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Nach Präsentation: Zuversicht bei Peking und Almaty

Nach Präsentation: Zuversicht bei Peking und Almaty

Das Rennen um die Olympischen Winterspiele 2022 zwischen Favorit Peking und Außenseiter Almaty dürfte noch spannend werden.

Mit einer starken Präsentation hat die kasachische Stadt am Dienstag in Lausanne die 85 IOC-Mitglieder beeindruckt. Gewählt wird der Gastgeber 2022 am 31. Juli vom IOC-Kongress in Kuala Lumpur/Malaysia.

IOC von Almaty überrascht

"Ich habe das Gefühl, dass Almaty viel stärker ist und eine bessere Bewerbung hat, als viele Leute das bisher geglaubt haben", sagte Craig Reedie, Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), nach dem technischen Briefing.

"Sie haben einen guten Job gemacht. Sie waren gut vorbereitet. Es ist noch zu früh, mehr zu sagen, aber das Rennen wird eng werden", meinte auch Ski-Weltverbandspräsident Gian Franco Kasper nach dem 45 Minuten langen Auftritt Almatys im Olympischen Museum mit Ministerpräsident Karim Massimow an der Spitze.

Agenda 2020 berücksichtigt

Neutralität wahrte IOC-Präsident Bach bei der Bewertung der beiden Präsentationen.

"Es war wirklich beeindruckend, wie beide Städte die Reformen der Agenda 2020 einbezogen haben", erklärte er. Man sehe den klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Kostenbewusstsein bei der Planung.

"Es war eine exzellente Sitzung mit vielen Fragen der IOC-Mitglieder und der internationalen Verbände", sagte Bach.

Almaty von Erfolg überzeugt

"Wir sind absolut zufrieden und sicher, dass es ein absoluter Erfolg für uns wird", sagte Almatys Bürgermeister Achmetschan Jessimow.

Auch der Vizepräsident des Bewerbungskomitees, Andrej Krjukow, ist nach dem gelungenen Schaulaufen optimistisch: "Wir konnten unsere Stadt und unser Konzept von der besten Seite zeigen. Es ist besser, man sieht sich einmal, als wenn man von etwas 100 Mal hört."

Nach dem Bestechungsskandal Ende der 90er-Jahre sind Visiten der IOC-Mitglieder in den Bewerberstädten untersagt.

Chinas Delegation zufrieden

Siegeszuversicht demonstrierte auch die chinesische Delegation.

"Wir hatten eine sehr gute Kommunikation mit den IOC-Mitgliedern. Ich bin nun noch zuversichtlicher, was unsere Bewerbung angeht", urteilte Chinas Vize-Ministerpräsidentin Liu Yandong.

Pekings Bürgermeister Wang Anshun erwartet nach dem Lausanner Dialog "einen großen Erfolg. Das IOC hat die Arbeit, die hinter unserer Bewerbung steckt, erkannt und uns eine positive Beurteilung gegeben."

"Wir sind sehr ermutigt durch die Anerkennung des IOC für unsere Vision und unsere Ambitionen, den Wintersport zu mehr als 300 Millionen Chinesen zu bringen", sagte Yang Lan, eine bekannte Anchor-Woman in China und Mitglied der Delegation.

Almaty setzt auf "kompakte Spiele"

Viel Schnee oder Kunstschnee, Olympia der kurzen Wege oder der langen Distanzen zwischen den Sportarenen: Almaty und Peking sind mit höchst unterschiedlichen Olympia-Konzepten angetreten.

Das 1,6 Millionen Einwohner große Almaty liegt am Fuße des Thien-Shan-Gebirges. Die Stadt wirbt mit kompakten Spielen.

70 Prozent der Sportstätten sind höchstens 30 Kilometer vom Olympischen Dorf entfernt, jede Menge Schneefall im Winter und saubere Luft.

80 Prozent der Wettkampfanlagen sind bereits fertig und werden schon 2017 für die Winter-Universiade genutzt.

Eröffnungsfeier im "Vogelnest"

Bei Winterspielen in Peking, das bereits 2008 Schauplatz der Sommerspiele war, werden die Athleten mehr Transportzeiten und Wettbewerbe auf Kunstschnee in Kauf nehmen müssen.

Die alpinen Veranstaltungen sollen in der 90 Kilometer entfernten Yanking Zone ausgetragen werden. Rund 160 Kilometer weit weg von Chinas Hauptstadt sind in der Zhangliakou Zone die Medaillenkämpfe der Biathleten, Langläufer, Skispringer, Snowboarder und Freestyler vorgesehen.

Für die Eröffnungsfeier ist das bei Olympia 2008 schon für die Leichtathletik genutzte "Vogelnest" vorgesehen.