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Zehn Dinge über Altach-Trainer Werner Grabherr

Werner Grabherr kann Altach zum Herbstmeister-Titel führen. Aber wer ist eigentlich Altachs Interimstrainer?

Zehn Dinge über Altach-Trainer Werner Grabherr

Am Samstag (18:30 Uhr) sitzt Werner Grabherr zum vierten Mal auf der Trainer-Bank des SCR Altach - und kann mit seiner Mannschaft Geschichte schreiben.

Ein Punkt bei Meister Red Bull Salzburg reicht und die Vorarlberger wären erstmals Herbstmeister. "Ich erwarte ein dominantes Red Bull, aber wir wollen mitspielen", so der 31-Jährige vor dem Schlager.

Mit seiner bisherigen Bilanz stellte der Interimstrainer bereits einen Rekord auf. Zwei Siege und ein Remis - keiner startete besser als SCRA-Coach.

Aber wer ist eigentlich dieser Werner Grabherr?

LAOLA1 hat zehn Dinge über den aktuellen Chefcoach des SCR Altach parat:

  • Werner Grabherr ist mit 31 Jahren der mit Abstand jüngste Bundesliga-Trainer. Seine Kollegen Jochen Fallmann (37/Interimstrainer St. Pölten) sowie Oliver Lederer (38/Admira) sind zwar auch noch keine 40, doch dieser Marke deutlich näher. Grabherr wurde erst im September 31 und ist damit ein echter Jungspund im Geschäft.
  • Er spielte selbst Fußball und war Verteidiger. Als Profi kam der Rechtsfuß auf elf Partien in der Ersten Liga und das für den SCR Altach. Vier Mal durfte er unter Trainer Michael Streiter über 90 Minuten ran und trug damit seinen Teil dazu bei, dass die Vorarlberger im Mai 2006 erstmals in die Bundesliga aufstiegen. Grabherr bestritt in weiterer Folge 103 Partien für Schwarz-Weiß Bregenz und 30 für den FC Hard in der Regionalliga West. Weitere Stationen: FC Bizau, SC Bregenz, FC Egg. Bei seiner letzten Station ging es nicht lange gut: Nach dem dritten Spiel hörte er im Alter von 26 Jahren wegen Knorpelschadens im Sprungelenk komplett auf.
  • Grabherr beendete seine Profi-Karriere bereits im Alter von 21 Jahren. "Ich wollte ganz rauf, aber dafür hat es nicht gereicht. Zweite Liga wollte ich nicht machen und deswegen bin ich in die Regionalliga gegangen und habe in Innsbruck studiert. Parallel habe ich den Nachwuchs trainiert und die Trainerausbildung gemacht", sagt er bei "Ländle TV". "Ich habe das ohne großen Druck und Ziel einfach gemacht, weil es mir auch Spaß gemacht hat, mit den Jungs zu trainieren."
  • Der Vorarlberger hat einen Abschluss in BWL. "Ich wollte immer zwei Standbeine haben. Das ist wichtig, wenn man im Fußball-Geschäft tätig ist. Ich kann jederzeit in die Wirtschaft gehen, das taugt mir", so Grabherr, der bei Altach aktuell nicht nur Interimscoach, sondern auch Marketing- und Pressechef ist.
  • Ab Sommer 2013 fungierte er als Co-Trainer der Amateure. Nach zehn Spielen folgte er Peter Jakubec, der damals zum FC Dornbirn wechselte. Bis zum Sommer 2016 trainierte Grabherr die Altacher Amateure und kam in 80 Partien auf einen Punkteschnitt von 1,16 pro Spiel. Weil er auch fast nur auf junge Spieler setzte. Seit Sommer war er Co-Trainer von Damir Canadi bei den Profis - und folgte ihm vor wenigen Wochen nach.

