news

Die Verlierer der Herbst-Saison 2020

LAOLA1 hat pro Verein drei Verlierer des Bundesliga-Herbstes ausgewählt:

Die Verlierer der Herbst-Saison 2020 Foto: © GEPA

Die Winterpause ist angebrochen, der Bundesliga-Herbst ist zu Ende.

Für das neue Jahr werden wohl alle Spieler gute Vorsätze fassen. Einige unter ihnen haben nach einem aus ihrer Sicht durchwachsenen Herbst besonders viel gutzumachen.

LAOLA1 hat jeweils drei Verlierer pro Verein ausgewählt.

Das müssen nicht zwangsläufig jene Spieler sein, die tatsächlich die schwächsten Leistungen erbracht haben. Vielmehr handelt es sich auch um Spieler, die weit unter ihren bzw. den Erwartungen ihrer Arbeitgeber zurückgeblieben sind oder im Vergleich zur vergangenen Saison geschwächelt haben.

FC RED BULL SALZBURG:

ENOCK MWEPU: Da Mwepu ein absoluter Stammspieler bei Salzburg war, mag die Nominierung des Sambiers als Verlierer der bisherigen Saison etwas merkwürdig anmuten. Wenn man sich die Leistungen des 22-Jährigen aber im Detail ansieht, muss man feststellen, dass diese viel Luft nach oben ließen. Mwepu sprach in der Sommerpause bereits öffentlich von einem Wechsel in eine Top-Liga, nachdem er eine bärenstarke Vorsaison ablieferte und dürfte mit dem Kopf nicht immer zu 100 Prozent in Salzburg gewesen sein. Dem hochtalentierten Mittelfeld-Allrounder wurde in dieser Spielzeit eine etwas offensivere Rolle zuteil. Mwepu machte aber wenig daraus, agierte bis auf eine kurze Phase vor der Winterpause zumeist völlig blass und konnte seine tollen Fähigkeiten mit dem Ball kaum ausspielen. Vor Jahreswechsel zeigt der Trend aber deutlich nach oben. Wenn Mwepu seine Form wieder konstant halten kann, läuft es auch vor dem Tor wieder besser – der 22-Jährige hält erst bei zwei Torbeteiligungen in der Bundesliga – und der nächste Schritt zu einem Spitzenklub könnte im Sommer gelingen.

MASAYA OKUGAWA: Auch der Japaner machte in dieser Saison nicht den erhofften Schritt nach vorne, sondern eher einen zurück. Okugawa war zwar bereits in der Vorsaison nicht immer erste Wahl von Jesse Marsch, der als großer Fan des 24-Jährigen gilt, machte in 23 Einsätzen 2019/20 aber starke neun Treffer und assistierte zudem zu sechs Toren. Zu Saisonbeginn wirkte es so, als würde Okugawa endlich den Sprung zum Stammspieler schaffen, nach schwachen Leistungen wurde der Dribbelkünstler zuletzt aber immer seltener berücksichtigt und schaffte es zuletzt nicht Mal mehr in den Kader, da Luka Sucic den Vorzug bekam. Auf der Habenseite stehen beim Japaner zwei wichtige Tore im Champions-League-Playoff sowie ein "Königsklassen"-Treffer gegen Manuel Neuer. In der Bundesliga blieb Okugawa bisher noch ohne Erfolgserlebnis, durch den Abgang von Dominik Szoboszlai könnte es nach Jahreswechsel aber wieder vermehrt Einsatzzeit für ihn geben.

ANTOINE BERNEDE: Völlig unverschuldet rutscht hingegen der Franzose auf die Verlierer-Liste. Bernede hatte das unglaubliche Pech, sich ausgerechnet im Training zum zweiten Mal innerhalb von etwas mehr als einem Jahr das Schienbein zu brechen. Dem bei Paris Saint-Germain ausgebildeten Franzosen kam so ein Stammplatz in der Salzburger Elf abhanden, der dem 21-Jährigen wohl sicher gewesen wäre. Zum Frühjahresstart sollte der zentrale Mittelfeldspieler wieder fit sein, dann dürfte ihm aber anderweitige Probleme bevorstehen. In Bernedes Abwesenheit hat sich Mohamed Camara, auf den die Salzburger Verantwortlichen große Stücke halten, mit bärenstarken Leistungen auf der Sechs festgespielt und wird wohl auch als Stammspieler ins Frühjahr gehen. Auch Zlatko Junuzovic sollte – wenn er fit ist – gesetzt sein. Bernedes Qualitäten werden aufgrund der Salzburger Dreifachbelastung aber auch im kommenden Jahr wieder gebraucht werden – egal, ob als Stammspieler oder nicht.

