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Linger-Brüder: "Stillstand ist Rückschritt“

Linger-Brüder:

Mit dem Sieg im Gesamtweltcup in der vorherigen Saison haben die Rennrodler Andreas Linger (31) und Wolfgang Linger (30) alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.

Zweimal wurden sie Olympiasieger (2006, 2010), dreimal Weltmeister (2003, 2011, 2012).

Dennoch finden sie immer wieder Gründe, ambitioniert in die neue Saison zu starten.

Heimweltcup zu Beginn

„Grundsätzlich motivieren uns einfach die Ziele, die wir noch haben. Das sind etwa in der nächsten Saison die Olympischen Spiele in Sotschi, wo wir als erste Österreicher das dritte Gold hintereinander schaffen können“, so Andreas Linger.

Doch vor Olympia 2014 starten die Rodler am Wochenende erst mal in den Weltcup in Igls - zum Saisonauftakt haben die Tiroler somit gleich ein Heimrennen.

"Das ist immer ein Highlight für uns, da sind wir sehr motiviert, voll fit und möchten unbedingt ganz vorne mitfahren", erklärt der ältere Linger-Bruder.

WM und Olympia-Generalprobe

Ein weiteres Saisonziel bildet die Weltmeisterschaft Ende Jänner in Whistler, bei der die beiden mit Medaillen-Anspruch an den Start gehen. Schließlich sind sie auf eben dieser Bahn 2010 schon Olympiasieger geworden.

Zum Saisonfinale geht es dann auf die Olympiabahn in Sotschi.

"Dort wird ein erstes Abtasten mit der restlichen Rodel-Elite in Hinblick auf Olympia stattfinden. Das ist ja eine neue Bahn, da kann man schon mal schauen, wie man da liegt", beschreibt der 31-Jährige die Bedeutung des letzten Weltcup-Rennens.

Innere Zufriedenheit

Die Verteidigung des Gesamtweltcups steht zunächst nicht ganz oben auf der Prioritätenliste der Rodler.

Allerdings kann sich das schnell ändern: "Wenn die ersten Rennen richtig gut laufen, dann werden wir natürlich auch da wieder mitkämpfen".

Hat man so viel erreicht wie die Linger-Brüder, geht man neue Herausforderungen gelassener an: „Natürlich haben wir heuer auch Ziele und Saisonhöhepunkte. Trotzdem können wir nach dem Motto: 'Wir haben schon, wir müssen nicht' ganz gelassen und mit einer gewissen inneren Zufriedenheit an die Sache herangehen."

"Stillstand ist Rückstand"

Die Vorbereitung lief ohne gravierende Änderungen zu den Vorjahren ab. Allerdings leben die Brüder nach dem Motto: "Stillstand ist Rückschritt“ und versuchen, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Allerdings ist eines auch klar: Die Tiroler waren in den letzten Jahren meistens schneller als die Konkurrenz, die damit erheblich unter Zugzwang steht.

Trotzdem warnt Andreas Linger: "Auch wenn man an der Spitze ist, muss man sich weiterentwickeln. Die anderen schlafen nicht und wissen, dass sie Aufholbedarf haben. So können sie schnell auf die Überholspur kommen."

Verschwundene Schlitten

Eine kleine Schrecksekunde erlebten die Athleten nach der Rückkehr vom Training in Sotschi. Plötzlich fehlten ihre Schlitten.

Eine derartige Situation kann einen Sportler schon mal aus dem Rhythmus bringen.

Nicht so jedoch einen derart erfahrenen Rennrodler wie den Tiroler: "Beruhigend war, dass es nicht nur uns passiert ist, sondern auch allen anderen Nationen. Man muss immer das Beste daraus machen und darf sich nicht aus der Ruhe bringen lassen".

Mit einem Tag Verspätung landeten ihre Sportgeräte in Innsbruck und das Training in Igls konnte begonnen werden.

Henriette Werner