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12 Teams, 12 Fragen für das Bundesliga-Finish

Jeder Klub steht vor seinem eigenen Fragezeichen - wir sehen sie uns an:

12 Teams, 12 Fragen für das Bundesliga-Finish

Wir haben sie zurück!

Mit Ankick der drei Spiele in der Qualifikationsgruppe am Dienstagabend (ab 18:30 Uhr im LIVE-Ticker) erwacht die österreichische Bundesliga aus dem "Corona-Schlaf".

Mit zehn Runden in fünf Wochen wartet ein dichtes Programm, um die Schlussphase der Saison 2019/20 zu ihrem sportlichen Ende zu bringen. Brisanz gibt es "oben" und "unten" genug - mit dem Titelkampf, der durch die Punktabzugs-Strafe gegen den LASK ein neues Gesicht bekommen hat, dem Fight um die Europacup-Plätze und jenem gegen den Abstieg, dem sich keiner der sechs Vereine der Quali-Gruppe entziehen kann.

LAOLA1 widmet sich zur Einstimmung vor dem Restart jenen zwölf Fragen, mit denen jeder Klub konfrontiert ist:

FC RED BULL SALZBURG:

Bricht Jesse Marsch die Titel-Tradition bei den Bullen?

Meister RB Salzburg - das ist seit mittlerweile sechs Jahren einzementiert. Trainer werden in der Mozartstadt an Titeln gemessen. Beim vorhandenen Budget, den Möglichkeiten durch das Nachwuchszentrum und teuer erworbenen Jungtalenten stellt alles andere als das Double Jahr für Jahr bereits eine Niederlage dar. Trainer, die nicht sofort Erfolg garantieren, haben meist keine Zukunft. Marco Rose und Oscar Garcia holten jeweils in ihrer Premierensaison den Liga-Titel. Peter Zeidler war der Letzte, der vorzeitig Lebewohl sagen musste, da der Meistertitel damals im Winter in weite Ferne gerückt war. Ricardo Moniz, Huub Stevens, Co Adriaanse, Giovanni Trapattoni - sie alle funktionierten auf Anhieb. Premieren-Coach Kurt Jara musste nach dem ersten Jahr ohne Titel gehen. Einzige Ausnahme: Roger Schmidt musste der Austria 2012/13 beim Jubeln zusehen und behielt - ausnahmsweise - seinen Job. Heißt: Jesse bekommt den Marschbefehl! Der Meistertitel ist Pflicht, wobei viel vom LASK abhängt, der die Bullen diese Saison sportlich teilweise abhängte, sich jedoch selbst ihr mögliches Denkmal mit den Corona-Verstößen zerstörte. Nach dem Bundesliga-Urteil befindet sich der LASK drei Punkte zurück. Bleibt das aber auch nach der Berufung so? Ungewissheit macht sich breit. Ansonsten bleibt noch Rapid als möglicher Konkurrent. Diese Angriffe muss Marsch abwehren, wenn er weiter das Vertrauen genießen will.

LASK:

Kostet Punkteabzug den Titel?

Die oft bemühte "neue Normalität" nach der Corona-Pause ist auch im Fußball nicht zu übersehen. Abstand, Masken, Geisterspiele - die Rahmenbedingungen abseits des Sportlichen zwingen dem Fußball ein ganz anderes Erscheinungbild auf als dies noch vor wenigen Monaten der Fall war. Auch die Bundesliga-Tabelle erwacht nach der Corona-Pause in einer neuen Form: Die Punkte aus dem Grunddurchgang wurden halbiert und es gibt einen Wechsel an der Tabellenspitze. Während ersteres dem Modus geschuldet und seit der Vorsaison normal ist, resultierte die Rochade zwischen Salzburg und dem LASK aus der Strafe für die Oberösterreicher, die sich nicht an die Corona-Regelungen im Bezug auf das Mannschaftstraining gehalten hatten. Der Wechsel der Tabellenführung ist aber noch nicht in Stein gemeißelt, ein langer Instanzenzug und eine Titel-Entscheidung am grünen Tisch drohen. Unabhängig davon, verwandelte der Abzug von sechs Punkten einen Drei-Punkte-Vorsprung in einen Rückstand genauso vieler Zähler. Erschwerend kommt für die Linzer die Verletzung von Thomas Goiginger hinzu, der im Spiel der "Athletiker" einen absoluten Fixpunkt darstellt. Zwar hat die Corona-Pause dazu geführt, dass der Offensivmann für die EURO im kommenden Jahr noch ein Thema ist, sein Kreuzbandriss wird aber vor Komplettierung der Bundesliga-Saison nicht verheilt sein. Mut können die Oberösterreicher jedenfalls aus dem starken Grunddurchgang tanken. In der Bundesliga mussten die Oberösterreicher nur zwei Niederlagen hinnehmen, nach 22 Runden wuchs ein Vorsprung in Höhe von sechs Punkten auf Meister Salzburg. Gegen den neuen Tabellenführer gab es einen Sieg und ein Unentschieden. Wenn also jemand die Chance hat, Salzburg doch noch vom Thron stoßen, dann die Linzer. Auch wenn über die sportliche Perspektive des LASK seit einigen Wochen nur mehr wenige sprechen.

