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Wegweisend: Vienna muss in Schicksal-Saison "liefern"

Trifft die Vienna der Aufsteiger-Fluch? Wie verkraften die Döblinger ein Dutzend Abgänge? Zumindest herrscht Klarheit in der Torhüter-Frage.

Wegweisend: Vienna muss in Schicksal-Saison Foto: © GEPA

Das verflixte zweite Jahr der Aufsteiger - in der neuen Saison der Admiral 2. Liga werden diesbezüglich viele Blicke nach Wien-Döbling wandern.

"Das zweite Jahr als ehemaliger Aufsteiger ist bekannterweise das schwerste", ist sich auch Vienna-Trainer Alexander Zellhofer der oftzitierten Fußball-Floskel im Gespräch mit LAOLA1 bewusst.

Hat der letztjährige Liga-Rückkehrer in der vergangenen Spielzeit noch erfolgreiche Phasen durchlebt und abschließend mit dem siebenten Tabellenplatz nichts mit dem Abstieg zu tun gehabt, gilt es nun im nächsten Schritt, die beachtlichen Leistungen zu bestätigen.

Ein Dutzend Abgänge

Ein Dutzend Abgänge
Foto: © GEPA

Trainingslager in Schladming, ein Testspiel-Sieg gegen Bundesliga-Aufsteiger Blau-Weiß Linz - die Vorbereitung hat gepasst.

Auf dem Transfermarkt hatte die Vienna im Sommer einige Herausforderungen zu bewältigen. Zwölf Abgänge, darunter erfahrene Spieler wie Deni Alar, Lukas Grozurek oder Stephan Auer, musste Sportchef und Kaderplaner Andi Ivanschitz kompensieren.

"Wir sind nicht mehr der Außenseiter. Die Vienna hat sich im vergangenen Jahr einen richtig guten Namen in der 2. Liga gemacht. Dementsprechend müssen wir nun auch liefern"

Vienna-Trainer Alexander Zellhofer

Vienna braucht keine Schönwetter-Kicker

Bislang fanden acht Neuzugänge, inklusive Marcel Ecker, der nach einer Leihsaison von den Young Violets festverpflichtet wurde, den Weg auf die Hohe Warte. Weitere sollen noch folgen.

Ein besonderes Augenmerk bei der Rekrutierung neuer Spieler legt Zellhofer auf die Persönlichkeit. "Wir wollen die richtigen Spieler zur Vienna holen, die vom Charakter zu uns passen, die unsere Werte vertreten und genau wissen, was es bedeutet, für diesen Verein aufzulaufen", macht Zellhofer klar.

Und streicht hervor, dass man niemanden verpflichten will, "der es am Ende zu locker angeht und ein bisschen Geld bei der Vienna verdienen will, auch wenn es im 19. Wiener Bezirk sehr schön sein kann."

Ein harter Kern innerhalb des Teams ist über den Sommer erhalten geblieben. "Wir haben einen richtig guten Stamm. Es sind viele Spieler dabei, die vor einigen Jahren die Reise von der Wiener Liga aufwärts mit uns mitgemacht haben", so der 29-Jährige.

Alle Vienna-Neuzugänge im Überblick:

Name Alter Nationalität Position Ehemaliger Klub
Christopher Giuliani 24 Österreich Torwart SV Kapfenberg
Anes Omerovic 25 Österreich Innenverteidiger FC Vaduz
Marvin Schuster 20 Österreich Innenverteidiger VfB Stuttgart II
Jürgen Bauer 24 Österreich Rechtsverteidiger SV Horn
Mohamed Sanogo 19 Mali Zentrales Mittelfeld HNK Gorica
Christoph Monschein 30 Österreich Mittelstürmer SV Ried
Kelvin Boateng 23 Ghana Mittelstürmer Spartak Trnava

Torhüterfrage eindeutig beantwortet

Torhüterfrage eindeutig beantwortet
Foto: © GEPA

Auf der Torhüterposition will der österreichische Zweitligist ebenfalls auf Altbewährtes setzen.

