Auch Ammann voll des Lobes

"Ich habe zu Thomas gesagt, ich weiß ja wie es ist, wenn ein Junger einem Arrivierten ein Schnippchen schlägt", erzählte der vierfache Olympiasieger lächelnd.

Zum Phänomen Diethart meinte der Schweizer: "Wenn man zum richtigen Zeitpunkt gewinnt, dann bekommt man einen Riesenlauf. Echt cool.

Das ist eine gute Geschichte, dass es ein so junger Springer in so einem starken Team wie Österreich schaffen kann", erklärte Ammann, der übrigens weiterhin auf österreichischem Boden ohne Weltcupsieg blieb.

Tournee-Sieger mit acht Weltcup-Springen

Diethart durfte sich damit nur über die Siegertrophäe, einen goldenen Adler, freuen, sondern über zusätzliche 20.000 Schweizer Franken (16.248,27 Euro) für den Titel.

Er ist damit auch der erste Tournee-Debütant seit dem Norweger Anders Jacobsen 2006/07, der gleich die Gesamtwertung gewonnen hat. Es war das insgesamt erst achte Weltcup-Springen für Diethart.

Die Vierschanzen-Tournee bleibt damit weiter fest in österreichischer Hand: Seit der Tournee 2008/09 (Wolfgang Loitzl) sorgte Diethart nun für den sechsten ÖSV-Triumph in Folge.

Morgenstern war im ersten Moment aber doch ein bisserl verärgert, obwohl er Ammann im Finish dank eines Supersatzes auf 142 m noch abfing, die Landung ähnlich wie Ammann im ersten Sprung aber verpatzte.

"Grundsätzlich waren es aber wieder zwei super Sprünge. Zweiter zu werden bei der Tournee mit den Voraussetzungen, hätte ich nicht gedacht", sah Morgenstern, der als Einziger des Favoriten-Trios die Tournee ja schon einmal gewonnen hatte, dann doch die Positiva.

Und er zollte allen Respekt dem Shooting-Star im eigenen Team: "Thomas ist ein absolut würdiger Sieger, er hat das absolut megamäßig gemacht."

"Extrem viel wert"

Er selbst habe bis Olympia noch viel zu arbeiten. "Aber es ist alles auf einer guten Ebene. Der zweite Rang ist extrem viel wert, weil viele gute Dinge passiert sind bei dieser Tournee", meinte Morgenstern.

Das Ärgernis vom Windspringen in Innsbruck habe er freilich nicht vergessen. Morgenstern hoffte, dass man in Zukunft daraus lernt.

"Heute war einer der fairsten Wettkämpfe seit Ewigkeiten. Da hat Thomas bewiesen, dass er in bestechender Form ist und absolut würdiger Tourneesieger ist."

Auch Ammann, dem der Gang zur Siegerehrung ob des auch bei seiner 16. Tournee neuerlich versäumten Gesamtsieg innerlich wohl schwer gefallen ist, zeigte sich als überaus sportlicher Verlierer.