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Schairer: "Weiß, wie sich Gold um den Hals anfühlt"

Schairer:

Am Freitag und Samstag steigt der erste Snowboardcross-Weltcup in Schruns im Montafon.

106 Fahrer aus 28 Nationen gehen zum Auftaktbewerb an den Start - damit nehmen so viele Nationen wie nie zuvor teil.

Aufgrund des milden Wetters musste der Start nach oben auf das Hochjoch verlegt werden.

Schruns ist die erste von zehn Weltcup-Stationen in dieser Saison. Die hier erreichten Weltcup-Punkte zählen auch für die Olympia-Qualifikation.

Vier Vorarlberger dabei

Die ÖSV-Snowboarder starten gleich mit vier Lokalmatadoren: Markus Schairer sowie die Brüder Alessandro und Michael Hämmerle kommen aus dem Montafon. Dazu ist mit der Bregenzerwälderin Susanne Moll auch bei den Damen eine Vorarlbergerin dabei.

Das Quartett hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um für ihren Heim-Weltcup die Werbetrommel zu rühren: In Montafoner-Tracht gekleidet, lachen sie von den Werbetafeln.

Österreichs Aufgebot wird durch Maria Ramberger, Hanno Douschan sowie die Europacup-Fahrer Christopher Fischer, Florian Jud und Julian Lüftner komplettiert.

Jud ist der erste Burgenländer, der bei einem Snowboard-Weltcup starten wird.

Highlight Heimweltcup

"Mit diesem Heimweltcup beginnt die Saison gleich mit einem Highlight. Das erste Rennen ist wie ein Sprung ins kalte Wasser. Wir haben in der Vorbereitung super trainiert, aber erst hier werden wir sehen, wo wir wirklich stehen," fiebert Schairer dem Saisonauftakt entgegen.

"Wenn ich an den Start gehe, will ich natürlich gewinnen, aber das wollen alle anderen auch", so der 25-Jährige weiter.

Starke Konkurrenz

"Alle anderen" sind in diesem Fall sehr viele, denn bis auf Weltcup-Titelverteidiger Pierre Vaultier, der aufgrund einer Sprunggelenksverletzung fehlt, sind die Top Ten des letztjährigen Weltcup-Abschlussrankings dabei.

Auch der amtierende Weltmeister Alex Pullin und Doppel-Olympiasieger Seth Wescott gehen in Schruns an den Start.

Bei den Damen fehlt ebenfalls aus den besten Zehn des Vorjahres lediglich eine - allerdings handelt es sich hierbei um Weltmeisterin Lindsey Jacobellis. Weltcup-Titelverteidigerin Dominique Maltais und Olympiasiegerin Maelle Ricker werden in Vorarlberg antreten.

Selbstvertrauen bei den Herren

Doch die Konkurrenz beeindruckt die ÖSV-Snowboarder, die sich für den Heim-Weltcup viel vorgenommen haben, nicht. Markus Schairer ist voller Vofreude: "Es gibt nichts Schöneres, als auf einer Strecke zu fahren, auf der dir alle Zuschauer die Daumen drücken."

"Wir wollen dem Publikum etwas zeigen, zudem werden ja viele Freunde und Verwandte da sein", sagt Michael Hämmerle.

Auch sein Bruder Alessandro strotzt nach seinem Triumph bei der Junioren-WM im März voller Selbstvertrauen: "Wir sind perfekt vorbereitet. Und wenn du gut drauf bist, dann macht dir auch der zusätzliche Druck eines Heim-Rennens nicht viel aus."

Angriffslust bei den Damen

"Bisher war ein fünfter Platz vor zwei Jahren in Lech mein bestes Weltcup-Resultat. In dieser Saison will ich auf das Stockerl, vielleicht klappt es ja schon hier", hofft Ramberger auf ein gutes Abschneiden.

Auch Moll gibt sich angriffslustig: "Wir haben gut trainiert, auch wenn uns der Vergleich noch fehlt. Persönlich möchte ich an meinen vierten Platz von vor zwei Jahren in Lech anschließen. Das große Finale wäre super."

Europa-Premiere

Nach dem "klassischen" Rennen am Freitag, feiert am Samstag der Team-Wettbewerb seine Europa-Premiere.

Schairer freut sich auf den neuen, "spektakulären" Bewerb, der "wie ein Staffel-Rennen mit zwei Leuten" funktioniert: Der zweite Fahrer startet, sobald der erste im Ziel ist.

WM als großes Saison-Highlight

Der sportliche Leiter Christian Galler hofft auf ein gutes Abschneiden seiner Schützlinge in Vorarlberg:

"In der bevorstehenden Saison liegt das Hauptaugenmerk natürlich auf der Weltmeisterschaft in Kanda und einem erfolgreichen Abschneiden im Weltcup, das notwendig ist, um möglichst viele Olympia-Startplätze für Sotschi zu sichern".

Beim Gedanken an die Weltmeisterschaft 2009 im südkoreanischen Sungwoo bekommt Schairer leuchtende Augen.

"Ich weiß, wie es sich anfühlt, eine Goldmedaille um den Hals zu haben", schwelgt der SBX-Weltmeister in Erinnerungen an seinen bisher größten Erfolg.

Doch bevor die ÖSV-Asse von 18. bis 27. Jänner in Stoneham um WM-Medaillen kämpfen, gilt es beim Heim-Weltcup einen guten Start in die Saison zu schaffen.

 

Henriette Werner / Martina Gugglberger