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Der KAC will endlich den 30. Titel feiern

Der KAC will endlich den 30. Titel feiern

Das Ziel ist klar. Titel Nummer 30 soll her.

Nachdem im Vorjahr im Finale gegen die Black Wings Linz Endstation war, bläst der KAC mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen zum erneuten Angriff auf die Meisterschaft.

Um das ersehnte Ziel zu erreichen setzt man beim Rekordmeister aber nicht auf Personalrochaden, wie sie bei einem Großteil der EBEL-Klubs üblich sind, sondern baut auf einen eingespielten Kader, der nur punktuell verstärkt wurde.

Nur Zwei Zugänge

Jamie Lundmark (HIER geht’s zum Interview) und Patrick Harand heißen die beiden Neuen, die dem Rekordmeister bei der „Mission 30“ behilflich sein sollen.

Der Kanadier kann getrost als Königstransfer des KAC und wahrscheinlich sogar der ganzen Liga bezeichnet werden. Immerhin verfügt der 31-Jährige über eine NHL-Erfahrung, die in der EBEL Seltenheitswert hat. 301 Spiele bestritt Lundmark in der besten Liga der Welt und verbuchte dabei 100 Scorerpunkte.

„Jamie Lundmark ist ein Spieler, der technisch wahnsinnig stark und sehr gut im Powerplay ist, sowie über einen unglaublich harten Schuss verfügt“, ist Coach Christian Weber von seinem neuen Legionär begeistert, ohne dabei aber auf die Vorzüge von Harand zu vergessen: „Von Patrick Harand erwarten wir, dass er vor allem sein physisches Spiel miteinbringt und uns dort verstärkt. So haben wir eigentlich beide Elemente, die uns noch etwas gefehlt haben, in die Mannschaft hineingebracht.“

Harand steht für Kampf

Der Wiener weiß auch selbst ganz genau, warum er verpflichtet wurde.

„Meine Rolle ist ganz klar. Ich muss kämpfen, arbeiten und muss lästig am Eis sein. Das ist genau das, was der Coach von mir verlangt und auch genau mein Spielstil. Ich bin nicht der Top-Torschütze, ich bin eher der, der hart reingeht. Das weiß der Trainer, und deshalb hat er mich auch geholt.“

Überhaupt ist der 28-Jährige schwer begeistert von seinem neuen Arbeitgeber und der Chemie innerhalb der Mannschaft.

“Ich wurde aufgenommen, als wäre ich schon seit Jahren dabei, es ist halt schon was anderes, wenn du 17, 18 Österreicher im Team hast“, ist sich Harand sicher, dass der hohe Anteil an einheimischen Spielern ein Wohlfühl-Faktor ist.

Christoph Brandner hat seine karriere beendet

Beständigkeit als Schlüssel zum Erfolg

Aber nicht nur die vielen Österreicher heben den Kader der Klagenfurter vom Rest der EBEL-Klubs ab, vor allem was Vereinstreue betrifft, ist der KAC unter den „großen“ Klubs einzigartig. Das sieht man auch an den Abgängen. Mit Dieter Kalt und Christoph Brandner stehen zwei Große des österreichischen Eishockeys nicht mehr im Kader der „Rotjacken“.

Brandner hat seine Karriere beendet und auch Kalt wird seine Schlittschuhe nach 22 Saisonen Profisport wohl an den Nagel hängen, da sein Vertrag nicht verlängert wurde. Abgänge zu anderen Vereinen hat der KAC nicht zu verzeichnen.

Im Gegenteil, die junge Österreicher-Linie mit Manuel und Stephan Geier, Raphael Herburger oder Ersatzgoalie Rene Swette sind seit 2008 im Kader, Kirk Furey und David Schuller sogar seit 2007. Ganz zu schweigen von Johannes Kirisits, Thomas Hundertpfund, Johannes Reichel, Martin Schumnig und Gregor Hager, die allesamt der Jugend der „Rotjacken“ entstammen.

„Es gefällt allen sehr gut hier. Es gibt einen Kern von Spielern, die schon länger hier sind, daher brauchen wir nicht allzu viele Cracks zu holen. Das ist sicher ein Erfolgsrezept, das den KAC die letzten Jahre ausgezeichnet hat“, weiß Weber um die Vorteile der geringen Kaderfluktuation.

„Das ist meine Gruppe“

Auch der ehemalige Coach und jetzige sportliche Leiter Manny Viveiros hält große Stücke auf Kontinuität. Wenn man mit ihm über die Entwicklung der Mannschaft spricht, kann er einen gewissen Stolz nicht verbergen.

„Wir haben ein gutes Team. Viele Spieler sind hier, seit ich als Cheftrainer begonnen habe, das ist quasi meine Gruppe. Ich betreue diese jungen Cracks schon seit sechs Saisonen, habe diesen Spieler in ihrer Entwicklung geholfen. Die sind alle auf dem Weg absolute Top-Spieler zu werden. Und wenn man bedenkt, dass wir in den letzten vier Jahren dreimal im EBEL-Finale gestanden sind, machen wir wohl nicht viel falsch“, wird der ÖEHV-Teamchef nicht müde, die Erfolge der Klagenfurter trotz des noch ausstehenden 30. Meistertitel herauszustreichen.

Viveiros legt auch viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit Headcoach Weber. „Ich bin voll integriert in diese Mannschaft. Christian und ich entscheiden gemeinsam, was das Beste für das Team ist“, so der Austro-Kanadier, der Weber im Nationalteam zum Assistant-Coach machte. Für die kommende Saison zählt natürlich auch für ihn nur der Titel. „Wir spielen in Klagenfurt, und da gibt es nur ein Ziel: Wir wollen den Meistertitel holen. Wenn wir gesund bleiben, haben wir eine gute Chance“, weist der 46-Jährige allerdings darauf hin, dass auch mögliche Verletzungen eine entscheidende Rolle im Titelkampf spielen.

Konkurrenz schläft nicht

Natürlich ist auch in Klagenfurt allen bewusst, dass die Meisterschaft kein Selbstläufer wird. Schließlich wollen andere Mannschaften genauso Titel feiern. Weber ortet vor allem aus der Bundeshauptstadt die größte Gefahr.

„Auf dem Papier ist für mich ganz klar Wien die stärkste Mannschaft, daneben wird sicher der Meister aus Linz sehr gefährlich sein und auch Zagreb zähle ich zum Favoritenkreis. Es wird eine sehr, sehr ausgeglichene Meisterschaft werden.“

Trotz der großen Konkurrenz soll 2013 nach zwei Vizemeistertiteln endlich der ganz große Wurf gelingen. Zum insgesamt 30. Mal. Oder wie es die meisten Eishockey-Trainer und so auch Weber ausdrückt:

„Ich hoffe, dass wir das letzte Spiel dieser Saison gewinnen werden.“

Zugänge: Jamie Lundmark (Dinamo Riga/KHL), Patrick Harand (Graz99ers)

Abgänge: Christoph Brandner (Karriereende), Dieter Kalt (?)

 

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Fabian Santner/Gerfried Nagel