news

Oliver Glasner ist nicht der kleine Roger Schmidt

Oliver Glasner kehrt mit dem LASK nach Salzburg zurück:

Oliver Glasner ist nicht der kleine Roger Schmidt

Die zweite Runde der neuen Bundesliga-Saison wird am Samstag (16 Uhr - LIVE im LAOLA1-Ticker) mit dem Spiel Meister gegen Aufsteiger eröffnet: Red Bull Salzburg empfängt den LASK.

Dabei kommt es zur Rückkehr von LASK-Trainer Oliver Glasner an seine alte Wirkungsstätte. Der 42-Jährige war nach seinem Karriereende als Aktiver Anfang 2012 zunächst als Sportkoordinator in Salzburg tätig, ehe er ab Sommer Roger Schmidt erfolgreich assistierte.

Dem Deutschen folgte Glasner 2014 nicht nach Leverkusen, bereuen tut er das nicht: "Sonst wäre ich ja nicht hier."

Nun kehrt der Oberösterreicher als Erfolgscoach (Punkteschnitt: 2,12) nach Salzburg zurück.

Mit Ried klappte es noch nicht

Es ist aber nicht das erste Mal, dass Glasner als Trainer nach Salzburg zurückkehrt.

Zwei Mal versuchte es der frühere Verteidiger mit der SV Ried, die er in der Saison 2014/15 coachte. Ein 1:2 und ein 2:4 standen zu Buche, bei einem der beiden Heimduelle holten die Wikinger damals immerhin ein 2:2 - die andere Partie ging 0:2 aus.

Beim fünften Versuch, seinem ersten mit dem LASK, würde Glasner nur allzu gerne den ersten Dreier mitnehmen, weiß aber natürlich um die Schwierigkeit der Aufgabe.

"Red Bull hat vier Mal hintereinander das Double gewonnen, ist die beste Mannschaft hierzulande. Jeder weiß, wie sie spielen, aber es schafft keiner, da entgegenzuwirken", muss der Trainer im Gespräch mit LAOLA1 lächeln.

Vielleicht auch, weil er selbst daran schuld ist. Schließlich war er ein Teil der in Salzburg etablierten Pressing-Schule - gemeinsam mit Schmidt. Beide halten noch immer regelmäßig Kontakt, auch wenn Schmidt nun in Peking trainiert.

"Nicht der kleine Roger Schmidt"

"Es war meine erste Station als Assistenz-Trainer. Ich habe sehr viel gelernt dort und konnte auch viel mitnehmen, was ich wiederum einfließen habe lassen", so Glasner, der dieser Tage seinen Anteil am damaligen Salzburger Erfolg klein hält.

"Ich hatte den kleinsten Anteil in Salzburg. Ich war zum Lernen dort und zur Unterstützung. Wir haben uns alle miteinander ergänzt", bleibt Glasner bescheiden. Vor wenigen Monaten klang das allerdings noch anders, als er nach dem fixierten Aufstieg den "OÖN" seine Philosophie erklärte.

"Mir ist immer nachgesagt worden, ich bin der kleine Roger Schmidt und bringe die Red-Bull-Philosophie mit. Aber das ist nicht so. Ich habe in meiner Abschlussarbeit zur UEFA-A-Lizenz zu Papier gebracht, wie meine Spielidee ist. Das war im Frühjahr 2012, also bevor ich bei Schmidt Co-Trainer gewesen bin. Ein halbes Jahr später hab ich Roger diese Arbeit zu lesen gegeben, und wir sind draufgekommen, dass unsere Überlegungen zu 90 Prozent übereinstimmen."

Professionelle Strukturen

So zu spielen wie Red Bull, ginge aber mit dem LASK ohnehin nicht, meint der Trainer, für den es die zweite Bundesliga-Saison ist (2014/15 mit Ried Sechster), heute.