SK RAPID WIEN:

Ist Rapids Titeltraum realistisch?

An Selbstvertrauen mangelte es den Hütteldorfern in der Vergangenheit selten, obwohl der Trophäenschrank seit einer gefühlten Ewigkeit auf Zuwachs wartet. Wird die Zeit der (Corona-)Krise schlussendlich sogar zum großen Jubel-Feldzug der Hütteldorfer? "Das kann richtungsweisend sein. Man ist aus dem Titelkampf draußen, oder es kann in eine bestimmte Richtung gehen", meinte Trainer Didi Kühbauer kürzlich gegenüber der APA im Hinblick auf den Restart am Mittwoch bei Serienmeister RB Salzburg. Dabei könnte Rapid einiges in die Karten spielen. Die Punkteteilung macht einen schier riesigen Rückstand nun überschaubar. Auf Salzburg fehlen nur vier Punkte, mit einem Sieg in der Mozartstadt wären die Grün-Weißen einen Punkt hinter den Bullen. Vor der Winterpause und zum Frühjahrsstart präsentierte sich Rapid konstant, holte Punkte ab, präsentierte sich abgebrühter. Aber ob das reicht? Rechenspiele mit Salzburg schön und gut, doch was ist mit dem LASK, der nach dem Punkteabzug einen Punkt vor den Wienern liegt? Das Schicksal der Linzer liegt in den Händen des Senat 1, die Berufung kann noch für Veränderungen sorgen, vor allem müssen die Linzer erst beweisen, dass sie diese Aufregung wegstecken können. Rapid könnte somit sportlich zum großen Gewinner des Schlamassels werden, wenn der LASK im Chaos zerbricht und Salzburg gleich zum Auftakt gegen Rapid verlieren sollte. Wer jedoch weiß, wie souverän RBS die letzten Titel einfuhr, wird die Chancen aber eher gering einschätzen.

WOLFSBERGER AC:

Sorgt Shon Weissman für Torschützenkönig-Abwechslung?

Endet in dieser Saison die Dominanz des FC Red Bull Salzburg und von Austria Wien? Die Rede ist von Torjägern. Rapid-Legende Steffen Hofmann in der Saison 2009/10 war der einzige "Goalgetter" seit 2006, dem das Kunststück gelang, Torschützenkönig zu werden, ohne gerade für Salzburg oder die Austria aktiv zu sein. Meistens waren es die "Bullen"-Vollstrecker, die am Ende die Nase vorne hatten - unterbrochen wurde ihre Serie von den violetten Strikern Roland Linz, Philipp Hosiner und Larry Kayode. Linz teilte sich 2006 mit dem damaligen Ried-Stürmer Sanel Kuljic den Sieg in dieser begehrten Wertung. Im Sinne der Abwechslung wäre es also wohl ganz okay, wenn mal wieder ein Angreifer eines anderen Vereins über den Titel als Torschützenkönig jubeln dürfte. Mit 22 Toren im Grunddurchgang hat sich WAC-Stürmer Shon Weissman eine hervorragende Ausgangsposition erarbeitet. Dass ihn ein gewisser Erling Haaland (16 Tore) nicht mehr einholen kann, wird den Israeli nicht sonderlich stören. Dass seine ersten Verfolger mit Patson Daka (17 Tore) und Christoph Monschein (15 Zore) von Salzburg und Austria kommen, erscheint fast schon logisch. Monschein hat in der Qualifikationsrunde zumindest am Papier die leichteren Gegner. Egal, wer am Ende bester Torschütze wird, er würde sich in folgende illustre Runde einordnen:

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SK STURM GRAZ:

Wie intensiv wird die "junge Welle"?

