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Amstetten: Mitleid mit Unglücksrabe Peham

SKU-Erfolgswelle auch ohne Chefcoach! Verzwickte Trainer-Lage beim GAK:

3:0, 3:0, 2:0, 5:0, 3:0! Der SKU Amstetten ist aktuell das Team der Stunde in der 2. Liga!

Der jüngste Auswärtssieg beim GAK (Spielbericht >>>) beschert Amstetten den fünften Sieg in Folge und spült die Niederösterreicher bis auf Rang vier. Tabellenführer Austria Lustenau liegt sieben Zähler voran, auf den Zweiten Liefering - das am Samstag Zweitliga-Meister BW Linz fordert (ab 14:30 Uhr im LIVE-Stream) - fehlt aktuell gar nur ein Pünktchen.

Ein Doppelpack von Stefan Feiertag sowie ein Eigentor von Ex-Stürmer David Peham lässt die Mostviertler auf der Erfolgswelle reiten. "Es passt hinten, es passt vorne", lautet Feiertags einfache Analyse nach Schlusspfiff gegenüber "ORF Sport Plus".

Es läuft auch ohne Fallmann

Mit fünf Toren in den letzten fünf Spielen hat der 19-jährige Stürmer einen gewichtigen Anteil am Erfolgslauf. "Jeder spielt für jeden und es ist scheißegal, wer das Tor schießt", lenkt Feiertag von sich selbst ab. Aber: "Es stimmt, wir sind vorne aktuell sehr effektiv. Ich muss dennoch die Defensive loben, die jedes Mal zu Null spielt. Es ist einfach unglaublich wie gut sie verteidigen." 

Einen Abbruch macht selbst die Corona-Pause von Cheftrainer Jochen Fallmann nicht. Seit rund anderthalb Wochen hat Co-Trainer Gerhard Obermüller an der Seitenlinie das Sagen. Bis auf das Cup-Aus gegen den SK Rapid wurde die weiße Weste in der Liga nicht nur gewahrt, sondern eindrucksvoll fortgesetzt. In der Vorwoche sorgte man beim 5:0-Erfolg gegen die Juniors OÖ für die Entlassung von Stefan Hirczy, nun musste der GAK dran glauben. Es läuft also auch ohne Fallmann, oder?

"Er (Fallmann, Anm.) geht schon sehr ab. Der Co-Trainer macht einen guten Job und die Routiniers in der Mannschaft helfen ihm extrem. Darum funktioniert es wohl auch so gut. Aber wir freuen uns, wenn der Trainer kommt", so Feiertag.

Amstetten-Mitleid mit Peham

(Text wird darunter fortgesetzt.)

Die baldige Rückkehr des Cheftrainers sehnt auch Obermüller herbei, der dann wieder ins zweite Glied rutschen wird. Seit Fallmanns Abwesenheit herrscht reger Austausch. "An dieser Stelle gilt der besondere Dank an unseren Trainer, der diese Entwicklung erst möglich gemacht hat. Man merkt seine Handschrift", sagt Obermüller, der den Schlüssel zum Erfolg in der kompakten Abwehr sieht. "Sie haben das taktisch hervorragend umgesetzt, die Burschen sind einfach in Form."

Obermüllers gute Laune wandelt sich rasch in Mitleid um, als ihm beim Interview das Peham-Eigentor zum 3:0-Endstand gezeigt wird. Ausgerechnet Peham, der von 2015 bis 2021 stolze 57 Tore in 104 Spielen für den SKU erzielte, und nun seit Ende August auf einen Liga-Treffer für die Grazer wartet.

"Es schaut so aus, als ob er nur für Amstetten treffen könnte. Sowas wie heute ist ihm natürlich nicht vergönnt. Wenn wir 3:0 vorne sind, wäre ihm noch eines für den GAK vergönnt gewesen. Ich glaube das kommt beim GAK einfach zusammen, dass sie aktuell unglücklich agieren", moniert Obermüller.

Spirk über Peham und Trainersuche

Viel besser als Obermüller, lässt sich die verzwickte Lage bei den "Rotjacken" nicht beschreiben. Die Ergebnisse stimmen nicht, der Aufstieg rückt in weite Ferne und auch die Trainer-Suche gestaltet sich schwerer als gedacht. Interimstrainer Ralph Spirk hadert: "Das Ergebnis ist meiner Meinung zu hoch. Eigentlich, auch wenn es blöd klingt, haben wir ganz gut gespielt."

Die aufkeimende Hoffnung, dass Ruder mit dem 2:1-Sieg beim FC Dornbirn herumgerissen zu haben, ist dahin. Angesprochen auf die Stimmung im Verein meint Spirk nach kurzer Überlegung: "Sie ist ok. Natürlich ist sie nicht gut, weil der Trainer weg ist. Ich finde, heute war es spielerisch gut, wir hatten klare Torchancen. Dass David dann, den wir unglaublich schätzen, das Eigentor zum 0:3 macht ist unglaublich bitter. Wir haben trotzdem volles Vertrauen in David. Es hat heute einfach alles zusammengepasst."

Nun heißt es in der Länderspielpause den Fokus auf die kommenden Aufgaben zurichten. Vielleicht sogar mit einem neuen Trainer? "Ich weiß es wirklich nicht, frage aber auch nicht nach. Der Didi (Elsneg, Anm.) hat es schwer genug und muss eine Entscheidung treffen."

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