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  • Grabherr besitzt die UEFA-A-Lizenz. Um Altach nicht nur als Interimstrainer zu trainieren, braucht er die UEFA-Pro-Lizenz. Im aktuellen Kurs ist er nicht dabei. "Ich will die Pro Lizenz machen und bin heuer nicht dazu gekommen, weil in Österreich ausländische Trainer diese Plätze blockieren und uns junge österreichische Trainer daran hindern, diese Ausbildung zu Ende machen zu können", übte der 31-Jährige bei "Sky" Kritik, auch an der Auswahl bei der ÖFB-Ausbildung. "Für mich steht die Ausbildung an vorderster Stelle, bevor ich in diesem Geschäft weiter ganz vorne arbeiten möchte. Eine Kombination als zweiter Co-Trainer und in der Gesamtvermarktung bei Altach steht im Moment sicher und ich gehe davon aus, dass es diese Kombination sein wird."
  • Werner Grabherr wuchs in Riefensberg im Bregenzerwald auf - in der Familie gibt es gleich zwei Unternehmen. Grabherr arbeitete in der Gastronomie sowie in der "Holzschuh-Dynastie" mit, genauso wie seine beiden Schwestern. "Beides hat mich sehr geprägt. Ich habe intensiv mitgearbeitet und bin auch früher beim Opa in der Werkstatt gestanden", erklärt Grabherr. Sein Großvater hatte Fußprobleme und entwickelte einen Holzschuh für seine Bedürfnisse. Das entwickelte sich zum Unternehmen, das bereits in dritter Generation geführt wird.
  • Grabherr ist verheiratet und hat keine Kinder. "Meine Ehefrau Miriam hat mich kennengelernt, als ich bereits im Fußball gearbeitet habe. Sie kennt das also und unterstützt mich, wo sie kann", sagt der 31-Jährige, der laut eigener Aussage "komplett zurükhaltend" und kein "Partymensch" ist. Hört man sich in Vorarlberg um, wird Grabherr als "lieber Kerl" beschrieben. Dahingehend traut ihm auch (noch) nicht jeder zu, eine Mannschaft in der Krise zu führen. In Altach ist man freilich aktuell weit weg von einer Krise. Grabherr sagt über sich selbst: "Es braucht verschiedene Gesichter. Im Büro ist ein anderer Werner gefragt als auf dem Platz. Die Mannschaft braucht einen anderen Werner als meine Frau zu Hause." Zusatz: "Ich versuche einen ehrlichen Weg zu gehen und sollte es nicht reichen, akzeptiere ich das - aber ich gebe nicht auf."
Grabherr links mit seinem Ex-Chef Canadi
  • Der Interimscoach rechnet damit, dass er in wenigen Wochen wieder ins zweite Glied rücken wird - also wieder "nur" Co-Trainer und Marketing-Chef sein wird. Unter Damir Canadi war Grabherr ab Sommer für die Video-Analyse zuständig, nachdem Maurizio Zoccola zu Rapid gewechselt war. Didi Berchtold übernahm dafür die Amateure von Grabherr. Für die Gegner-Analyse vorab und auch während der Partie beobachtete Grabherr den Gegner und gab zur Pause seine Analysen auch an Canadi weiter. Darüber denkt Grabherr wie folgt: "Es gibt so viele Daten mittlerweile, da ist Daten-Management Pflicht. Eben auch um die Top-Klubs vorab zu analysieren und Wege zu finden, sie zu schlagen." Spieler sagen über ihn, er habe ein "wahnsinnig gutes Auge für die Taktik". Selbst sagte er gegenüber der "NEUE Vorarlberger Tageszeitung": Meine Stärke ist es, dass ich taktische Zusammenhänge sehr schnell erkenne und das Spiel sowie die Absichten des gegnerischen Trainers lesen kann.“ Grabherr gilt als Zukunftshoffnung in Vorarlberg.
  • Grabherr ist auch ein Fan. Nicht nur vom SCR Altach. Sondern auch vom FC Liverpool. "Der Klub und die Atmosphäre sind einmalig, das taugt mir seit Jahren, auch die Marke an sich. Ich kann natürlich nicht immer alles mitverfolgen am Wochenende, weil ich selbst zu tun habe, aber glücklicherweise kann man ja alles nachschauen."

Red Bull Salzburg - SCR Altach
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 18.30 Uhr, SR Schüttengruber
Bisheriges Saisonergebnis: 0:0 (a). 2015/16: 2:0 (h), 0:1 (a), 2:0 (h), 3:1 (a)

Salzburg: Walke - Lainer, Upamecano, Miranda, Ulmer - Lazaro, Laimer, Samassekou, V. Berisha - Hwang, Dabbur

Ersatz: C. Stankovic - Wisdom, Caleta-Car, Stangl, Schwegler, Radosevic, Schlager, Minamino

Es fehlen: Prevljak (Knie), Wanderson, Soriano, Gulbrandsen (alle Oberschenkelverletzung)

Fraglich: Rzatkowski (krank), Yabo (Wadenprobleme)

Altach: Lukse - Zech, Netzer, Galvao - Lienhart, Jäger, Ngwat-Mahop, Prokopic, Schreiner - Oberlin, Dovedan

Ersatz: Kobras - Ortiz, Salomon, Sakic, D. Luxbacher, Ngamaleu, Harrer

Es fehlen: Schilling (Knöchelprobleme), Zivotic, Aigner, Zwischenbrugger (alle im Aufbautraining)




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