Bevor mit Goalie Jörg Siebenhandl dann auch ein Routinier an der Reihe war, verlängerte Neo-Sportchef Andreas Schicker erst einmal mit den Youngsters Sebastian Zettl, Dardan Shabanhaxhaj und Vincent Trummer. Dabei handelt es sich wohl mehr als um ein Indiz, in welche Richtung es gehen soll. Während hauseigene Talente im Herbst nur - und das durchaus erfolgreich - in der Regionalliga Mitte eine Hauptrolle spielten, war schon in den erste Frühjahrs-Runden eine Trendumkehr zu beobachten. Mit Niklas Geyrhofer und Lafnitz-Kooperationsspieler Tobias Koch bekamen weitere Rookies Einsatzzeit, mit Winfred Amoah wurde ein weiterer Youngster mit einem Profivertrag ausgestattet. Man darf gespannt sein, ob man den hauseigenen Talenten auch im Kampf um ein Europacup-Ticket vertraut. Die Signale für die Jungen sind in Graz jedenfalls so gut wie schon länger nicht, nur im Tor heißt es für Tobias Schützenauer und Christopher Giuliani angesichts des neuen Siebenhandl-Deals: Bitte weiter warten!

TSV HARTBERG:

Kann Hartberg Markus Schopp abermals halten?

Geht er oder bleibt er? Die Zukunft von Markus Schopp genießt auch in dieser Saison wieder höchste Priorität in der Oststeiermark. Fraglos hat die Zwangspause den eigentlichen Zeitplan durcheinandergewirbelt. Eines war beim TSV Hartberg in dieser Spielzeit aber trotzdem viel früher als von den meisten erwartet klar: Man wird auch 2020/21 der Bundesliga angehören. Das Zittern um den Klassenerhalt fällt angesichts der sensationellen Qualifikation für die Meistergruppe aus. Dieser Erfolg gibt dem Gespür von Schopp recht, nach seiner starken Debüt-Saison in Hartberg um ein weiteres Jahr zu verlängern. Dass er den nächsten Schritt (und vor allem einen derart großen) folgen ließ, ist für sein persönliches Standing in der Szene alles nur kein Nachteil. In Hartberg durfte er jetzt zwei Jahre lang beweisen, dass er zurecht von vielen als spannende Trainer-Aktie eingeschätzt wurde. In den verbleibenden zehn Runden liegt es nun wohl an seinem Kader, dem Trainer zu beweisen, dass das Potenzial auch im Hinblick auf ein etwaiges drittes gemeinsames Jahr stimmt. Würde sich der 46-Jährige für den nächsten Schritt in eigener Sache entscheiden, wäre dies aber wohl auch nachvollziehbar.

FK AUSTRIA WIEN:

Wer übernimmt die Verantwortung in der brenzligen Lage?

Quo vadis, Austria Wien? Die Realität lautet Qualifikationsgruppe, ein Europacupplatz über Umwege und mit einigem Aufwand könnte doch noch für einen versöhnlichen Saisonendspurt sorgen. Allerdings lauern auch ungeahnte Gefahren. Der Vorsprung auf das Tabellenende beträgt nach der Punkteteilung lediglich noch vier Punkte. Zwar hält man als Erster im unteren Playoff alle Zügel (noch) in der eigenen Hand, ähnliche Ausrutscher und Achterbahnfahrten wie vor dem Shutdown könnten sich jedoch böse rächen. Vor allem sind im Keller andere Tugenden gefordert. Daher stellt sich die Frage, wer bei der Austria vorangeht? Bisher enttäuschten in dieser Saison meist die Routiniers wie etwa Michael Madl oder Florian Klein, die ihrer Rolle im Team nicht gerecht wurden. Kapitän Alexander Grünwald ist von den altgedienten Spielern noch am bemühtesten - sofern nicht verletzt. Ein positives Zeichen war jedoch, dass die Jungen nachkommen und noch dazu Verantwortung übernehmen. Manprit Sarkaria, Dominik Fitz, Benjamin Pichler oder Patrick Wimmer sind Spieler, die aus der zweiten Reihe in der Not nach vorne preschten und der Austria Hoffnung geben. Die Hierarchie scheint sich zu verschieben, die Rädchen rattern. Dementsprechend interessant wird es sein, ob die Youngster ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen können und die Lücken schließen, die sich zuletzt aufgetan haben.

