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FAK-Held Lucic: "Das war CL gegen Regionalliga"

Austria hadert mit Spielverlauf. Vor allem Torwart-Held Lucic spuckt große Töne.

Das 330. Wiener Derby wird in Erinnerung bleiben!

Das 2:2 im Duell der Erzrivalen SK Rapid und Austria Wien war durchaus attraktiv - wenn die Gefühle nach dem Schlusspfiff doch gemischt waren. Denn während die Gäste die erste Halbzeit dominierten, schrammten die Veilchen im zweiten Durchgang nur haarscharf an einer Niederlage vorbei.

Austria-Keeper Ivan Lucic avancierte zum Held der Schlussminuten, spuckte aber vor allem im Bezug auf die ersten 45 Minuten gegenüber LAOLA1 große Töne: "In der ersten Halbzeit war es in meinen Augen Champions League gegen Regionalliga. Ein drittes, viertes Tor von uns und tschüss baba…"

Lucic meinte weiter: "Erste Halbzeit ist unglaublich gewesen von uns. Wenn wir so auftreten über die Saison, dann spielen wir ganz oben mit. Zweite Halbzeit haben wir einfach nicht mitgespielt, wir hatten den Ball nicht und dann wird es ganz schwer."

Strittige Entscheidungen? Was für Ilzer der Schlüssel gewesen wäre

Durchaus eine Ansage des 24-jährigen Wieners im Kasten der Austria, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Favoritner in der Tabelle weiterhin nur auf Platz 7 liegen.

Wie der Keeper anführt, waren Großchancen auf das dritte und vierte Tor vorhanden, doch der Austria gelang es nicht, das Spiel vorzeitig zu entscheiden.

"Der Schlüssel wäre für uns wäre sicher gewesen, in der Drangphase das 3:1 zu machen. In der zweiten Halbzeit waren zwei strittige Schiedsrichter-Entscheidungen, wo Elfmeter für uns zu geben gewesen wäre oder es eine Rote Karte für Badji geben hätte können. Das hätte das Spiel womöglich in eine andere Richtung gebracht. Aber insgesamt war Rapid in der zweiten Halbzeit klar das bessere Team. Somit können wir mit dem Punkt ganz gut leben", analysierte Trainer Christian Ilzer, der mit dem Gezeigten in der ersten Halbzeit ebenfalls sehr zufrieden war.

"Ich habe ein sehr attraktives Derby gesehen. Erste Halbzeit waren wir klar das bessere Team, zweite Halbzeit war Rapid klar besser. Am Ende müssen wir uns sicher bei Ivan Lcuic bedanken, dass er uns den Punkt festgehalten hat."

Selbstkritischer Lucic avancierte in Schlussminuten zum Remis-Helden

Der Torhüter hatte großen Anteil daran, dass die Gäste einen Punkt aus Hütteldorf entführen konnten und Rapid weiterhin auf den ersten Heimsieg im Derby im Allianz-Stadion warten muss.

Die Nummer eins im Tor analysiert die Situationen aber selbstkritisch, weil er den Gegner durchaus selbst in aussichtsreiche Positionen gebracht hat.

"Ich habe oft in der Sand-Box ein bisschen in den Boden gehaut und den Ball nicht rausgebracht. Da hat Rapid leider viel zu viele Chancen gehabt und zum Glück nicht getroffen", merkte Lucic an und kritisierte dabei den Torraum in Rapids Heimstätte.

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Zuerst fischte er einen Badji-Kopfball aus dem Eck, dann parierte er zwei Mal großartig im Eins-gegen-Eins-Duell mit Christoph Knasmüllner und auch bei einer weiteren Badji-Chance und einer von Ullmann blieb er der Sieger - alles in den letzten sechs Minuten des hitzigen Derbys.

"Das war sicher die beste Halbzeit von uns im Herbst"

Deshalb fiel es der Austria auch unglaublich schwer, das Spiel einzuordnen. Aufgrund der ersten Halbzeit wäre viel mehr drin gewesen, aufgrund der zweiten Hälfte und vor allem den Schlussminuten durfte man sich glücklich schätzen, zumindest einen Punkt zu holen.

"Nach dem Schlusspfiff fühlt sich das nicht gut an! Erste Halbzeit müssen wir das dritte und vierte Tor machen und die Geschichte ist gegessen. Dann lassen wir Rapid mit ein paar Fehlpässen und schlechten Abschlägen von mir wieder ins Spiel zurück. Dann schenken wir zwei Punkte her", fasst Lucic zusammen.

Auch Ilzer war hin- und hergerissen, lobte aber die Einstellung und das Gezeigte seiner Mannschaft: "Das war sicher die beste Halbzeit von uns im Herbst, aber für uns geht es nach einer turbulenten Phase Schritt für Schritt bergauf. Wir müssen so ein Spiel einmal über die ganze Zeit drüberbringen. Rapid hat dann mehr im Tank gehabt."

Dabei spielte er vor allem auf die jungen Austrianer an, die teilweise in ihrem ersten Derby an ihre Grenzen gingen und am Ende nicht mehr zusetzen konnten oder ausgewechselt werden mussten. Rapid habe dann intensiver und frischer gespielt.

Top 6? "Dann sehe ich uns nicht chancenlos"

Trotz allem hatten sich die Austrianer gewünscht, ausgerechnet mit einem Derby-Sieg die große Wende einzuläuten und noch einmal einen Angriff auf die Top sechs und das Meister-Playoff zu starten.

Auch in dieser Hinsicht weiß man noch nicht, was das Remis in der Endabrechnung bedeutet. Ilzer gibt die Hoffnung aber nicht auf: "Vielleicht ist am Ende dieser eine Punkt aussschlaggebend, dass wir es noch in die Meister-Gruppe schaffen. Natürlich ist es Fakt, dass sieben Punkte in fünf Runden (Anm.: Rückstand auf den Sechsten Hartberg) richtig viel sind, aber was ich weiß, muss Hartberg noch gegen die Top vier der Tabelle ran. Wenn wir es vor der Winterpause im letzten Spiel noch schaffen, den Rückstand zu reduzieren, dann sehe ich uns nicht chancenlos."

Denn zum Abschluss vor Weihnachten trifft die Austria daheim auf den Wolfsberger AC, bei dem zuletzt die Doppelbelastung mit der Europa League und der Abgang von Trainer Gerhard Struber durchaus Spuren hinterließ.

Auch Lucic wirft abschließend die Flinte noch nicht ins Korn: "Wir waren schon in schlimmeren Situationen in dieser Saison. Das Selbstvertrauen ist da, wir haben gezeigt, dass wir es können und weiter geht’s." Dabei ist er überzeugt: "Das ist absolut der richtige Weg. Ich glaube, das haben jetzt alle mitbekommen, dass wir wieder da sind."

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