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Eine Zehntel fehlt Zettel zum Heimsieg

Eine Zehntel fehlt Zettel zum Heimsieg

Um nur eine Zehntel Sekunde hat Kathrin Zettel den Hattrick beim Heim-Weltcup auf dem Semmering verpasst.

Die Niederösterreicherin musste sich am Samstagabend im Flutlichtslalom vor 15.000 begeisterten Zuschauer nur Veronika Velez-Zuzulova geschlagen geben.

Premierensieg für Velez-Zuzulova

Während der Slowakin im 146. Weltcuprennen endlich der erste Sieg gelang, fuhr Tina Maze als Dritte erneut auf das Podest.

Die Slowenin geht im Gesamtweltcup mit 427 Punkten Vorsprung auf Maria Höfl-Riesch (GER) ins neue Jahr.

Knapp am Heim-Double vorbei

Zum Ausklang eines begeisternden Skifestes hätte es beim Semmering-Jubiläum (10. Veranstaltung) fast geklappt mit einem neuerlichen ÖSV-Double.

Acht Jahre nach dem Doppelsieg von Marlies Schild 2004 vergab Zettel einen Tag nach dem Riesentorlauf-Sieg von Anna Fenninger aber mit einem "zu braven" ersten Durchgang die Chancen auf ihren dritten Semmering-Erfolg.

Zettel vergibt Sieg im 1. Lauf

Da riss die 26-jährige Lokalmatadorin trotz ihrer von Landeshauptmann Erwin Pröll ausgelosten Startnummer eins als Dritte 86 Hundertstel Rückstand auf die Halbzeitführende Maze auf.

Dann fuhr Zettel zwar einen entfesselten Finallauf, Laufbestzeit reichte aber nicht, um nach den zwei Riesenslaloms 2006 und 2008 auch einen Slalom auf ihrem Heimberg zu gewinnen. Immerhin war es ihr vierter Semmering-Stockerlplatz.

"Meine Leistung zeigen können"

"Auf den Sieg habe ich auch nicht mehr unbedingt gehofft", gestand Zettel nach dem Rennen.

Sie hatte vor der Entscheidung zudem mitbekommen, dass unmittelbar vor ihr die fünftplatzierte Teamkollegin Michaela Kirchgasser und gleich darauf US-Jungstar Mikaela Shiffrin ausgefallen waren.

"Umso mehr freut es mich, dass ich im zweiten Lauf endlich meine Leistung zeigen habe können", freute sich Zettel, die am Vortag im Riesentorlauf über Platz sieben nicht hinausgekommen war. "

Mein erster Lauf war heute leider nicht am letzten Zacken. Toll aber, dass ich dann doch noch eine sehr gute Zeit auf den Schnee bekommen habe", sagte die Göstlingerin, für die dieser Slalom bereits ein "WM-Stimmungstest" war.

Freude mit der Siegerin

"Daheim und vor so einer Kulisse, da ist der Druck groß. Ich schaffe es aber immer wieder, cool zu bleiben."

Den verpassten zweiten Saisonsieg weinte Zettel nicht lange nach. Vielmehr freute sie sich für Velez-Zuzulova.

"Ich vergönne es ihr absolut. Sie hat so oft gekämpft um den Sieg, ich hab mich daher sehr mitgefreut", sagte die Österreicherin.

Ein Traum wird wahr

Die Siegerin war von ihren Emotionen überwältigt. Auch für die 28-jährige aus Bratislava, die 2004 ihren ersten von bis Samstag 13 Podestplätze herausgefahren hatte, war Semmering ein halbes Heimrennen.

"Mein Traum ist endlich wahr geworden", jubelte die seit vergangenen April mit ihrem französischen Konditionstrainer Romain Velez verheiratete Slowakin.

"Fühle mich hier zu Hause"

"Ich war so lange die einzige aus einer kleinen Nation, der ganze Druck lag auf mir", sagte Zuzulova und erklärte sich den Triumph so: "Vielleicht, weil ich mich hier auch zu Hause fühle. Die Rennen in Österreich gehören zu den besten. In meinem nächsten Leben werde ich vielleicht eine Österreicherin, damit ich all diese Leute hinter mir weiß", scherzte die Slowakin.

Ganz alleine ist Zuzulova freilich nicht mehr. Ihre erst 17-jährige Landsfrau Petra Vlhova kam beim Weltcup-Debüt auf den beachtlichen elften Platz, damit punktete der im Slalom-Europacup führende Teenager auf Anhieb.

Kirchgasser out

Nach dem bitteren Aus für Kirchgasser wurde Bernadette Schild als Zwölfte zweitbeste ÖSV-Dame.

Die Schwester der verletzten Slalomkönigin Marlies Schild machte damit einen kleinen Schritt in Richtung WM, wohin aber auch Carmen Thalmann (15.) und Nicole Hosp (17.) wollen.

"Es gibt noch viele Slaloms. Wir werden uns das irgendwie ausmachen", erklärte die "kleine" Schild.