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Rick Nash, das fehlende Puzzleteil?

Rick Nash, das fehlende Puzzleteil?

Der „Blockbuster-Trade“ von Rick Nash ist vollbracht.

Nach monatelangem Tauziehen konnten sich Columbus und die New York Rangers einigen. Der Deal beinhaltet insgesamt fünf Akteure.

Die Franchise aus dem „Big Apple“ transferiert Brandon Dubinsky, Artem Anisimov, Tim Erixon sowie einen Erstrunden-Draft-Pick 2013 in den Bundesstaat Ohio.

Indes treten die Blue Jackets zusätzlich zu ihrem Kapitän noch Steven Delisle und einen Drittrunden-Pick ab. Für Nash endet damit die belastende Zeit der Ungewissheit.

„Es war vieles in der Schwebe. Das letzte halbe Jahr war nicht einfach. Nun kann ich mich wieder auf die Zukunft konzentrieren“, atmet der 28-Jährige durch.

Um sich dem Stanley Cup ein bedeutendes Stück zu nähern, verzichtete er selbst auf seine No-Trade-Klausel.

„Karriere auf nächste Stufe heben“

Neun Jahre lief Nash für jene Franchise, welche ihn einst 2002 zum First-Overall-Pick kürte, auf. Während der Kanadier stets den Anspruch hatte, Großes zu erreichen, sah er sich in Columbus mit der tristen Wirklichkeit konfrontiert.

In dieser Zeit ergatterte man lediglich einmal, 2008/09, das Playoff-Ticket, damals war jedoch schon in Runde eins Endstation. Beim Conference-Finalisten des Vorjahres erwartet den Olympiasieger der Heimspiele von Vancouver 2010 eine völlig konträre Welt.

„Ich habe das Gespräch mit Scott Howson (Anm.: General Manager) gesucht. Er wollte in Columbus ein neues Team aufbauen. Ich dachte, ich könnte dabei eine Hauptrolle einnehmen. Dennoch war ich bereit, meine Karriere auf die nächste Stufe zu heben.“

Immerhin streift künftig ein „Top-Power-Forward“ das Rangers-Jersey über. „Rick ist fünfmaliger All-Star, ein 40-Tore-Scorer und gerademal 28 Jahre alt“, nennt Sather die wesentlichen Beweggründe und ergänzt: „Er ist einer der besten Goalgetter der NHL, wird uns enorm helfen.“

Nach der Hiobsbotschaft um Marian Gaborik sah sich die Führungsetage gezwungen, auf dem Flügel nachzubessern. Obwohl der Kanadier versichert: „Ein großer Verlust, aber er wird bald zurückkehren. Er trainiert hart, ist in guter Verfassung. Marians Ausfall war nicht der Grund für dieses Geschäft.“

Erwartungshalten schnellt nochmals in die Höhe

Nichtdestotrotz müsste man den mit 41 Volltreffern erfolgreichsten Stürmer, der sich einer Schulter-Operation unterzog, im schlimmsten Fall bis Dezember vorgeben. Nun steht ein würdiger Ersatz parat. „Rick ist ein unglaublicher Spieler, wollte unbedingt nach New York, passt mit seiner Einstellung zu uns.“

Auch Nash bekräftigt: „Ich dachte, es wäre perfekt. Sie haben ein tolles Team, eines der besten in der gesamten Liga. Mit meinem Spielstil sollte ich sehr gut geeignet sein.“ Die Entscheidung pro Rangers lässt die ohnehin hohe Erwartungshaltung zusehends in die Höhe schnellen.

„Die Ansprüche sind meistens hoch, damit müssen wir uns abfinden und daraus Energie generieren. Ich werde ständig gequält mit Fragen nach einer Einschätzung für kommende Saison – es gibt keine. Wir wollten uns verstärken, das gelang uns“, kennt Tortorella die Sportseele in NYC nur zu gut.

Die Hoffnung, dass der Erfolgshunger der Fans nach 18 Jahren endlich gestillt wird, ist mit diesem „Blockbuster-Deal“ bestimmt nicht gesunken.

Christoph Köckeis

Trade scheitert an der Deadline

Schon um den Jahreswechsel verdichteten sich die Anzeichen, wonach Nash in der Skyline-Metropole landen könnte. Columbus war gewillt, den Left Wing, der in den vergangenen fünf Spielzeiten die 30-Tore-Marke ausnahmslos knackte, abzugeben. Und die Gespräche mit den Rangers schienen weit fortgeschritten.

„Wir wollten den Deal vor der Trade-Deadline im Februar über die Bühne bringen – ohne Erfolg. Aber in den vergangenen Monaten näherten wir uns an. Es war keine leichte Entscheidung für Scott, einen solchen Spieler zu traden“, verdeutlicht NYR-GM Glen Sather. Die 7,8 Millionen Dollar Jahressalär in den kommenden sechs Jahren waren das kleinste Übel.

Schließlich kam es nach zähen Verhandlungen doch zum Abschluss. Für die New Yorker könnte der vielerorts Umworbene womöglich das fehlende Puzzleteilchen zum fünften Titel-Gewinn der Historie sein.

Trotz starker Vorsaison ließ man an vorderstes Front manchmal die Durchschlagskraft - mit 226 Toren nur Achter der Eastern Conference -  vermissen. Mit Nash sollte dies Geschichte sein.

„Um etwas zu bekommen, muss man Opfer bringen“

Zumal Chris Kreider, Sargnagel beim ersten Einigungsversuch mit den Blues Jackets, gehalten wurde. Erst in der Postseason debütierte der 21-jährige Flügel, avancierte dank Schnelligkeit und sieben Scorerpunkten (5 Tore/2 Assists) zur Entdeckung. Head Coach John Tortorella zeigt sich ob des Coups begeistert: „Es ist ein großartiger Deal. Wir verlieren zwar gute Spieler. Aber um etwas zu bekommen, muss man eben Opfer bringen.“