SCR ALTACH:

Vom Playoff-Platz in Abstiegsnot?

Der SCR Altach spielt eine durchschnittliche Saison, die Meisterrunde wurde zwar verpasst, auf den Abstiegsplatz konnte man aber vor Punkteteilung einen Abstand von sieben Punkten herausspielen. Bei den Vorarlbergern müsste schon einiges zusammenlaufen, um sich über die Play-Offs doch noch für den internationalen Bewerb zu qualifizieren, die Ausgangsposition ist kurz vor Re-Start eine trügerische. Zwar hat man aktuell den zweiten Rang der Qualifikationsgruppe inne, der zur Teilnahme am Europacup-Playoff berechtigt, das Tabellenende ist durch die Punkteteilung aber nur mehr drei Punkte entfernt. Bei Betrachtung der Kontrahenten in der Qualifikationsgruppe fällt auf, dass die Rheindörfler gegen drei der fünf Gegner eine negative Bilanz in der aktuellen Saison aufweisen. Gegen die Austria und die Admira setzte es in beiden Spielen Niederlagen, gegen Mattersburg holte die Mannschaft von Trainer Alex Pastoor nur einen Punkt. Immerhin ist die Bilanz gegen St. Pölten und die WSG Tirol klar positiv, aber einen Durchhänger, als die Vorarlberger zwischen der dritten und 15. Runde nur zwei Siege und ein Remis aus 13 Spielen holten, darf man sich nicht erlauben - dafür reicht der Abstand zum Tabellenkeller nicht aus.

FC ADMIRA WACKER MÖDLING:

Alles Felix, oder was?

Es ist schon erstaunlich, welch Umbruch bei der Admira eingeläutet wurde - scheinbar steht die Entwicklung aber gerade erst am Anfang. Wer sich mit Felix Magath einen absoluten Fußball-Fachmann als Chef von Flyeralarm Global Soccer, der verantwortlich für Würzburg und die Admira ist, ins Boot holt, weiß genau, wer alle Zügel in der Hand hält. Die Zeit der Bestandsaufnahme ist vorbei. Klaus Schmidt wurde auf Ansage von ganz oben abgesägt, "The Magic was over". Zvonimir Soldo fungiert als sein Nachfolger, der den Vorteil hat, schon unter Magath gearbeitet zu haben. Zuletzt der nächste Paukenschlag: Amir Shapourzadeh, der die vergangenen vier Jahre die Geschicke als Klub-Manager leitete, verlässt den Klub mit Saisonende. Ein Nachfolger für den Deutsch-Iraner soll nicht so schnell präsentiert werden. Damit wächst die Macht Magaths weiter an. Die Ankündigung, in Zukunft noch mehr auf junge, vorrangig österreichische Spieler zu setzen, klingt in diesem Zusammenhang durchaus plausibel. Ob sie so leicht umsetzbar ist, ist jedoch eine andere Frage. Schließlich rangieren die Südstädter mit nur einem Punkt Puffer auf den letzten Tabellenplatz auf Rang neun - alles ist möglich, in beide Richtungen. Die großen Pläne und der Umbruch könnte den Verantwortlichen aber auch auf den Kopf fallen. Was ein Abstieg für das neue Magath-Imperium und die hochgesteckten Ziele bedeuten würde, ist nicht auszumalen.

WSG SWAROVSKI TIROL:

Hält der "Maierhofer-Effekt" die Tiroler in der Liga?

