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Millionen-Zahlungen an Leoben werfen Fragen auf

Wirtschaftsprüfer bemerken "atypische" Zahlungen an den 2.-Liga-Verein.

 Millionen-Zahlungen an Leoben werfen Fragen auf Foto: © GEPA

Leoben-Obmann Mario Bichler sah sich in den vergangenen Monaten einigen Vorwürfen bezüglich angeblicher Verwicklungen mit einem unter Betrugsverdachts stehendem Kryptowährungssytem (Paraiba) konfrontiert.

Bislang bestritt Bichler diese Anschuldigungen und auch jegliche Verbindung damit zum DSV Leoben. Bislang wurde auch noch nicht gegen den Klub der ADMIRAL 2. Liga ermittelt.

Der "Kleinen Zeitung" liegen nun allerdings Informationen vor, wonach rätselhafte Zahlungen in der beachtlichen Höhe von insgesamt mehr als einer Million Euro an den Verein erfolgten.

Mehr als 800.000 Euro von Firma auf Mallorca

So existiere seit dem 15. November 2022 ein von Bichler unterfertigter Sponsorvertrag mit einer Firma namens "Opticapital Investment S.L.", der den Steirern 15.000 Euro monatlich garantieren soll. Der Geldgeber behalte sich laut diesem Kontrakt aber auch vor, "wesentlich höhere Beträge als Sponsorleistung an den DSV Leoben zu überweisen."

Bemerkenswert ist der letzte Absatz in dem stehen soll, dass "der Sponsor auf jede Gegenleistung seitens des DSV Leoben verzichtet".

Laut der "Kleinen Zeitung" ist "Opticapital Investment" auf Mallorca beheimatet und der Geschäftsführer ein Deutscher, der als Geldwechsler gute Geschäfte mit Kryptowährungen macht. Für einen Leoben-Funktionär habe er laut einer Chat-Erzählung angeblich Bitcoins im Wert von etwa zwei Millionen Euro umgetauscht und "daran sehr gut verdient".

"Opticapital Investment" soll dem DSV Leoben mittlerweile mehr als 800.000 Euro überwiesen haben.

Wirtschaftsprüfer bezeichnen Zahlungen als "atypisch"

Doch auch Zahlungen einer weiterer Firma sorgen für erhöhte Aufmerksamkeit: Die "Millenium Marketing Ltd" soll den Steirern einen Betrag von über 200.000 Euro überwiesen haben. Zu dieser Firma gehört "Aurum", jenes von Bichler und anderen ins Leben gerufene vermeintliche Goldanlage-Format, zu dem wegen Betrugsverdachts eine Sachverhaltsdarstellung bei der WKStA eingebracht wurde.

Die Millenium-Adresse auf den Marshall-Inseln ist zudem deckungsgleich mit jener von Trillant, dem ebenfalls unter Betrugsverdacht stehenden Paraiba-Nachfolge-System.

Im Zuge der Wirtschaftsprüfung für die Bundesliga-Lizenzierung fanden die Prüfer zumindest nichts Anstößiges, wiesen die Bundesliga aber auf Merkwürdigkeiten hin.

Laut den Prüfern gebe es keine Anhaltungspunkte dafür, dass es sich um "Geld aus kriminellen Vortaten" (Geldwäsche) handle. Die Zahlungen von "Opticaptail" und "Millenium" seien von "ausländischen Sponsoren" und werden aufgrund des Fehlens von jeglicher Gegenleistung als "atypisch" bezeichnet. Dementsprechend wurden diese Zuwendungen auch als "Spenden" angeführt.

"Nahebeziehung zur Region"

Eine interessante Begründung wird bei der Erklärung der Zahlungen angeführt: Auf Nachfrage der Wirtschaftsprüfer sollen die Geldgeber mit Firmensitz auf Mallorca bzw. den Marshall-Inseln erklärt haben, dass sie eine "Nahebeziehung" zur Region hätten. Bloße Zuneigung soll die Hauptmotivation für die Zahlungen gewesen sein.

Laut der "Kleinen Zeitung" stehen die besagten Wirtschaftsprüfer dem DSV Leoben "nicht mehr als Abschlussprüfer zur Verfügung".

Eine Erklärung dafür, wollten die Beteiligten nicht abgeben.

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