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Winter-Check 2016/17: SK Rapid Wien

Ungewissheit, Verletzte, keine Neuen. Aber Rapid blickt nicht mehr zurück. Winter-Check:

Winter-Check 2016/17: SK Rapid Wien

Der Herbst war für den SK Rapid Wien zum Vergessen.

Absturz in der Liga, ein Verletzter nach dem anderen und in der sportlichen Krise sahen sich die Grün-Weißen dann genötigt, sowohl Sportdirektor als auch Trainer auszutauschen.

Und selbst unter dem Nachfolger von Mike Büskens, Damir Canadi, war noch nicht alles Gold, was glänzt. Deshalb heißt die Devise: Zurückschauen verboten, nur die Gegenwart zählt. In dieser wird es für die Wiener schwierig genug, noch das Ziel Europacup zu erreichen.

Denn vom eigentlich ausgegebenen Ziel Meistertitel ist man derzeit 15 Punkte entfernt, den ganz großen Coup hat man längst abgeschrieben.

Will sich Rapid fix über die Liga für einen internationalen Auftritt empfehlen, müssen auch 12 Punkte wettgemacht werden, auf der anderen Seite besteht auch noch die Chance über den ÖFB-Cup.

Fakt ist, dass sich Rapids Zielsetzung mit Fortlauf der Saison stark verändert hat. Leichter ist es in dieser Drucksituation mit Sicherheit nicht geworden und trotzdem gehen Neo-Sportchef Fredy Bickel und Canadi zuversichtlich ins Frühjahr.

ZUGÄNGE ABGÄNGE
Keine Maximilian Entrup (St. Pölten/leihweise)
Paul Gartler (Kapfenberg/leihweise)

Das angestrebte Ziel der Kader-Reduzierung konnte aufgrund der Umstände und der zahlreichen Verletzten schlussendlich im Winter nicht voll durchgezogen werden. Nur Maximilian Entrup (St. Pölten) und Paul Gartler (Kapfenberg) kamen leihweise unter.

Tomi fand keinen neuen Verein und trainiert vorerst nur mit den Amateuren mit, auch Jan Novota liebäugelte mit einem Wechsel, ist aber immer noch beim Verein. Damit waren den Verantwortlichen auch auf der Zugangs-Seite die Hände gebunden.

Kein Neuer heuerte im Winter in Hütteldorf an - und das obwohl sich im Jänner mit Thomas Schrammel, Matej Jelic, Maximilian Wöber, Ivan Mocinic und Christoph Schösswendter fünf weitere dem ohnehin schon bis oben hin gefüllten Lazarett anschlossen.

Entwarnung gab es bei Maximilian Hofmann, zudem kann Rückkehrer Stefan Schwab wie ein Neuzugang behandelt werden. Auch Philipp Schobesberger soll schon bald wieder zurückkehren. Zudem wird noch entschieden, ob die seit dem Trainingslager hochgezogenen Youngster Attila Szalai und Alex Sobczyk Alternativen bleiben und ob Andreas Kuen seine Leihe beim FAC fortsetzt oder bei Rapid bleibt.

Nach und nach werden die Spieler zurückkehren, für eine optimale Vorbereitung war jedoch keineswegs gesorgt. Noch unklar ist, mit welcher Aufstellung Canadi das Derby zum Frühjahrsauftakt in Angriff nimmt. Einige Überraschungen oder Veränderungen könnten durchaus dabei sein - so wie Joelinton in der Vorbereitung im Mittelfeld ausprobiert wurde.

ANALYSE: Diese drei Spieler stehen beim SK Rapid Wien im Fokus!


LAOLA1 hat die Wunschelf und Kaderbewertung des SK Rapid Wien:


TOR:

Im Tor wird es auch nachdem sich Tormann-Trainer Helge Payer eingearbeitet hat, keine großen Veränderungen geben. Richard Strebinger wird erste Wahl bleiben. Der Torhüter ließ sich im Herbst nicht viel zu schulden kommen und rettete den Grün-Weißen mit starken Paraden wichtige Punkte. Mit Jan Novota wurde eigentlich schon nicht mehr geplant, nun dürfte er doch noch bleiben. Ein verlässlicher Backup, der aufgrund seiner Persönlichkeit wichtig für die Mannschaft ist, jedoch weiterhin wohl nur mehr als dritter Notnagel herhalten wird, um keinen Legionärs-Platz zu verschenken. Durch die Leihe von Paul Gartler nach Kapfenberg wird deshalb Tobias Knoflach forciert werden. Der 23-Jährige machte gute Schritte nach vorne und soll den Konkurrenzkampf verschärfen.

LAOLA1-Bewertung: Strebinger muss auf längere Zeit als Nummer eins aufgebaut werden, dass er Qualitäten hat, hat er im Herbst bewiesen. Knoflach wird es schwer haben, Novota noch schwerer. Prinzipiell ist Rapid aber gut aufgestellt.