LASK:

MARVIN POTZMANN: Die Bundesliga-Hinrunde ist komplett am 27-Jährigen vorbeigegangen. Der ehemalige Rapid- und Sturm-Kicker zog sich im März einen Kreuzbandriss zu, weswegen er auch den Saisonstart verpasste. Doch seit dem Comeback im Oktober gegen Wörgl im ÖFB-Cup stand Potzmann lediglich beim 3:0-Derbysieg gegen die SV Ried für 21 Minuten auf dem Platz. In Abwesenheit des Wieners hat Trainer Dominik Thalhammer seine Stammformation gefunden, für den 27-Jährigen ist in dieser kein Fixplatz eingeplant. Die Konkurrenz auf Potzmanns Positionen ist hoch, dass auch die Qualität im LASK-Kader stimmt, stellen die Linzer Woche für Woche unter Beweis. Das sind keine guten Vorzeichen für Potzmann, der bis zu seiner Verletzung eine Stütze im Spiel der Oberösterreicher war. Nun droht ihm auch auf lange Sicht der selbe Platz wie bei Rapid, die Ersatzbank.

YEVGEN CHEBERKO: Der ukrainische Nationalspieler hatte einen schwierigen Start in der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Im Sommer wechselte der 22-Jährige von Zorya Luhansk zu den Atheltikern, kommt in der Bundesliga aber erst auf etwas mehr als 100 Einsatzminuten. In der zweiten Runde gegen die WSG Tirol startete der Verteidiger erstmals, wurde aber nach der Pause vom Feld genommen. Bei den deutlichen Siegen gegen St. Pölten, Altach und Ried durfte der Neuzugang ein paar Einsatzminuten schnuppern. Cheberko hat mit der großen Konkurrenz in der Innenverteidigung zu kämpfen, an Gernot Trauner, Petar Filipovic, Philipp Wiesinger und auch Andres Andrade ist für den Ukrainer kein Vorbeikommen. Dass junge Neuzugäng bei den Linzern behutsam aufgebaut werden, ist nichts neues. Im Vergleich zu Mads Emil Madsen, der ebenfalls im Sommer verpflichtet wurde, hinkt Cheberko allerdings hinterher.

MAMOUDOU KARAMOKO: Der Franzose kann einem wirklich leidtun. Auch Karamoko wechselte im Sommer zu den Linzern, hatte aber eine Verletzung mit im Gepäck. Der 21-Jährige wurde vorerst bei Kooperationspartner Juniors OÖ "geparkt", wo Karamoko überzeugen konnte, auch wenn immer wieder Verletzungen an ihm nagten. Die Leistungen in den drei Spielen, die der Franzose für den LASK absolvierte, sind nicht der Grund warum sich Karamoko in dieser Liste wiederfindet. Gegen Tottenham und Altach konnte der Neuzugang jeweils einmal treffen, gegen Ried fabrizierte er einen Assist, bevor der Verletzungsteufel wieder zugeschlagen hat. Karamoko wird in der Winterpause einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel auskurieren müssen. Die Leistungen des Franzosen im Trikot der Athletiker zeigten, dass ihm die wiederholten Blessuren eine ansprechende Hinrunde geraubt haben.

SK STURM GRAZ:

PHILIPP HUSPEK: Wenn sich ein recht enger Stamm findet, ist dies in der Regel ungünstig für jene, die selbigem nicht angehören. Man frage nach bei Huspek, der zwar in aller Regelmäßigkeit eingewechselt wird, jedoch nie von Beginn an spielte. Insgesamt brachte er es auf 68 Liga-Minuten, was für einen Routinier, dessen Anspruch ein Platz in der Startelf ist, natürlich nicht zufriedenstellend ist. Da Sturm inzwischen jede Menge Youngster als Ergänzungsspieler platziert, fällt es natürlich zusätzlich auf, wenn ein 29-Jähriger nicht so recht vom Fleck kommt. Die Stammkräfte geben Coach Ilzer allerdings auch kaum einen Anlass, sie aus der Anfangsformation zu nehmen.

