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Nach Abgang: Ex-Funktionäre treten gegen SV Stripfing nach

Nachdem die Obmänner des SV Stripfing im vergangenen Juni und Juli ihre Ämter freiwillig zurücklegten, schießen beide nun scharf gegen ihren Ex-Klub.

Nach Abgang: Ex-Funktionäre treten gegen SV Stripfing nach Foto: © GEPA

Paukenschlag bei Liga Zwa-Aufsteiger SV Stripfing!

Nachdem bereits vergangenen Juni Obmann-Stellvertreter Eduard Ofcarovic das Handtuch warf und zurücktrat, zog nun auch Ex-Obmann Thomas Schuller, der bis zuletzt für den Nachwuchs verantwortlich war, einen Schlussstrich und verließ die Niederösterreicher.

Auf der Suche nach den Gründen für die Abgänge wird man in beiden Fällen schnell fündig, so gab Ofcarovic, der seit seinem achten Lebensjahr in Stripfing aktiv ist, die mangelnde interne Kommunikation, gegenüber der "NÖN", als Hauptgrund für den Rücktritt an.

"Wir wissen nichts, wir erfahren alles nur aus den Medien. Wir sollen arbeiten, bekommen aber keine Informationen. Das war vorher schon so und jetzt auch mit dem Austria-Thema. Das interessiert mich nicht", so der inzwischen 66-Jährige, der bei einer Vorstandssitzung bereits sein Aus offziell machte. 

Kritik vor allem gegen Gönner Kirisits 

Seine kritischen Worte richten sich vor allem gegen Vizepräsident und Gönner Erich Kirisits, dem er ein eher launisches Gemüt unterstellt, wonach der hochklassige Fußball der Admiral 2. Liga wohl nur kurzfristig in Stripfing Einzug halten wird: "Jeder einzelne Zuschauer muss unserem Gönner dankbar sein, dass er das ermöglicht, dass wir so hochklassigen Fußball in der Region sehen können. Dass das nicht von Dauer sein wird und dass Erich ein spezieller Typ ist, wissen wir auch alle. Aber ich bin sicher keine Marionette und kein Befehlsempfänger, der durch dritte Hand Botschaften geschickt bekommt."

Auf seine mehrmalige Forderung, Kirisits möge doch wieder einmal zu einer Vorstandssitzung erscheinen, gab es indes ebenfalls keine Reaktion.

Ähnliches hat auch Thomas Schuller, der von 2008 bis 2016 das Amt des Obmannes bei den Stripfingern inne hatte, zu berichten. Neben der mangelnden Kommunikation berichtet der zuletzt für die Jugend verantwortliche 41-Jährige von einer finanziellen Vernachlässigung des Nachwuchsbereichs.

"Kirisits hat in zwölf Jahren keinen Cent für die Jugend ausgegeben", so der Ex-SVS-Obmann. Diesbezüglich wartete er zuletzt seit Monaten auf ein Gespräch, jedoch bislang vergeblich.

"So kann man nicht mal in der 2. Klasse eine Jugend führen"

"Nur für Kleinigkeiten, nichts Großes. Aber wenn du darauf drängst und es interessiert keinen, dann muss ich endgültig einen Schlussstrich ziehen. Für die Kindertrainer, für die Eltern und für die Kinder tut's mir sehr leid. Aber so kann man eigentlich nicht einmal in einer zweiten Klasse eine Jugend führen", so der 41-Jährige.

Weiters befürchte er, der Verein sei in den letzten Jahren nicht organisch gewachsen, weshalb bereits Größen wie Goran Djuricin und Hans Kleer das Trainerhandtuch geworfen hatten. 

Der Neo-Zweitligist selbst schmettert jeoch alle Vorwürfe, speziell den der Finanzierung des Nachwuchs, rigoros zurück. "Selbstverständlich ist uns der Nachwuchs ein großes Anliegen. Wir werden in jedem Fall die Jugend weiterentwickeln und mit positiver Zusammenarbeit das A-Kriterium erfüllen", heißt es aus Vereinskreisen. 

Auch fehlende Kommunikation sei, so der SVS, nicht gegeben: "Eine gute Kommunikation zwischen Präsidium und dem Vereinsobmann sowie auch innerhalb des Vereinsvorstandes ist essentiell für unsere Arbeit. Dass Ofcarovic und Schuller den Weg in den Profifußball nicht mehr mitgehen möchten, ist zu respektieren. Wir bedanken uns bei beiden Funktionären für ihren Einsatz in den letzten Jahren und wünschen beiden alles Gute für die Zukunft."

Die frei gewordenen Posten werden zunächst nicht nachbesetzt, man fokussiere sich nun in Stripfing auf die Premierensaison in der Admiral 2. Liga.

 


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