künftig Prater und Hütteldorf genützt wird.

Rapids Zukunftsschmiede im Prater nimmt Formen an Foto: © GEPA

Der ganz normale Alltag in Wien-Hütteldorf hieß es bisher beim SK Rapid.

Seit einigen Monaten hat sich jedoch alles vom 14. in den 2. Wiener Gemeindebezirk verlagert, wo im Prater das neue Trainingszentrum entstanden ist.

Während alle anderen Projekte während der Corona-Pandemie gecancelled oder hintangestellt wurden, konzentrierten sich die Grün-Weißen auf das Fundament der Nachwuchsarbeit und der Basis für die zukünftige Arbeit.

Die Profis fühlen sich dort ebenso schon wohl wie Rapid II und diverse Akademiemannschaften. "So wie es jetzt ist, stehen wir ungefähr bei 85 Prozent", beschreib Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek den Fortschritt der Fertigstellung.

Grundsätzlich kann schon alles benützt werden, das Austauschen von Mobiliar, das Streichen der Fassade auf Grün und der Ausbau von Entspannungsmöglichkeiten stellen nur sehr kleine Baustellen dar.

"Hoher einstelliger Millionenbetrag" für Trainingszentrum selbstfinanziert

Zusätzlich wurden 200.000 Euro in die Hand genommen, um den schon vorhandenen Kraftraum mit noch mehr Geräten auszustatten und vor allem die Leistungsdiagnostik und -tests in die eigene Hand zu nehmen und selbst im eigenen Haus durchzuführen zu können.

Peschek ist es dabei wichtig zu betonen, dass das Gesamtvolumina des "Körner Trainingszentrums powered by VARTA" aus eigenen Mitteln und ohne Mitwirken eines Investors selbstfinanziert wurde. Bei der Realisierung dieses Jahrhundertprojekts aus grün-weißer Sicht soll es sich um einen "hohen einstelligen Millionenbetrag" gehandelt haben. Der Namensgeber dürfte dafür einen wichtigen Anteil bei der Abdeckung der Betriebskosten leisten.

Ein noch wichtiger Meilenstein ist die Umsetzung der Plätze. Direkt am Areal befindet sich derzeit ein neuer Kunstrasenplatz sowie ein Rasenplatz, der alsbald erneuert werden soll. Daneben wird von der Stadt Wien in Bälde parallel ein weiterer Rasenplatz errichtet, beide Rasenplätze werden in Zukunft auch beheizt, um für optimale Rahmenbedingungen zu sorgen.

Rapids Plan für die Zukunft ist klar: Das Trainingszentrum soll aktuell den Profis, Rapid II sowie der Akademie (U18, U16, U15) samt Ruheräumen, Regenerationsmöglichkeiten, Kabine, Kantine, Besprechungsräumen etc. im Alltag zum Training zur Verfügung stehen, während die Plätze beim Allianz Stadion als Spielstätte für alle Jahrgänge dienen sollen. Der Hintergedanke, den Peschek erläutert: "Unsere Nachwuchsspieler sollen neben dem Allianz Stadion spielen und sagen: Irgendwann will ich auch darin spielen."

"Wir wollen die beste Talenteschmiede werden"

Somit erfüllt Rapid in Zukunft auch alle Voraussetzungen, dass die Spiele an einem anderen Standort abgewickelt werden sollen als auf den Trainingsplätzen.

Auch sonst betont Geschäftsführer Sport Zoran Barisic die Vorteile der kurzen Wege, da die Verantwortlichen der Profis, von Rapid II und der Akademie nur ein paar Schritte und Stockwerke voneinander getrennt sind.

"Wir wollen die beste Talenteschmiede werden", träumt der 51-jährige Wiener. Mit dem Großprojekt nahe des Happel-Stadions hat man Voraussetzungen geschaffen, mit denen man auch mit internationalen Vereinen mithalten könne.

Darauf ist man im grün-weißen Lager stolz, auch wenn die aktuelle sportliche Lage der Bundesliga-Mannschaft nicht zum Scherzen ist und vor dem Endspiel beim Wolfsberger AC um Platz drei, vier oder sogar fünf doch an den Nerven zehrt.

"Irgendwann wird man auf die Tabelle dieses Jahres zurückblicken, aber viel wichtiger ist die Frage: Wie hat Rapid diesen Wahnsinn in der Pandemie überstanden?", wirft Peschek eine Frage in den Raum.

Das Ziel war es, Rapid sicher und auf stabilen Beinen durch die Krise zu führen, mit der Umsetzung des Trainingszentrums ist aber ein zusätzlicher Coup gelungen, der Früchte tragen soll.

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