ABWEHR:

In der Abwehr bieten sich durch die Dreierkette ganz neue Möglichkeiten. Mario Sonnleitner ist nach seinem Comeback im Sommer gesetzt, Christoph Schösswendter wird wohl im März wieder zurückkehren und seinen Fixplatz haben. Bis dahin kann Maximilian Hofmann diese Position ausüben. Auch Christopher Dibon ist ein Mann für die Abwehrkette, wenn er nicht im defensiven Mittelfeld gebraucht wird. Attila Szalai (19) durfte zuletzt mittrainieren. Mario Pavelic ist eine Etappe weiter vorne als Außenbahnspieler eingeplant, der im Defensiv-Verhalten zur Fünfer-Kette ganz außen dicht macht. So wie auch Thomas Schrammel, der mit einem Meniskusriss jedoch noch lange ausfällt, ebenso wie die zentrale Alternative Maximilian Wöber mit einer Entzündung des Wadenbeinköpfchens. Stephan Auer wird möglicherweise mehr Einsatzzeit bekommen, Manuel Thurnwald ist sowohl offensiv als auch defensiv auf der Außenbahn ein gern gesehener Youngster.

LAOLA1-Bewertung: Es bieten sich sehr viele Möglichkeiten, vor allem, weil die Linien im 3-5-2 leicht verschwimmen. Einige Abwehrspieler müssen jedoch anfangs ersetzt werden, weshalb es zu viel Rotation kommen wird. Die Qualität ist da, wenn sie besser als im Herbst abgerufen wird.

MITTELFELD:

Im Fünfer-Mittelfeld ist einiges möglich, hier wurde viel experimentiert. Ganz entscheidend ist die frühe Rückkehr von Stefan Schwab nach seinem Knöchelbruch. Er soll dem Spiel wieder Linie verleihen. Überraschend könnte er in der Zentrale mit Joelinton auflaufen, der von Canadi in der Vorbereitung zurückgezogen wurde, um als Achter seinen Körper und Laufbereitschaft noch besser einzubringen. Doch auch Srdjan Grahovac, Philipp Malicsek und Rapid-II-Aufsteiger Osarenren Okungbowa sind zentrale Alternativen. Ivan Mocinic wird hingegen mit einem Meniskuseinriss noch länger pausieren. Offensiver sind Thomas Murg und Louis Schaub gefragt, wobei letzterer zuletzt sogar an vorderster Front forciert wurde. Auch Schwab und Joelinton können vorrücken. Nicht zu vergessen ist Kapitän Steffen Hofmann, der wieder fit ist und möglicherweise das letzte halbe Jahr seiner Karriere spielt. Als Youngster hat Tamas Szanto schon im Herbst durchaus respektable Leistungen gezeigt. Auf der Außenbahn können sowohl Außenverteidiger als auch offensivere Varianten aufgeboten werden, wie etwa rechts Mario Pavelic oder links Arnor Traustason oder Thomas Schrammel. Auch Thomas Murg hat in diesem System schon außen Defensiv- als auch Offensivaufgaben erfüllt. Kelvin Arase ist ein Versprechen für die Zukunft, Philipp Schobesberger wird sich noch etwas mit seiner Rückkehr nach der Verletzung gedulden müssen, wäre dann aber sicher eine Option. Bei Andreas Kuen wird noch das Ende seiner FAC-Leihe überlegt.

LAOLA1-Bewertung: Im Mittelfeld kann Canadi einiges ausprobieren. Defensiver, offensiver, je nach Gegner - dafür steht eine Vielzahl an Spielern zur Verfügung, die im Normalfall viel Qualität abrufen können. Ganz wichtig für das Team ist die Schwab-Rückkehr, interessant wird das Joelinton-Experiment. Alle zusammen müssen aber mehr zeigen, als in der Hinrunde.

STURM:

Die Stürmer haben sich im Herbst wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Giorgi Kvilitaia hat sich nach Anlaufschwierigkeiten aber ins Team gespielt und auch in der Vorbereitung im 3-5-2 ganz vorne gespielt. Überraschenderweise meist neben Louis Schaub, der von Canadi vorgezogen wurde und das Gegenteil zum georgischen Hünen darstellt. Jederzeit auch wieder im Angriff aufgeboten werden kann Joelinton, der zwar den Torriecher im Herbst vermissen ließ, trotzdem jedoch sehr viel Präsenz, Einsatz, Technik und Übersicht vermittelte und nach seinem ersten halben Jahr auch da den nächsten Schritt machen könnte. Matej Jelic hat mit einem Muskelriss weiter das Pech gebucht und hat sich am Hinrunden-Ende auch nicht wirklich aufgedrängt. Alex Sobczyk (19) von Rapid II durfte zuletzt schnuppern. Tomi Correa ist keine ernstzunehmende Alternative mehr, da er nur bei Rapid II den Vertrag absitzt. Maximilian Entrup wurde bekanntlich verliehen.