Andreas Lukse muss sein Einser-Leiberl nicht abgeben, bekräftigt Zellhofer gegenüber LAOLA1: "Andi ist ein sehr erfahrener Torhüter. In der vergangenen Spielzeit ist er nicht umsonst zum besten Torwart der Saison gewählt worden. Er hat in der Kabine das Zepter in die Hand genommen."

Neuzugang Christopher Giuliani muss sich also hinten anstellen, dabei hatte der 24-Jährige im Frühjahr maßgeblichen Anteil am Erfolgslauf der Kapfenberger und inzwischen bereits 52 Zweitliga-Partien am Buckel. Die Nummer drei ist Marcel Ecker, der zuletzt schon von den Young Violets an die Döblinger verliehen war und nun fix verpflichtet wurde.

"Auf der Torhüterposition haben wir nun drei richtig gute Herren", befindet Zellhofer.

Hoffnung auf Auftakt-Deja-vu

Dem Saison-Auftakt misst der Sohn von Georg Zellhofer eine große Bedeutung zu. Zu gerne würde der Übungsleiter der Vienna einen Start nach Maß wiederholen. "Wir wollen wieder richtig gut in die neue Liga-Saison reinstarten. Im vergangenen Jahr ist es uns mit dem 2:0-Sieg gegen Blau-Weiß Linz gelungen", ruft Zellhofer in Erinnerung.

Damals hatten die Döblinger die Euphorie rund um den Meistertitel in der Regionalliga mitgenommen. In der neuen Saison wartet die nächste Prüfung, ist sich der Cheftrainer im Klaren: "Wir sind nicht mehr der Außenseiter. Die Vienna hat sich im vergangenen Jahr einen richtig guten Namen in der 2. Liga gemacht. Dementsprechend müssen wir nun auch liefern."

Am besten beginnend mit Runde eins, wo die Wiener es am kommenden Freitag (17:45 Uhr im LIVE-Stream >>>) mit Aufsteiger Schwarz-Weiß Bregenz zu tun bekommen.

"Soll kein Himmelfahrtskommando werden"

Foto: © GEPA

Das ausgesteckte Ziel in der Tabelle betreffend, will man auf der Hohen Warte aber den Ball flach halten. "Wenn wir den siebenten Tabellenplatz im zentralen Mittelfeld bestätigen können, dann wird es eine gute Sache für die Vienna sein", meint Zellhofer. "Wenn es für mehr reicht, nehmen wir das natürlich dankend an."

Höhere Ambitionen des ältesten Klubs Österreichs, in naher Zukunft in die Bundesliga zurückzukehren, sind unterdessen nicht erst seit gestern bekannt.

"Der Verein hat sich für den nachhaltigen Weg entschieden, das Stadion und die Infrastruktur voranzutreiben und weiter in den Nachwuchs zu investieren", unterstreicht Zellhofer die Rahmenbedingungen, die für eine Teilnahme in der höchsten Spielklasse geschaffen werden und ergänzt: "Es soll ein solides Fundament geben, wenn wir den Schritt wagen. Es soll kein Himmelfahrtskommando werden."

Anspruch vs. Realität

Der bodenständige Vienna-Trainer macht weiter deutlich: "Es ist immer ein Zusammenspiel zwischen Anspruch und Realität. Natürlich haben wir hohe Ansprüche, müssen aber auch der Realität ins Auge blicken. Wir haben noch einige Baustellen zu bewältigen."

Den Optimismus will sich Zellhofer im Hinblick auf das verflixte zweite Jahr in "LigaZwa" am Ende aber nicht nehmen lassen. "Ich bin guter Dinge, dass wir das alle als Team schaffen werden. Wenn uns das gelingt, habe ich vollstes Vertrauen in die Jungs, dass wir unsere Ziele erreichen werden."

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