LAOLA1: Olympia ist das große Saison-Highlight. Ist das auch für dich klare Nummer eins oder geistert im Hinterkopf auch der Gesamtweltcup herum?

Fenninger: Natürlich ist Olympia für jeden Sportler das große Highlight. Ich habe nicht die besten Erfahrungen damit, aber ich versuche, das zu ändern. Ob es mir dann auch gelingt, kann man im Februar sagen. Ich versteife mich nicht darauf und versuche, mich im Weltcup so gut vorzubereiten, dass es dann klappt.

LAOLA1: Tina Maze hat im Vorjahr den Weltcup dominiert, Lindsey Vonn will rechtzeitig zu Olympia wieder in Form sein. Welche Damen hast du besonders weit oben auf deiner Liste?

Fenninger: Vor allem Tina natürlich. Nach der letzten Saison muss man sie auf der Rechnung haben. Bei Lindsey ist schwer einzuschätzen, wie ihr das Comeback gelingt. Dazu ist Maria (Höfl-Riesch) immer unberechenbar.

LAOLA1: Abschließende Frage: Du giltst laut einer Marktforschung als sympathischste Athletin unter Österreichs Spitzensportlern. Wie gehst du damit um?

Fenninger: Ich finde das cool, kann es aber nicht beeinflussen. Ich versuche, immer ich selbst zu sein, und wenn die Leute das so sehen, ehrt es mich sehr.

LAOLA1: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Christoph Nister

LAOLA1: Du fährst in der neuen Saison mit zwei verschiedenen Helmen, dem klassisch gelben und einem von dir mitdesignten. Warum wolltest du dabei selbst mit anpacken?

Fenninger: Wenn ich am Start stehe und einen Helm aufhabe, mit dem ich mich wohl fühle, ist das schon mal gut. Dann kann fast nichts mehr schief gehen.

LAOLA1: Du warst mit dem ÖSV mehrere Wochen auf Trainingslager in Übersee. Wie ist es um deinen Fitnesszustand knapp vier Wochen vor dem Saisonstart in Sölden bestellt?

Fenninger: Nach einem Monat Training ist doch einiges weitergegangen, topfit bin ich aber noch nicht. Ich versuche, mich immer wieder zu steigern. Im Riesentorlauf hatten wir zwar einige gute Tage, aber der Feinschliff für Sölden ist noch notwendig.

LAOLA1: Ihr habt bei diversen Wetterbedingungen, vor allem aber bei guter und schlechter Pistenpräparierung, trainiert. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall. Hat der ÖSV aus seinen Fehlern gelernt?

Fenninger: Wir haben diesmal die Location gewechselt. In den letzten Jahren waren wir in Neuseeland, diesmal in Südamerika. Es ist wichtig, dass man verschiedene Trainingsorte hat und nicht immer auf derselben Piste fährt, sodass man immer wieder vor einer Herausforderung steht. Der Verband weiß, dass das wichtig ist und es passt gut, so wie es ist.

LAOLA1: Du bezeichnest dich selbst als Siegkandidatin für Riesentorlauf und Super-G. Kannst du über Vergleichswerte zu deinen Teamkolleginnen berichten?

Fenninger: Im Super-G nicht wirklich, da wir nicht viele Super-G-Tage hatten. Ich habe eine kleine Umstellung am Schuh vorgenommen und bin noch am Tüfteln, allerdings ist ja noch ein bisserl Zeit. Im Riesentorlauf hatte ich die letzten Tage ein gutes Gefühl. Vergleiche waren schwierig, da ich mit der Speedgruppe trainiert habe. Mit den Technikern hatte ich noch kein Treffen, das passiert erst in den nächsten Wochen.

LAOLA1: Viele Athleten sprechen davon, vor einem Olympia-Jahr im Training besonders Gas zu geben. Ihr hattet in der letzten Saison die Heim-WM. Packst du im Sommer trotzdem noch ein Schäuferl drauf oder greifst du auf Altbewährtes zurück?

Fenninger: Man versucht immer alles gut abzustimmen. Immer mehr, mehr, mehr ist nicht das Richtige, man muss auf Qualität setzen. Man versucht, auf sich selbst zu hören und muss daran glauben.