Von vielen Seiten belächelt, aber unglaublich erfolgreich. Dass Stefan Maierhofer trotz spätem Start, Neidern und nicht der filigransten Außendarstellung eine Bilderbuch-Karriere hingelegt hat, steht außer Frage. Obwohl sich seine Karriere irgendwann einmal dem Ende zuneigen wird, ist der 37-Jährige für die WSG nicht nur ein Sensationstransfer sondern auch ein Goldgriff. Maierhofer kam, sah und ging in seinen bisher vier Bundesliga-Einsätzen für die Tiroler zwei Mal als Sieger vom Platz, einmal mit einem Remis und nur einer Niederlage - und das mit dem Aufsteiger, dem vor der Saison kaum jemand den Klassenerhalt zugetraut hätte. Dabei darf man sich nicht blenden lassen, dass der Major "nur" ein Tor und einen Assist beigesteuert hat. Trainer Thomas Silberberger hat mit dem 2,02-Meter-Hünen neue Möglichkeiten und hat das Spiel auf den Sturmtank zugeschnitten. Die hohen Bälle und Verlängerungen können jedem Gegner weh tun. Die Siegermentalität und der pure Wille, den Maierhofer in den Klub mitgebracht hat, tragen ihr Übriges dazu bei. Kann er dies seinen Kollegen weiter injizieren, muss wohl ein anderer Klub den bitteren Gang in die 2. Liga antreten.

SV MATTERSBURG:

Kann Grusel-Heimbilanz gebrochen werden?

Beim Blick auf die Mattersburger Heimbilanz kann einem die berühmte Schnitzelsemmel des Pappelstadions im Hals stecken bleiben. Die Burgenländer verloren acht von elf Heimspielen, dazu gesellen sich zwei Remis. Der einzige Heimsieg wurde bereits in der ersten Runde gegen Hartberg eingefahren - macht aktuell zehn Heimspiele ohne Sieg am Stück. Noch schlimmer: Gegen vier der fünf Konkurrenten aus der Abstiegsgruppe ging das Heimspiel in die Binsen. Lediglich gegen Altach schaute am 20. Spieltag ein torloses Unentschieden heraus. Sollte der Torschnitt von 0,45 Treffern pro Heimspiel halten, dann wird der SVM nur zwei Tore in den fünfen Heimspielen der Qualifikationsgruppe erzielen - viel zu wenig um wichtige Punkte im Abstiegskampf zu holen. In der Fremde lief es viel besser, die Burgenländer ergatterten 13 ihrer 18 Punkte auswärts. Zeit also für Trainer Franz Ponweiser in die psychologische Trickkiste zu greifen. Andere Übungsleiter haben es bereits mit Auswärts-Trikots bei Heimspielen, dem Tausch von Kabine oder der Ersatzbank versucht, mit gemischtem Erfolg. Die Mattersburger haben jedoch nicht viel Zeit, um die Heimbilanz umzudrehen. Eine Niederlage am Dienstag gegen Altach könnte die Abstiegssorgen der Mattersburger zusätzlich verschärfen.

SPUSU SKN ST. PÖLTEN:

Wie gut hat sich Robert Ibertsberger eingearbeitet?

Es dürfte mit ziemlicher Sicherheit ein Rekord sein: 85 Tage vergingen seit der Verkündung von Robert Ibertsberger als neuer Trainer St. Pöltens bis zu seinem Pflichtspiel-Debüt, dem Auftakt der Qualifikationsrunde bei der WSG Tirol am Dienstag. So viel Eingewöhnungszeit bekommen neue Coaches selten - freilich war es keine typische, und die Frage wird sein, wie gut das Kennenlernen des Teams und die Implementierung der eigenen Ideen unter diesen Umständen funktioniert haben. Rein sportlich gesehen ist die Situation beim SKN eine altbekannte für den 43-Jährigen: Seine beiden Chefposten beim WAC und der Austria konfrontierten ihn mit der Challenge, sich im Saison-Finish beweisen zu müssen, bei den Kärntnern auch im Abstiegskampf. Zu langfristigen Anstellungen reichte es jeweils nicht. Kann sich Ibertsberger eine solche diesmal verdienen, wenn der Abstieg abgewendet wird? Seine Ideen müssen mit zehn Endspielen in fünf englischen Wochen jedenfalls schnell funktionieren, Zeit zur Adaption gibt es nicht mehr. Vielleicht eine gute Sache, denn die Experimentierfreudigkeit von Alexander Schmidt, der das System in ungesunder Regelmäßigkeit durchwechselte, war in dieser Saison bislang kein Erfolgsrezept.

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