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Schlierenzauer kritisiert das komplizierte Regelwerk

Schlierenzauer kritisiert das komplizierte Regelwerk

Die Freude war groß bei Gregor Schlierenzauer nach dem 41. Weltcupsieg seiner Karriere.

Der 22-jährige Stubaitaler äußerte danach in Lillehammer aber auch Bedenken wegen des für Außenstehende und teils auch für die Springer selbst oft schwer verständlichen und immer komplexeren Regelwerks.

Punkte zum Ausgleich von Windgeschwindigkeit und Anlauflänge und mögliche taktische Varianten durch die von Trainer oder Athlet gewünschte Verkürzung der Anlauflänge tragen oft zur Verunsicherung bei.

Weit springen und gewinnen

Schlierenzauer steht auf dem Standpunkt, dass der Springer mit der größten Weite auch vorne sein sollte.

Am Sonntag landete er den weitesten Flug im ersten Durchgang bei 141 m perfekt, wagte nach eigenen Worten aber gar nicht groß zu jubeln.

"Weil ich ja vielleicht auch nur Fünfter sein könnte", sagte der Weltmeister. Wegen des Aufwindes wurden 7,5 Punkte abgezogen, er blieb aber vorne, weil es beim Norweger Anders Fannemel (140,0 m) sogar 9,8 Punkte waren.

Dennoch rückte Fannemel wiederum dank des Zuschlags von 5,9 Punkten für kürzeren Anlauf nahe an Schlierenzauer heran.

Regeln sind unverständlich

"Wenn es die Athleten oft nicht verstehen, wie sollen es dann die Zuschauer verstehen?", fragte Schlierenzauer.

Während für die TV-Zuschauer die Informationen über Wind und Anlauflänge gut aufbereitet werden können, werden die Fans im Stadion völlig im Ungewissen gelassen.

In der Olympiastadt Lillehammer waren am Sonntag bestenfalls 200 bis 300 Zuschauer im riesigen Oval. Die Zuschauer kämen nicht, weil sie sich nicht mehr auskennen, vermutete Schlierenzauer. Auch seine Oma, die Skispringen stets verfolge, frage ihn, wie das nun eigentlich laufe, erzählte der Fulpmer.

Zweiter der Bestenliste

Zufrieden und glücklich sei er dennoch über seinen Erfolg, betonte der Zweite der "ewigen" Bestenliste. "41 Siege mit 22 Jahren sind ein Wahnsinn", sagte Schlierenzauer, dem nur noch fünf auf den Finnen Matti Nykänen fehlen. "Ich versuche mich weiter zu verbessern."

Andreas Kofler, der Doppelsieger des Vorjahres, verließ am Sonntag hingegen enttäuscht das Stadion.

Der Weltcup-Gesamtdritte war am Freitag im Mixed-Teambewerb wegen eines zu großen Anzugs disqualifiziert worden, in den zwei Einzelwettkämpfen klappte es danach nicht mehr nach Wunsch. Der zweite Rang in der Qualifikation am Sonntag blieb unbelohnt.

"Im Vorjahr war ich zweimal oben, jetzt ist's anders. Aber ich weiß, woran ich arbeiten muss", erklärte Kofler.

"Wuff" ist zufrieden

Bei Wolfgang Loitzl, der beim Sommer-Kontinentalcup den siebenten ÖSV-Weltcup-Startplatz gesichert hatte, war Zufriedenheit zu spüren.

"Der Auftakt ist geglückt, das stimmt mich positiv", sagte der Steirer nach seinen zwei elften Plätzen.

"Die Basis ist sehr gut, aber für weiter vorne müssen gute Sprünge passieren." Er verwendete den gleichen Ski wie bei den fünf Siegen in Folge im Sommer. Und hoffte in den nächsten Wettkampf auf eine weitere Steigerung.

Damit würde sich auch die Chance auf einen Kopfsponsor erhöhen.