 

LUKAS JÄGER: Ein ähnlich gelagerter Fall wie Huspek. Auch der Vorarlberger hat nicht den Anspruch, bei Sturm auf der Bank zu sitzen. In der Anfangsformation fand er sich jedoch nur ein Mal wieder - in der 1. Runde gegen St. Pölten. Danach fand sich ohne ihn eine Elf, die funktioniert und kaum Angriffsfläche für Wechselspieler bietet. Auf Jägers Position im defensiven Mittelfeld haben Gorenc Stankovic beziehungsweise Ljubic die Nase vorne, in der Abwehrzentrale machen Nemeth und Wüthrich ihre Sache gut. Für Jäger heißt es Geduld zu beweisen.


BEKIM BALAJ: Balaj oder Friesenbichler? In den ersten drei Runden beantwortete Ilzer diese Frage noch mit Balaj. Danach bekam Friesenbichler seine Chance und Sturm gewann sieben der folgenden acht Bundesliga-Spiele. Dieses Einzelschicksal ist für den Albaner natürlich Künstlerpech, schließlich hatte er ursprünglich die Nase vorne. Dass er in jedem Match zum Einsatz kam und in den letzten vier Runden auch drei Tore erzielte - darunter das wichtige Goldtor gegen die WSG Tirol -, zeigt, dass der 29-Jährige weiterhin eine ernsthafte Option ist. Die Ersatzbank wird ihm aber dennoch nur wenig Freude bereiten.

SK RAPID WIEN:

RICHARD STREBINGER: Bitter für den 27-jährigen Rouotinier, dass er im Herbst seinen Stammplatz an Paul Gartler verloren hat. Die Fehler häuften sich jedoch und auch laut Trainer war ihm die Verunsicherung anzumerken. In einer entscheidenden Phase sollte ein neuer Impuls gesetzt werden und Gartler machte das sehr anständig. Nun stellt sich für den Familienvater eine richtungsweisende Frage, denn mit einem Platz auch im Frühjahr auf der Bank wird er scih nicht zufrieden geben. Die Karten werden aber in der Winterpause wohl neu gemischt. Der Vertrag Strebingers in Hütteldorf läuft noch bis 2022.

MARIO SONNLEITNER: Mit seinen 34 Jahren stellte er noch vergangene Saison unter Beweis, welch Publikumsliebling er ist. Seit Sommer hätten die Fans, selbst wenn sie ins Stadion gedurft hätten, den Steirer nicht oft zu Gesicht bekommen. Von vielen Seiten heißt es "Sonnleitner hat den Zenit überschritten". Das Tempo, die Handlungsschnelligkeit waren schon einmal besser, vom Einsatz her wird man ihm aber trotzdem keinen Vorwurf machen können. Neben Hofmann und Barac wird mittlerweile mehr Wert auf die Dienste von Leo Greiml gelegt, der Altmeister war bis auf fünf meist kurze Bundesliga-Einsätze in dieser Saison zum Zuschauen verdammt.

DENI ALAR: Die Wahl zwischen Koya Kitagawa, der es auch im zweiten Jahr bei Rapid noch nicht zum Stammspieler geschafft hat, als Joker jedoch drei Tore und einen Assist vorzuweisen hat, und Deni Alar fiel dann doch auf Letzeren. Nach seiner Rückkehr von Leihstation Levski Sofia zu Rapid standen die Vorzeichen auf Abschied, doch Alar blieb - und saß die Zeit größtenteils ab. In der Personalnot durfte er zwei Mal in der Liga schnuppern, einmal im belanglosen Rotations-Spiel bei Arsenal. Mit 30 Jahren und seinem Potenzial sich damit zufrieden zu geben, kann jedoch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

WSG TIROL:

BRUNO SOARES: Der routinierte Brasilianer wechselte im Winter der Vorsaison nach Tirol, wo er sich auf Anhieb einen Platz in der Startelf erspielte. In dieser Saison ist ein Platz in der ersten WSG-Elf für den Innenverteidiger jedoch weit entfernt. Soares tut sich überhaupt schwer, einen Platz im Kader der Wattener zu ergattern. Gerade dreimal stand der Brasilianer in dieser Saison im Aufgebot der WSG, mehr als zwei Einsätze war nicht drinnen. Geht es in dieser Gangart weiter, werden Soares und die WSG Tirol wohl schon bald wieder getrennte Wege gehen.

