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Eine der heißesten Rechtsverteidiger-Aktien Österreichs

Österreich braucht international taugliche Außenbahnspieler, Nikolas Veratschnig will sich zu einem solchen entwickeln. In welche Ligen er am liebsten möchte.

 Eine der heißesten Rechtsverteidiger-Aktien Österreichs Foto: © GEPA

Wo sieht sich Nikolas Veratschnig in drei Jahren?

"Im Nationalteam von Österreich und in Deutschland in der ersten Liga."

Sollte sich der Kärntner tatsächlich dahingehend entwickeln, wäre dies eine gute Nachricht für das ÖFB-Team, schließlich würde er dann helfen, die Rechtsverteidiger-Problematik zu lindern.

Aktuell spielt der 20-Jährige beim Wolfsberger AC, ist dort bereits die zweite Saison Stammspieler und auch im U21-Nationalteam gehört die rechte Abwehrseite derzeit ihm.

Schmids "Befürchtung"

"Er hat eine sensationelle Einstellung, möchte unbedingt eine Riesen-Karriere hinlegen, ordnet dem Fußball alles unter. Er ist ein sehr klarer Spieler, einer der Schnellsten in unserem Kader, technisch gut, sein Wille ist überzeugend. Es macht richtig Spaß, mit ihm zu arbeiten", sagt WAC-Trainer Manfred Schmid bei LAOLA1.

Nachsatz: "Ich habe die Befürchtung, dass er nicht lange bei uns spielen wird."

Veratschnig ist im U21-Team als Rechtsverteidiger gesetzt
Foto: © GEPA

Mit diesem Gedanken seines Coaches konfrontiert, muss Veratschnig schmunzeln: "Ich bin in Wolfsberg und konzentriere mich zu 100 Prozent darauf. Ich weiß nicht, wo es in Zukunft hingeht. Ich muss einfach schauen, dass ich mein Bestes gebe, denn dann ergibt sich vieles eh von selbst."

Dass seine Karriere-Ziele über das Lavanttal hinausgehen, ist aber natürlich kein Geheimnis.

Der Traum sind die Bayern

Das Ziel ist klar formuliert: Eine Top-5-Liga. Und der Traum? "England oder Deutschland. Vor allem Bayern München wäre schon ein Traum."

Vielleicht wird es irgendwann praktisch sein, dass Bayern-Sportdirektor Christoph Freund ihn natürlich aus der österreichischen Bundesliga kennt.

Warum gerade diese beiden Liga das Ziel sind? "Weil ich finde, dass man sich dort noch weiter entwickeln kann, da das Standard-Niveau sehr hoch ist. Wenn man gute Gegenspieler hat, verbessert man sich selbst weiter und dann geht es immer weiter nach oben."

Veratschnig verfügt mit seiner Schnelligkeit jedenfalls über eine Waffe, die international gefragt ist.

Das Tempo als größte Stärke

"Wenn man mich nach meinen Stärken fragt, würde ich auf jeden Fall als erstes das Tempo erwähnen. Ich bin schon relativ schnell und agil", erklärt der Kärntner.

"Auf meiner Position auf der Außenbahn ist die Schnelligkeit schon sehr wichtig und kann ein großer Vorteil sein."

Nikolas Veratschnig

Sein bester gemessener Speed sei um die 36 km/h gewesen. "Auf meiner Position auf der Außenbahn ist die Schnelligkeit schon sehr wichtig und kann ein großer Vorteil sein", findet Veratschnig, der sowohl als klassischer Rechtsverteidiger in der Viererkette als auch als Schienenspieler im 3-5-2 auflaufen kann.

Dass er perspektivisch gesehen auf einer gefragten Position zum Einsatz kommt, ist ihm bewusst - sowohl international als auch aus Nationalteam-Blickwinkel gesehen.

Gerade erst beim letzten A-Team-Lehrgang kam es zur Situation, dass Teamchef Ralf Rangnick die Außenverteidiger ausgingen, gegen Belgiens Speed-Dribbler Jeremy Doku jedoch eine schnelle Lösung gefragt war, die dann im zentralen Mittelfeldspieler Nicolas Seiwald gefunden wurde.

Feedback von Rangnick

"Ich werde alles dafür tun", ist es Veratschnigs Ziel, sich auf Nationalteam-Niveau zu entwickeln. Dass Rangnick ihn vor einem Jahr zum Perspektivspieler-Lehrgang eingeladen hat, motiviert zusätzlich:

"Das war sehr cool. Der Teamchef hat uns immer Feedback gegeben. Es war schon klasse zu erfahren, wie der Trainer über uns Spieler denkt. Das motiviert einen natürlich, wenn du vor dem Nationalteam-Trainer von Österreich spielst. Da fühlt man sich geehrt."

Schmid hat angesprochen, dass Veratschnig dem Fußball alles unterordnen würde. Dazu gehört auch, dass er in diesem Sommer nach Wolfsberg gezogen ist.

Zuvor hat er rund eine Stunde entfernt im Elternhaus in Feldkirchen gelebt, die täglichen Autofahrten entfallen somit.

Ein "Mentalitätsspieler"

"Damit verkürze ich meine Regenerationszeit nach dem Training und das ist eine der wichtigsten Phasen für einen Fußballer. Ich will bei jedem Training 100 Prozent fit sein und das geht nur, wenn ich auf meinen Körper schaue."

Es ist nicht das erste Mal, dass er das "Hotel Mama" verlässt. Der Eigenbauspieler hat schon während seiner Zeit in der in Klagenfurt ansässigen Akademie eineinhalb Jahre lang alleine gewohnt.

"Aber da habe ich das Hotel Mama schon ein wenig vermisst und bin wieder zurückgezogen", grinst Veratschnig, "aber jetzt fühle ich mich bereit, alleine zu wohnen."

Es gibt schlechtere Zeichen, als wenn man vom eigenen Trainer für seine sensationelle Einstellung gelobt wird. Alles in allem unterschreibt der 20-Jährige, wenn man ihn als "Mentalitätsspieler" bezeichnet.

Darum Messi

Sein großes Idol ist übrigens Lionel Messi: "Der ist zwar nicht der größte Mentalitätsspieler, aber mein Vorbild."

Was ihn dann mit dem argentinischen Superstar verbindet?

"Eigentlich net viel. Die Position passt ja auch nicht so ganz", lacht Veratschnig, "aber ich schaue ihm einfach gerne zu. Die Sachen, die er macht, sind unmenschlich, und das finde ich so spektakulär bei ihm."

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