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"Queen Marlies" kommt nicht - lang lebe "Queen Tina"

Der Anfang Dezember reichlich gefallene Schnee ist geschmolzen.

Ein weißes Kunstband auf dem Sljeme sichert aber die Durchführung der beiden alpinen Ski-Weltcupslaloms der Damen (Freitag) und Herren (Sonntag) in Zagreb.

"Wir hatten auf dem Berg einen Meter Schnee, aber dann kam die Warmfront. Ich kann aber mitteilen, dass die Piste in einem hervorragenden Zustand ist", sagte Vedran Pavlek, der beim Spektakel in Großstadtnähe die Fäden zieht.

Insgesamt 25.000 bis 30.000 Zuschauer werden erwartet.

Velez Zuzulova Favoritin

Nach ihrem Premierenerfolg auf dem Semmering und dem Nachschlag beim Parallel-Event in München strotzt die Slowakin Veronika Velez Zuzulova vor Selbstvertrauen.

Erste Herausforderin im Kampf um die "Snow Queen Trophy" ist die derzeit auf der Erfolgswelle surfende Slowenin Tina Maze, die seit dem Riesentorlauf-Sieg in Courchevel am 16. Dezember aber nicht mehr von ganz oben herabstrahlte.

Denn trotz der zuletzt eingefahrenen zwei zweiten und drei dritten Ränge kommt der 29-Jährigen nur schwer ein Lächeln aus.

Gesamtweltcup klare Sache

Maze führt den Gesamtweltcup mit 1.139 Punkten an, ihre deutsche Verfolgerin Maria Höfl-Riesch liegt 492 Zähler zurück, die drittplatzierte Niederösterreicherin Kathrin Zettel 542.

Behält Maze ihre Konstanz bei, könnte sie auch in die Nähe des 2.000-Punkte-Rekordes von Hermann Maier kommen und jene Bestleistung aus der Saison 1999/2000 knacken, an der die US-Amerikanerin Lindsey Vonn in der vergangenen Saison um zwanzig Punkte gescheitert ist.

Vonn lässt wie erwartet auch den Zagreb-Slalom aus, die vierfache Gesamtweltcupsiegerin wird zu den Speedbewerben kommende Woche in St. Anton zurückerwartet.

"Schade, dass Marlies nicht da ist"

Weitere prominente Abwesende auf dem Bärenberg ist die verletzte Marlies Schild, die Salzburgerin hat in bisher acht Auflagen viermal gewonnen, darunter auch 2011 und 2012.

"Es ist sehr schade, dass Marlies nicht da ist. Sie ist unsere Queen. Wir hoffen, dass wir sie im nächsten Jahr noch einmal sehen", sagte Pavlek zur APA - Austria Presse Agentur und fügte hinzu: "Tina ist jetzt unsere Janica und Marlies".

Der Alpindirektor des kroatischen Verbandes rechnet auch mit zahlreichen slowenischen Fans.

Der längst zurückgetretenen Janica Kostelic blieb ein Sieg in ihrem Heimrennen verwehrt, auch Bruder Ivica wartet noch auf den großen Coup.

ÖSV setzt auf Zettel

Heuer ruhen die Hoffnungen des Österreichischen Skiverbandes im Damenrennen vor allem auf Kathrin Zettel und Michaela Kirchgasser.

Zettel hat in bisher vier klassischen Slaloms neben zwei Ausfällen den Sieg in Aare und Rang zwei auf dem Semmering zu Buche stehen. In München scheiterte Zettel in Runde eins.

"Ich habe für das Parallelrennen nicht extra trainiert, also passt das schon", ließ sich Zettel davon nicht aus Konzept und aktueller Hochstimmung bringen.

Kirchgasser selbstbewusst

Als München-Dritte eine große Portion Selbstvertrauen mit nach Kroatien nahm hingegen Kirchgasser.

Die Salzburgerin wartet bei einem achten und einem neunten Rang sowie zwei Ausfällen noch auf einen Podestrang im Slalom in diesem Winter.

Der WM-Startplatz in dieser Disziplin ist ihr neben Zettel zwar sicher, doch hofft Kirchgasser, endlich einmal ihr Potenzial in zwei Läufen abrufen und ganz vorne landen zu können. Der Hang liegt ihr jedenfalls, bei der letzten Auflage war sie hinter Schild und Maze Dritte.

ÖSV-Aufgebot Weltcup-Slalom der Damen am Freitag in Zagreb (15.45/18.30 Uhr): Eva-Maria Brem, Alexandra Daum, Jessica Depauli, Michaela Kirchgasser, Nicole Hosp, Bernadette Schild, Ramona Siebenhofer, Carmen Thalmann, Kathrin Zettel.