STEFAN HAGER: Während Hager in der vergangenen Spielzeit noch kaum aus der Startelf der Wattener wegzudenken war und 33 von 36 möglichen Pflichtspielen absolvierte, hat er in dieser Saison klar das Nachsehen gegenüber seinen Innenverteidiger-Kollegen David Gugganig und Raffael Behounek, was einen Platz in der Startelf betrifft. Lediglich zweimal durfte der 25-Jährige in diesem Jahr von Beginn an ran, für mehr als Kurzeinsätze reichte es zuletzt nicht - ein klarer Rückschritt für Stefan Hager in diesem Herbst.

FLORIAN BUCHACHER: In der Saison 2019/20 war Florian Buchacher noch ein fixer Bestandteil des Kaders der WSG Tirol, sei es in der Startelf oder als Einwechselspieler von der Bank. Im Laufe dieses Herbstes hat sich die Situation des 33-jährigen Linksverteidigers jedoch erheblich verändert. Nachdem er die ersten zwei Saisonspiele noch im Einsatz war, verlor er in weiterer Folge relativ rasch seinen Platz im WSG-Kader. An David Schnegg gibt es für Florian Buchacher zurzeit einfach keinen Weg vorbei.

SKN ST. PÖLTEN:

CHRISTOPH MESSERER: In der Vorsaison konnte der Mittelfeldspieler noch einige Talentproben abgeben, hat immerhin über ein Dutzend Pflichtspiele gemacht. Doch statt des endgültigen Durchbruchs folgte in diesem Herbst der Rückschritt. Lediglich zwölf Minuten im Cup waren "Messi" vergönnt, in der Bundesliga stand er kein einziges Mal am Feld. Die bittere Realität des Talents findet bei den Amateuren in der Landesliga statt,

CHRISTOPH HALPER: In Mattersburg war der U21-Teamspieler zeitweise unumstrittener Stammspieler, bei seinem neuen Klub muss er der internen Konkurrenz den Vortritt lassen. Nur zwei Mal stand der offensive Mittelfeldspieler in der Startelf der "Wölfe", nur zwei Scorerpunkte konnte er bislang sammeln. Es ist noch viel Luft nach oben vorhanden, andere Neuzugänge haben besser reüssiert.

DANIEL LUXBACHER: Drei Mal stand der 28-Jährige in der Meisterschaft in der Startelf, drei Mal wurde er wieder ausgewechselt, kein einziges dieser Spiele konnte gewonnen werden. Der Mittelfeldspieler hat zudem noch keinen einzigen Scorerpunkt verbuchen können. Pokorny und Ljubicic sind im Zentrum gesetzt, und wenn dort ein dritter Mann gefragt ist, ist Luxbacher nicht gerade erste Wahl.

WOLFSBERGER AC:

NEMANJA RNIC: Der routinierte Abwehrspieler musste seinen Stammplatz in der Innenverteidigung des WAC in dieser Saison an Dominik Baumgartner und Luka Lochoshvili abtreten. Während der mittlerweile 36-jährige Serbe in der vergangenen Saison noch 32-mal in der Startelf der Lavanttaler stand, ist er in dieser Saison nur mehr zweite Wahl, wird nur noch reinrotiert, sollten die Stammverteidiger eine Pause brauchen. Mit seiner Erfahrung ist Rnic immer noch ein wichtiger Spieler im Kader der Wolfsberger, ein erneuter Angriff auf die Stammelf dürfte aufgrund seines fortgeschrittenen Alters aber wohl nicht mehr realistisch sein.