LAOLA1-Bewertung: Im Angriff fehlt Rapid sicherlich ein richtiger Knipser. Kvilitaia hat Potenzial, doch auch er muss sich erst beweisen. Der Versuch mit Schaub zeigt, dass man bisher nicht sonderlich zufrieden war. Joelinton zeigte immer wieder gute Ansätze, spielt er Stürmer bleibt abzuwarten, ob er sich weiterentwickeln kann.

TRAINER:

Damir Canadi ist in der Bundesliga als Kenner, Könner und Taktikfuchs bekannt. Das hat er bei Altach, das er sensationell an die Tabellenspitze geführt hat, bewiesen. Rapid ist jedoch bekanntlich ein anderes Kaliber, das konnte der 46-jährige Wiener seit seiner Ankunft feststellen. Dass er kein Zauberer ist, war klar, weshalb eine Bewertung nach so wenigen Spielen unter ihm im Herbst unfair wäre. Der Coach hat aber mit der Umstellung auf eine Dreierkette und variableren Systemen von Beginn an gezeigt, dass er einen Plan hat. Diesen konnte er in der Vorbereitung ausfeilen, auch wenn ihm die vielen Verletzten beim Versuch der Perfektion sicherlich einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Im Frühjahr wird man genau sehen, wie Canadi die Hürden meistert und ob er die Saison mit Rapid noch retten kann. Mit seinem mehrköpfigen Team hat er gleich einmal alles umgekrempelt und auch viel im Mental- und Teambuildingbereich versucht, um den Herbst vergessen zu machen. Dass er ein Klasse-Trainer ist, hat er schon bewiesen. Bei Rapid beginnt die Zeitrechnung jedoch von Neuem.

LAOLA1-Bewertung: Bei der Bewertung macht der Altach-Bonus noch einen Großteil aus, schließlich muss man dies miteinrechnen. Bei Rapid hat er auch schon einiges gezeigt, aber die genaue Bewertung wird wohl erst nach der Saison möglich sein. Dass er Rapid seine erfolgreiche Handschrift verleiht, ist aber gut vorstellbar.

LAOLA1-PROGNOSE:

Der SK Rapid wird sich im Frühjahr steigern, denn noch unkonstanter ist schwer vorstellbar. 7 Siege, 6 Remis, 7 Niederlagen - so die ernüchternde Bilanz des Herbstes. Die Handschrift von Trainer Canadi wird relativ schnell zu lesen sein, im Herbst integrierte Spieler werden den nächsten Step machen und Rapid wird sich besser im 3-5-2 zurechtfinden. Die Frage ist nur, wie man die vielen Ausfälle abfangen kann und wie viel Rotation die nach der Hinrunde verunsicherte Truppe verträgt. Vom Potenzial her ist sicherlich mehr möglich, nicht umsonst will Canadi in der Rückrunde unter den Top 3 landen. Einen Europacup-Platz zu erreichen wird ziemlich schwierig. Dafür wäre ein guter Auftakt im Derby und eine Erfolgsserie schon nötig - da ist die Qualifikation über den Cup vielleicht heuer der rettende Anker. Für Rapid geht es im Frühjahr um Wiedergutmachung - auf allen Linien.

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Fünf Fragen an Trainer Damir Canadi:

Wer wird Meister?

Einer der Top 4 der Tabelle.

Wie bewerten Sie die Situation im Abstiegskampf?

Ich habe mich wenig damit beschäftigt. Eine Mannschaft aus dem unteren Bereich wird es treffen.

Wie lauten die Ziele mit Ihrer Mannschaft?

Wir werden versuchen, die höchstmögliche Punkteanzahl zu holen. Ein Ziel könnte sein, in die Top 3 zu kommen, aber die genauen Ziele werden wir noch festlegen. Ein weiteres Ziel ist der ÖFB-Cup. Da haben wir die Chance, mit drei Spielen in den Europacup zu kommen, da werden wir alles probieren.

Wie zufrieden sind Sie mit den Transferaktivitäten bzw. der Kaderplanung Ihres Clubs?

Wir wollten den Kader verkleinern, das ist uns nicht so gelungen. Man muss sich eben an Verträge halten. In Absprache mit der wirtschaftlichen Abteilung war es nicht möglich, neue Spieler zu holen.

Was halten Sie von den jüngsten Reformen und Reformvorschlägen des Weltverbandes FIFA?

Zeitstrafen könnten eine gute Möglichkeit sein. Die WM-Ausweitung ist spannend. Ich bin schon neugierig, wie man das umsetzt, weil es noch mehr Spiele geben wird. Ich beschäftige mich aber weniger mit solchen Sachen.

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