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Fenninger und Shiffrin jubeln zum Auftakt

Fenninger und Shiffrin jubeln zum Auftakt

Was für ein Auftakt für den WM-Winter 2014/15!

Der Damen-Riesentorlauf in Sölden hat am Samstag zwei Siegerinnen, Premieren sowie einen ÖSV-Triumph gebracht.

ÖSV-Durststrecke beendet

Anna Fenninger und Mikaela Shiffrin (USA) kamen nach beiden Durchgängen zeitgleich als Erste ins Ziel.

Dritte wurde Eva-Maria Brem vor ÖSV-Teamkollegin Kathrin Zettel auf Platz vier. Fenninger sorgte für den ersten Sölden-Sieg der ÖSV-Damen seit 6 Jahren, Shiffrin für ihre RTL-Premiere.

Nicht der erste Ex-aequo-Sieg

Damit wurde das Auftaktrennen der Damen zum erwarteten Thriller zwischen Weltcup-Gesamtsiegerin Fenninger und der 19-jährigen Slalom-Weltmeisterin und Olympiasiegerin aus den USA.

Dass dieses Auftakt-Rennen hinten Rekord-Rückstände, aber vorne gleichzeitig auch den knappest-möglichen Ausgang brachte, ist in Sölden nichts Neues.

Zwölf Jahre davor hatte es am Rettenbachferner sogar drei Siegerinnen gegeben.

Schwierige Bedingungen

Nach dem heftigen Wintereinbruch zur Wochenmitte mit einem Meter Neuschnee auf der Rennpiste fanden die Damen beim Gletscher-Start vor 13.000 Zuschauern schwierige Bedingungen vor.

Bei diffuser Sicht waren die zahlreichen Schläge schwer zu sehen, auch die 3.000 m Seehöhe und die Länge des vor allem im ersten Lauf sehr eng gesetzten Kurses machte den Mädchen zu schaffen.

Schlussteil als Shiffrin-Revier

Schon nach Lauf eins ging es zwischen den beiden Olympiasiegerinnen Fenninger und Shiffrin knapp her, die Amerikanerin ging mit neun Hundertstel Vorsprung als Halbzeitführende in die Entscheidung.

Dort schien die Gewinnerin von neun Weltcup-Slaloms schon alles verloren zu haben, im flachen Schlussteil drehte der Teenager aber nochmals groß auf.

Fünf Siege in Folge

Am Ende jubelte das Riesen-Talent über seinen ersten RTL-Sieg auf der Weltcup-Tour. Fenninger wiederum sorgte nicht nur für den ersten ÖSV-Sölden-Sieg seit Kathrin Zettel 2008.

Als erste seit der Schwedin Anja Pärson vor zehn Jahren und als erste Österreicherin seit Annemarie Moser Pröll vor 40 Jahren gewann die Super-G-Olympiasiegerin fünf Riesenslaloms in Folge.

Fenninger "extrem stolz"

"Es gibt nichts Besseres, als die Saison mit einem Sieg zu beginnen", jubelte Fenninger über ihr erstes Sölden-Podest.

"Aber die Saison ist sehr lange. Im Moment bin ich in erster Linie mal froh, einen guten Start hingelegt zu haben", sagte die 25-Jährige, die ihr neuntes Weltcuprennen gewann, das achte im Riesentorlauf.

"Ich bin extrem stolz, dass ich dort ankommen bin, wofür ich immer gekämpft habe. Heute vor dem Start war ich extrem nervös."

"Anna hat es mir so schwer gemacht"

Shiffrin sprach von einem "Herzschlagfinale" und jubelte über ihren ersten RTL-Sieg.

"Ich habe so lange dafür gearbeitet. Anna hat es mir so schwer gemacht, es ist ein Traum, mit ihr am Podest zu stehen", sagte der Teenager. Natürlich war das auch eine Kampfansage in Richtung Gesamtweltcup. "Aber man muss jetzt einmal die nächsten Rennen abwarten."

Starkes ÖSV-Team

Obwohl sich nur fünf der zehn Österreicherinnen für das 30er-Finale qualifizierten, endet der Gletscher-Auftakt für die ÖSV-Damen mit einem Riesen-Erfolg.

Die Tirolerin Brem ("Meine Ergebnisse im Vorjahr waren befreiend") setzte ihren Aufwind der Vorsaison fort und fuhr zum vierten Mal in Serie in die Top-Vier.

Und zum dritten Mal auf das Podest, das Zettel um nur zwei Hundertstel verpasste. "Aber das ist mir heute wurscht", sagte Österreichs erfolgreichste Sölden-Starterin.

"Ich habe im flachen Schlussteil so viel Zeit liegen lassen. Ich weiß, was noch alles drin ist", meinte Zettel, die als bis Samstag letzte Österreicherin 2008 hier gewonnen hatte.

Maze enttäuscht

Vorjahres-Siegerin Lara Gut (SUI) schied diesmal nach schwacher Leistung aus, die dreifache Sölden-Gewinnerin und Olympiasiegerin Tina Maze (SLO) vermasselte überhaupt alles und wurde nur 22.

Die steirische ÖSV-Allrounderin Ramona Siebenhofer kam trotz gerade erst überstandener Operation und hoher Startnummer 57 auf Platz 20, Andrea Fischbacher fuhr mit Nummer 46 sogar auf Rang 13.

Erwartungen übertroffen

"Das war weit mehr als erwartet", freute sich auch ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum.

"Man hat gewusst, dass unsere drei gut in Form sind. Mir hat besonders gut gefallen, dass sie engagiert und mit vollstem Einsatz ans Werk gegangen sind."