MARC ANDRE SCHMERBÖCK: Nachdem bereits die Saison 2019/20 für Schmerböck persönlich nicht unbedingt nach Wunsch verlief, besteht auch in dieser Spielzeit nicht wirklich Aussicht auf Besserung. Der 26-jährige Stürmer kommt im Moment nicht über die Rolle als vierter und somit letzter Stürmer im Depth Chart des WAC hinaus. Mit Dejan Joveljic, Dario Vizinger und Cheikhou Dieng haben im Moment drei Angreifer klar die Nase vorne im Vergleich zu Schmerböck. Lediglich ein Tor steht dem 26-Jährigen in dieser Saison zu Buche, was aber auch auf seine geringe Einsatzzeit zurückzuführen ist.  

GURAM GIORBELIDZE: Der 24-jährige Linksverteidiger wechselte in diesem Sommer um 150 Tausend Euro vom FC Dila ins Lavanttal. Bislang konnte der Georgier die Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden, jedoch noch nicht erfüllen. Seine Anfangszeit in Wolfsberg wurde erst von einer fehlenden Spielberechtigung, dann von einer Adduktorenverletzung bis Ende November gebremst. Immerhin vier Einsätze konnte er seitdem verbuchen, von der Startelf ist Giorbelidze jedoch noch weit entfernt.

TSV HARTBERG:

MICHAEL HUBER: 7 Joker-Minuten in der 1. Runde gegen Altach - die Herbst-Saison des 30-Jährigen ist schnell erzählt. Schon in der Meisterrunde startete der Innenverteidiger in manchen Partien auf der Bank, trotzdem ist dies ein bemerkenswert brutaler Absturz für jemanden, der in der erfolgreichen Vorsaison überhaupt nur ein Liga-Spiel verpasst hat und die längste Zeit Stammspieler war. Obwohl in diesem Herbst kaltgestellt, befindet sich Huber souverän weiter in den Top-5 der bisherigen Hartberger Bundesliga-Einsatz-Rangliste. Man darf gespannt sein, ob sich Huber im Frühjahr im Abwehr-Konkurrenzkampf besser behaupten kann.

MANFRED GOLLNER: Das Einzelschicksal des Hartberg-Heimkehrers ist natürlich bei weitem nicht so brutal, mit seiner Rolle im Innenverteidiger.Konkurrenzkampf kann jedoch auch der 29-Jährige nicht zufrieden sein. Von Anfang an durfte er nur im Fall einer Dreierkette ran oder wenn er auf die Linksverteidiger-Position auswich, ansonsten gab es am Duo Rotter/Luckeneder kein Vorbeikommen. Mit seinen Einwechslungen wurden es trotzdem immerhin zehn Einsätze. Dass er gegen Altach seinen fairen Anteil am einzigen zu Null hatte, sollte als Hoffnungsschimmer dienen.

ALEXANDER BURGSTALLER: 41 Junioren-Länderspiele hat der Linksverteidiger zu Buche stehen, im Profibereich tut sich der 21-Jährige jedoch bislang schwer. Ursprünglich aus dem Salzburg-Nachwuchs stammend, probierte er es bei den Zweitvertretungen vom LASK und von Rapid, ehe er im Sommer zu Hartberg übersiedelte und seine Bundesliga-Chance suchte. In der Herbst-Saison reichte es bislang nicht für eine Nominierung in den Spieltags-Kader.

AUSTRIA WIEN:

BRIGHT EDOMWONYI: In der Vorsaison hatte der Nigerianer unter Coach Christian Ilzer praktisch noch ein Abo auf Joker-Einsätze und am Ende sogar drei Scorerpunkte gesammelt. Das war alles andere als großartig. Doch der 26-Jährige kann es noch eine Spur schlechter. Nur ein Startelfeinsatz, teilweise ohne Einwechslung auf der Bank, teilweise gar nicht im Kader, keine einzige Torbeteiligung - in der laufenden Spielzeit ist Tristesse pur angesagt. Aber sein Vertrag läuft noch eineinhalb Jahre...

CHRISTOPH MARTSCHINKO: 62 Bundesliga-Minuten, und die nur, weil Markus Suttner zum Auftakt gegen den LASK nicht fit war. Der Steirer spielt in den Plänen in der Linksverteidigung schon seit geraumer Zeit keine entscheidende Rolle mehr, dieser Herbst ist dann quasi schon als Ausbootung zu interpretieren. Aber sein Vertrag läuft noch eineinhalb Jahre...

