news

Blau-Weiß Linz geschockt: "Unerklärlich"

Der Titelkandidat kann die Leistung bei Pleite gegen die Vienna nicht fassen.

Blau-Weiß Linz geschockt: Foto: © GEPA

Was für ein Paukenschlag zum Auftakt in die ADMIRAL 2. Liga!

Ausgerechnet der große Favorit auf den Bundesliga-Aufstieg in dieser Saison musste sich gleich zum Start geschlagen geben, noch dazu gegen den Aufsteiger. Am Ende setzte sich die Vienna bei der Rückkehr nach acht Jahren in die Zweitklassigkeit auf der Hohen Warte mit 2:0 gegen Blau-Weiß Linz durch (Spielbericht >>>).

Bei den Döblingern regierte nach dem Abpfiff vor frenetischen Fans der Stolz über den erfolgreichen Saisonbeginn. "Wir haben von der ersten Minute unseren Matchplan umgesetzt, jeder hat gefightet. Es gibt sicher Auftrieb und entfacht die Euphorie erneut. Aber wir müssen am Boden bleiben", war Trainer Alexander Zellhofer im "ORF" happy.

"Es ist alles aufgegangen", freute sich der 28-jährige Coach der Wiener nach dem großen Coup gegen die Oberösterreicher. Diese staunten nicht schlecht über die eigene Leistung, die viel zu wünschen übrig ließ. Dementsprechend hart gingen Trainer und Spieler mit der Mannschaft ins Gericht.

"Haben alles vermissen lassen, wofür wir stehen"

Abwehr-Routinier Christoph Schösswendter konnte es gar nicht fassen, was seine Mannschaft in den 90 Minuten ablieferte. Besonders die ersten 45 Minuten sorgten für Ärger auf Seiten der Linzer.

"Erste Halbzeit haben wir so ziemlich alles vermissen lassen, wofür wir stehen. In den ersten zehn Minuten haben wir gut reingefunden, aber dann hat hinten und vorne gar nichts gepasst. Zu wenig Aggressivität, zu schlechtes Zweikampf-Verhalten - und in so einem ausgeglichenen Spiel darfst du nicht so billige Standardtore bekommen."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Den Gegner habe man alles andere als auf die leichte Schulter genommen. Immer wieder sei man laut Schösswendter vom Trainerteam darauf vorbereitet worden und selbst auf eine schwierige Aufgabe gegen den Aufsteiger fokussiert gewesen. "Umso unerklärlicher ist es, dass wir so einen Auftritt hinlegen", erklärt der Verteidiger.

"So kannst du nicht auftreten, egal in welcher Runde"

Unerklärlich war das Gebotene auch für Trainer Gerald Scheiblehner. "Die erste Halbzeit ist unerklärlich. Wir haben eine sehr schlechte Leistung geboten. In einer schlechten Phase haben wir dann sehr billige Gegentore bekommen, zwei Mal aus Standardsituationen. Wir waren nicht bereit, das ist unerklärlich."

Der Chefbetreuer gratulierte auch der Vienna zu einem verdienten Sieg, da sie Blau-Weiß Linz am falschen Fuß erwischt hatte. Zudem hätten die Wiener nicht allzu viel tun müssen, um die Schwächen der Gäste aufzudecken.

Denn die Gründe für die Niederlage suchte er nur beim eigenen Team. "So kannst du nicht auftreten, egal in welcher Runde", polterte Scheiblehner und wird das Spiel sicher noch mit seinen Schützlingen aufarbeiten.

Abazovic: "Hatte mir mehr von Blau-Weiß Linz erwartet"

Ungenauigkeit im letzten Drittel, kaum eine Zone unter Kontrolle, zu langsam im Kopf und billige Gegentore in Phasen, wo keine Gefahr drohte - das waren einige jener Themen, die den BWL-Coach am meisten ärgerten.

Auch Schösswendter war wie gewohnt ein Mann der klaren Worte, der keine Ausreden suchte: "So ein Auftreten wie in der ersten Halbzeit geht auf keinen Fall, da muss sich jeder Spieler an der Nase nehmen, das war nichts, wofür wir stehen. Wir sind noch lange nicht so gut, dass wir nicht hundert Prozent abrufen müssen. Unser Spiel lebt von Laufbereitschaft und erfolgreichen Zweikämpfen."

Youngster und Top-Talent Kerim Abazovic hatte auf Seiten der Vienna gut lachen. Sein erstes Tor in der 2. Liga per Kopf war die Vorentscheidung zum 2:0. Selbst der 18-Jährige konnte sich eine kleine Spitze gegen den Titelanwärter nicht verkneifen: "Ich hatte mir mehr erwartet von Blau-Weiß Linz, da die ja aufsteigen wollen."

Kommentare