Klingt abenteuerlich – ist es auch. Sowohl die Nationale Anti-Doping-Agentur als auch das Olympische Komitee verneinen auf LAOLA1-Nachfrage vehement, dass man sich in die Weltcup-Beschickung von Fach-Verbänden einmische.

Trotz des Protests von Stelzmüller blieben die Limits freilich bestehen. „Solche Zeitnormen hat es im österreichischen Short Track noch nie gegeben“, verweist der Leidtragende darauf, dass es bei der Mann-gegen-Mann-Sportart vorrangig immer um Platzierungen gehe und nicht um das, was auf einer Uhr steht.

Doch als hätte die Schikane für sich noch nicht ausgereicht, setzten die ÖESV-Verantwortlichen die geforderten Zeiten derartig niedrig an, dass diese nahe am österreichischen Rekord lagen. Aus Stelzmüllers Sicht in praktisch utopischen Sphären: „Nur zum Vergleich: Die hätten nicht einmal das halbe deutsche Weltcup-Team gepackt.“

Keine Chance

Das Zeitfahren fand letztlich nie statt. Aber nicht, weil Stelzmüller vorab die Flinte ins Korn warf, sondern weil die Durchführung nicht möglich war.

LAOLA1 liegt eine Mail vom 22. Oktober vor, in welcher Stanuch Stelzmüller darüber informiert, dass das Zeitfahren zwischen 26. Oktober, 19 Uhr und 29. Oktober, 20 Uhr abzuhalten und von seinem Klub zu organisieren ist.

„Dieses Zeitfenster beginnt einige Stunden nach unserem Vereins-Training“, so Stelzmüller, der zu verstehen gibt, dass ein derartig kurzfristiges Organisieren einer Eisfläche samt Sicherheitsmatten und Zeitnehmung im überbürokratisierten Wien ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Dass der ÖESV von der begrenzten Eiszeit der Wiener Short Tracker wusste, davon ist auszugehen, schließlich steht den Vereinen in der Hauptstadt nur zweimal pro Woche eine Eisfläche zum Training zur Verfügung.