CHRISTOPH MONSCHEIN: Kann ein Bundesliga-Spieler just in dem Herbst, in dem er sein Debüt im ÖFB-Team gefeiert hat, zu einem der "Verlierer" werden? Ja. Denn die Ausbeute des 28-Jährigen in der Bundesliga ist ziemlich mau. Vier Tore und ein Assist klingen im ersten Moment vielleicht noch ganz passabel, wenn man die Form der Austria im Allgemeinen bedenkt, doch drei dieser vier Tore waren Elfmeter. Im Vergleich: Vor einem Jahr jubelte Monschein in den ersten zwölf Runden über zehn Tore und vier Assists. Im Sommer ist er ablösefrei zu haben, die Austria wird wohl kein Geld mehr mit ihm verdienen...

SV RIED:

MARKUS LACKNER: Der langjährige Admira-Kicker hat sich seinen Start im Innviertel sicherlich anders vorgestellt. Der 29-Jährige verließ nach einer einjährigen Leihe zur Admira den SK Sturm nach insgesamt zwei Jahren, um in Ried einen Neuanfang zu schaffen. Dem Mittelfeldspieler ist aber bestenfalls ein Stotterstart gelungen. Lackner verpasste drei Spiele, eines davon gesperrt. In den neun möglichen Spielen stand er nur dreimal über 90 Minuten auf dem Platz. Lichtblick für den Niederösterreicher: Bei der SV Ried wird nach der Entlassung von Gerald Baumgartner und dem Abtreten von Gerhard Schweitzer ein neues Trainerteam übernehmen. Vielleicht findet dann auch der Mittelfeldspieler zu alter Form.

LUCA MEISL: Die Salzburg-Leihgabe versucht nach zwei Jahren beim SKN St. Pölten ihr Glück in Ried, bisher mit gemischen Resultaten. Während der 21-Jährige zu Saisonbeginn noch fester Bestandteil der Rieder Innenverteidigung war, kam Meisl in den letzten sechs Bundesligaspielen nur auf fünf Spielminuten. Ein alarmierendes Signal für den Youth-League-Sieger von 2017, der mit Sicherheit den Verantortlichen in Salzburg zeigen möchte, dass er einen Platz im Kader der "Bullen" verdient hätte. Auch für ihn gilt: In der Winterpause werden die Karten neu gemischt. Gerald Baumgartner schien nach schlechten Ergebnissen das Vertrauen in Meisl zu verlieren, das der 21-Jährige auch von Gerald Schweitzer gegen Tirol nicht bekommen hat.

JULIAN WIESSMEIER: Der Deutsche war in der Vorsaison, als die Rieder Meister der 2. Liga wurden, eine wichtige Stütze im Spiel der Innviertler. Dies hat sich mit der neuen Saison schlagartig geändert. Wießmaier stand nur in der 12. Runde gegen die WSG Tirol in der Startelf, davor dauerte sein längester Einsatz lediglich elf Minuten. Zwei wurde der ehemalige U20-Nationalspieler nur in drei Spielen nicht eingesetzt, am Ende stehen aber kulmuliert nur 153 Minuten auf seinem Konto. So hat sich der Mann aus Nürnberg seine erste Saison im österreichischen Oberhaus sicherlich nicht vorgestellt. Möglicherweise wendet sich im Jahr 2021 das Blatt.

SCR ALTACH:

CHINEDU OBASI: Für Chinedu Obasi lief das Abenteuer SCR Altach bisher überhaupt nicht nach Wunsch. Der mittlerweile 34-jährige ehemalige Hoffenheim-Star wurde im Ländle als Nachfolger von Sidney Sam präsentiert, an die Erfolgsgeschichte seines ehemaligen Schalke-Kollegen konnte Obasi in Altach bis dato aber noch nicht anschließen. In keinem der elf Bundesliga-Spiele, in denen der Nigerianer zum Einsatz kam, konnte er eine Torbeteiligung verbuchen. Seine Klasse konnte Obasi bisher nur im ÖFB-Cup beweisen, wo er in drei Spielen gegen unterklassige Gegner vier Treffer und einen Assist beisteuerte. An der Flaute von Obasi liegt es auch, warum es bei Altach in dieser Saison überhaupt nicht nach Wunsch läuft. Es wird dringend nach Verstärkungen in der Offensive gesucht, zuletzt wurde ein Interesse an Ex-ÖFB-Teamspieler Marco Djuricin bestätigt.