"Wir können das nicht 1:1 umsetzen, weil wir wiederum die Spieler dafür nicht haben. Salzburg hat ein unglaubliches Tempo in ihren Reihen, wir haben uns andere Muster angeeignet. Die passen zu uns und unseren Spielern. Wir werden es aber Salzburg sicherlich so schwer wie möglich machen.“

Glasner, der sich als Rieder Urgestein in Linz bei den Fans naturgemäß doppelt so viel Respekt erarbeiten musste, schaffte freilich professionelle Strukturen im Umfeld. Sei es die verbesserte medizinische Abteilung, gemeinsame Nahrungseinnahme und natürlich auch verbesserte Video-Analyse.

Familie statt Stadion

Glasner, der vor einem Spiel gerne eine Runde Laufen geht, schaut sich den Gegner auch live an, das fiel am Mittwoch allerdings ins Wasser.

"Ich wollte mir das Rijeka-Spiel vor Ort anschauen, aber das Spiel wurde wegen der Frauen-EM vorverlegt und meine Tochter hatte Geburtstag. Sie hat sich gewünscht, dass ich am Abend dabei bin. Aber wir werden den Gegner auch per Video gut analysieren.“

Ein Vertreter des LASK war laut Scoutliste zugegen. Zu Gast waren auch Vertreter von Manchester United, Borussia Dortmund oder Atalanta Bergamo.

Und ohne Live-Bilder gesehen zu haben, ist für Glasner klar: "Wer Salzburg auf Pressing reduziert, übersieht viele Dinge. Sie spielen schnell in die Spitze, sie spielen mit einer Berührung, das macht sie schwer zu verteidigen. Sie haben viel Tempo, viel Qualität und lassen dir so keine Luft zum Atmen.“

Rose: "3:0 ist eine Ansage"

Eine Spielidee, die auch Glasner zusagt und Rijeka gepaart mit einer kompakten Defensive in der ersten Hälfte am Mittwoch in Salzburg auch vorzeigte. Der LASK wird mit seiner Dreierkette und den schnellen Spielern wohl auf eine ähnliche Strategie setzen.

Ob das mit der individuellen Qualität des Aufsteigers reicht, um aus Salzburg etwas mitzunehmen, wird sich weisen. Salzburg-Trainer Marco Rose, der ein Jahr zeitgleich mit Glasner im Verein arbeitete, hält fest: "3:0 ist eine Ansage. Linz ist kein klassischer Aufsteiger, habe ich gelesen und gehört. Es ist sicherlich eine Mannschaft mit Ambitionen."

Und was dem Deutschen natürlich auch nicht entgangen ist: "Der LASK schießt viele Tore nach Standards, im ersten Spiel auch schon drei."

Pikanterweise war Glasner früher für die Standards in Salzburg zuständig.

Bild 1 von 33 | © GEPA
Bild 2 von 33 | © GEPA
Bild 3 von 33 | © GEPA
Bild 4 von 33 | © GEPA
Bild 5 von 33 | © GEPA
Bild 6 von 33 | © GEPA
Bild 7 von 33 | © GEPA
Bild 8 von 33 | © GEPA
Bild 9 von 33 | © GEPA
Bild 10 von 33 | © GEPA
Bild 11 von 33 | © GEPA
Bild 12 von 33 | © GEPA
Bild 13 von 33 | © GEPA
Bild 14 von 33 | © GEPA
Bild 15 von 33 | © GEPA
Bild 16 von 33 | © GEPA
Bild 17 von 33 | © GEPA
Bild 18 von 33 | © GEPA
Bild 19 von 33 | © GEPA
Bild 20 von 33 | © GEPA
Bild 21 von 33 | © GEPA
Bild 22 von 33 | © GEPA
Bild 23 von 33 | © GEPA
Bild 24 von 33 | © GEPA
Bild 25 von 33 | © GEPA
Bild 26 von 33 | © GEPA
Bild 27 von 33 | © GEPA
Bild 28 von 33 | © GEPA
Bild 29 von 33 | © GEPA
Bild 30 von 33 | © GEPA
Bild 31 von 33 | © GEPA
Bild 32 von 33 | © GEPA
Bild 33 von 33 | © GEPA

Kommentare