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Pointners Bilanz: Ein lachendes, ein weinendes Auge

Pointners Bilanz: Ein lachendes, ein weinendes Auge

Freud' und Leid lagen für ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner bei der 61. Vierschanzen-Tournee eng beisammen.

"Ich habe trotzdem jeden Tag genossen", betonte der Tiroler am späten Sonntagabend in Bischofshofen.

"Ich leide mit Sportgrößen wie Morgenstern, Kofler und Loitzl, wenn sie nach dem ersten Durchgang ausscheiden. Das wertet man als Niederlage. Wir haben früher oft gejubelt, diesmal dank des Sieges von Gregor Schlierenzauer."

Keine Entwicklung verpasst

Pointner wies erneut den Vorwurf zurück, man habe im ÖSV bei der Materialentwicklung etwas verpasst. Diese Kritik war nach Bekanntwerden einer Neuerung an den Schuhen der norwegischen Skispringer laut geworden.

"Es muss einmal bewusst werden, was wir für Dinge haben, die andere nicht haben. Die haben Gregor und den anderen heute zu dieser Leistung verholfen", stellte der 42-Jährige fest.

Auf eigene Stärken vertraut

Man habe sich im ÖSV-Team auf die eigenen Stärken besonnen und sich nicht drausbringen lassen wie 2010, sagte Pointner. Er spielte damit auf die bei Olympia in Vancouver von Simon Ammann präsentierte Bindung mit einem gekrümmten Stab an.

Deutschlands Coach Werner Schuster hatte von einem Materialkrieg gesprochen, der im Weltcup und auch bei der Tournee unter den besten Nationen im Gange sei.

Alexander Stöckl, sein Tiroler Landsmann in Diensten der Norweger, gab ihm teilweise recht. "Die Teams mit besseren finanziellen Mitteln investieren mehr, die Athleten verwenden viele Anzüge in einer Saison, man muss nachjustieren, Dinge verändern, wir haben immer einen Anzugschneider mitgehabt", sagte Stöckl gegenüber der APA.

Nachschneidern notwendig

Nachjustieren bei den Anzügen bedeute aber nicht, dass man sich zuvor in einer Grauzone befunden habe, betonte Stöckl. "Das ist bei der Tournee immer nötig, weil die Athleten teilweise rund ein Kilo verlieren. Das merkt man und da muss man nachschneidern".

Die Anzüge der Springer müssen seit dieser Saison am Körper anliegen, maximal zwei Zentimeter Differenz sind erlaubt. Stöckl glaubt jedoch nicht, dass diese Entscheidung der FIS der Weisheit letzter Schluss sei.

Zuletzt war spekuliert worden, die Norweger hätten sich durch eine spezielle Naht im Schrittbereich Vorteile verschafft. "Das ist Blödsinn, das stimmt nicht", betonte Stöckl.