PHILIPP NETZER: Nachdem der Kapitän der Altacher fast die komplette Vorsaison mit einer hartnäckigen Hüftverletzung verpasste, kämpfte SCRA-Sportdirektor Christian Möckel hart um eine Vertragsverlängerung mit dem 35-Jährigen, der die jungen Vorarlberger mit seiner Klasse und Routine führen soll. Allerdings streifte Netzer die Kapitänsschleife schlussendlich nur drei Mal um, in der Innenverteidigung bekamen zumeist jüngere Mitspieler den Vorzug von Coach Alex Pastoor gegenüber dem Altach-Urgestein. Zudem warfen Netzer immer wieder kleinere Verletzungen aus der Bahn. Es spricht vieles dafür, dass der Vorarlberger nach Saisonende seine aktive Karriere beendet und künftig in einer anderen Rolle beim SCR Altach seine Führungskompetenzen ins Spiel bringt.

MARCO MEILINGER: Der 29-Jährige hat fast eineinhalb Jahre nach seiner schweren Verletzung noch immer nicht richtig in die Spur gefunden. Nachdem Meilinger im August 2019 die heftige Diagnose Schienbeinbruch erhielt, konnte der Linksfuß nach der Corona-Pause in der Vorsaison schon wieder angreifen. Zum Start der neuen Spielzeit wollte Meilinger endlich wieder den Schritt zurück zu alter Stärke machen, erneut wurde er aber zurückgeworfen. Der Altacher Pechvogel musste sich Oktober einen verhärteten Bluterguss operativ entfernen lassen. Dieser Eingriff setzte den Rechtsaußen erneut über zwei Monate außer Gefecht, erst im letzten Spiel vor der Winterpause feierte der gebürtige Salzburger sein Comeback für die Rheindörfler.

ADMIRA/WACKER:

STEFAN MAIERHOFER: Mit 38 Jahren wollte es der "Major" noch einmal in der Bundesliga wissen, die Admira witterte mit ihm einen genialen Schachzug, um auch mehr Interesse zu erzeugen. Keine Werbeaktion wurde ausgelassen, in der nicht Maierhofer - meistens zusammen mit Ex-Rapid-Kumel Erwin Hoffer - drin auftauchte. Im Endeffekt geht es dann aber doch ums Sportliche. Nur sieben Mal kam der Sturmtank in der Liga zum Einsatz, nur einmal spielte er 90 Minuten durch, kein einziges Tor landete auf seinem Konto. Damit wird auch der ehrgeizige "Lange" selbst nicht zufrieden sein. Noch weniger damit, dass er die letzten vier Spiele in der Herbstsaison nicht einmal mehr im Kader stand. Den jungen Weg, den die Südstädter gehen wollen, spiegelt Maierhofer nicht wider. Gerade seine Klasse und Erfahrung könnte im Abstiegskampf aber kein Fehler sein.

LEONARDO LUKACEVIC: Wo ist eigentlich der 21-jährige Youngster, der im vergangenen Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht hat und den Großteil der Partien gesetzt war? In dieser Spielzeit wird nicht auf ihn gebaut, drei Mal kam er zu Kurzeinsätzen in der Bundesliga, sonst war er nicht einmal ein Thema für den Spieltagskader. Gut möglich, dass das Tuch zwischen dem linken Außenbahnspieler und den Admira-Verantwortlichen zerschnitten ist. Das Talent wollte unbedingt weg, daraus wurde nichts. Nun versauert er auf der Tribüne. Auf seine Qualitäten zu verzichten, könnte sich jedoch für die Admira rächen.

SEBASTIAN BAUER: Ebenfalls nicht mehr wirklich gefragt ist derzeit der 28-jährige Innenverteidiger. Bis auf die Zeit einer Knieverletzung war der zentrale Defensivspieler immer gesetzt, das hat sich schlagartig geändert. Zwar ging er noch als Fixstarter in die Saison, fehlte dann angeschlagen, dann aufgrund einer Rotsperre, kam nur mehr zu wenigen Minuten. Die letzten vier Spiele war er nur mehr Bankdrücker. Mit Aiwu, Rath, Malicsek, Vorsager und Co. haben ihn einige Konkurrenten überholt.

Kommentare