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Linzer holen Matchpuck - KAC mit Rücken zur Wand

LAOLA1 Foto: ©

Mit einer Machtdemonstration eroberten die Black Wings ihren ersten Matchpuck.

In vierten Final-Showdown der EBEL bejubelten die Linzer einen 4:1-Auswärts-Erfolg beim KAC. Damit könnte bereits am Sonntag (LIVE-Ticker ab 17:30 Uhr) in Spiel fünf die Titel-Entscheidung fallen.

„Das war ganz wichtig. Wir werden jetzt nichts ändern, werden so spielen wie immer. Wir müssen konzentriert bleiben, dürfen uns nicht ablenken lassen“, wollte Head Coach Rob Daum noch nicht an die mögliche Krönung denken.

Bei den Klagenfurtern regierte ob der Niederlage Enttäuschung, die „Mission 30“ rückt damit in weite Ferne.

„Unser Problem ist, dass wir keine Tore schießen. Linz hat eine unheimlich starke Defense. Wir müssen nun gewinnen, einmal ist uns das dort schon gelungen“, zeigte sich Betreuer Christian Weber kämpferisch.

LAOLA1 fasst die Schlüsselszenen und Erkenntnisse der Begegnung nochmals zusammen.

Das 1. Drittel:

Anfängliche Druckphase überstehen und danach Nadelstiche setzen – die Linzer Devise ging auf. Aus einer sicheren Defense erspielte man sich die besseren Möglichkeiten. Auch weil der KAC zu Beginn die Gäste nicht so fordern konnte.

Die erste Duftmarke setzte Oberkofler mit einem Schuss inklusive folgendem Rebound, jedoch ließ sich Goalie Chiodo auf der kurzen Ecke nicht überraschen. Wenig später tauchte erneut ein Black Wing gefährlich im Slot auf. Nach Pass von Lukas verpasste Spannring nur knapp, im letzten Moment war ein Stock dazwischen.

Als die „Rotjacken“ langsam zu ihrem Spiel fanden – Herburger prüfte Keeper Westlund aus spitzem Winkel -, schlugen die Linzer eiskalt zu. Zunächst scheiterte Keller am in der kurzen Ecke postierten Chiodo, ehe der überaus agile Hisey über Reichels Schlittschuh netzte. Dem Treffer in der fünften Minute ging ein KAC-Wechselfehler bevor, womit die entscheidende Überzahl entstand.

„Es war glücklich, aber wir nehmen das in Kauf. Wir wollen weiterhin Druck auf den Kasten erzeugen und schießen“, gab Herburger während eines Power-Breaks bei „ServusTV“ die Marschroute vor. Und Scofield, Goalgetter vom Dienst, sorgte per Nachschuss mit seinem fünften Playoff-Tor in der ausverkauften Stadthalle prompt für allgemeine Erleichterung.

Danach übernahm der KAC das Kommando, wobei Linz mit einem Stangen-Kracher Kellers fast noch das 2:1 gelang.

Resümee: Zum vierten Mal im vierten Kräftemessen verbuchten die Wings Treffer Nummer eins. Die anfänglichen Schwierigkeiten konnte der „Rekordmeister“ mit Fortdauer hinter sich lassen.

Tyler Scofield: „Wir wollten natürlich besser starten. Wir haben nicht so gut gespielt, konnten jedoch Mitte des Drittels das Heft in die Hand nehmen. Wir müssen einfache, kurze Pässe spielen und Schüsse auf das Tor bringen.“

Das 2. Drittel:

Den Pausen-Wunsch seines Teamkollegen setzte Lammers sofort in die Tat um. Allerdings ließ Goalie Westlund erneut seine Klasse aufblitzen und entschärfte den Versuch gekonnt. Nach einer Strafe für Furey drängten die Oberösterreicher ihren Konkurrenten in die Defense, ohne daraus Profit zu schlagen.

„Das war wohl nix“, hieß es auch bei den folgenden vier Überzahl-Minuten des KAC. Die numerisch unterlegenen Linzer zogen sich zurück, warfen sich in freie Schussbahnen und konnten ihrem „Fels in der Brandung“ Westlund mit konsequentem Körpereinsatz gute Sicht verschaffen.

Wie schon die ganze Finalserie schlugen beide Teams ein unheimliches Tempo an, hinzu kam dann im zweiten Abschnitt eine gesunde Portion Härte. Nahezu jeder Check wurde zu Ende gefahren, kleine Scharmützel sorgten für die erwartet hitzige Atmosphäre. Die spielerische Komponente brachte Scofield mit einer sehenswerten Aktion zurück. Nach schöner Körpertäuschung wurde er jedoch am präzisen Abschluss gehindert.

„Die Intensität ist sehr hoch, es spielt sich viel vor dem Tor ab. Chiodo hält sehr gut, aber er ist nicht unüberwindbar. Das haben wir beim 6:2 am Dienstag gesehen“, betonte Baumgartner. Wenige Minuten später setzten die Black Wings ihre Worte in die Tat um. Nach Pass von Oberkofler hämmert Veideman den Puck in die kurze Kreuzecke.

Eine Schlüsselszene ereignete sich in der Endphase: Tenute und Routinier Kalt verschuldeten eine doppelte Überzahl für die Gäste,welche jene in Zählbares ummünzten. Defender Alavaara krönte starke 20 Minuten aus dem Slot.

Resümee: Die solide Abwehr-Arbeit der Black Wings leitete ein ums andere Mal überfallsartige Gegenstöße ein, daraus resultierte Veidemans zwischenzeitliches 2:1. Die Klagenfurter kamen kaum gefährlich vor das Tor.

Jan-Axel Alavaara: „Die letzten 20 Minuten werden die Entscheidung bringen. Es war ein wichtiger Schritt. Wir müssen aber weiterhin genauso viel Schlittschuhlaufen wie sie. Das Spiel macht unglaublichen Spaß.“

Das 3. Drittel:

Knapp fünf Minuten waren absolviert, da ermöglichte Brian Lebler dem KAC ein Powerplay. Dort kam das große Manko zutage: Die Special Teams konnten zum wiederholten Male – sechs Mal blieb man im Verlauf der Partie erfolglos - nicht den erhofften Sturmlauf erzeugen. Einzig Schuller versprühte mit einem Schuss aus kurzer Distanz den Hauch von Gefahr.

„Wir müssen mehr zum Tor gehen, dann wird die Scheibe reinhupfen“, übte sich Hundertpfund beim Power-Break in Zweck-Optimismus. Und der zum Verteidiger umfunktionierte Stürmer machte es mit einem Sololauf vor, die Kaltschnäuzigkeit ließ er allerdings vermissen. Das Bemühen konnte man den „Rotjacken“ keineswegs absprechen.

Sie setzten fortan alles auf eine Karte, doch die Oberösterreicher hatten stets die bessere Antwort parat. Letztlich besiegelte ein Konter die Entscheidung. Verteidiger Murphy schickte Hisey auf der rechten Seite. Der Angreifer legt quer zu Keller, welcher sich diese Einschuss-Möglichkeit nicht entgehen ließ.

Die folgenden fünf Minuten absolvierte der KAC ohne Schlussmann Chiodo. Von der Schluss-Offensive war jedoch keine Spur. So gelang den Black Wings ein wichtiger Schritt Richtung zweitem Titel der Vereins-Historie

Resümee: Über die gesamte Spielzeit wirkten die Linzer gedanklich einen Schritt schneller. Vor allem im Powerplay zeigten sich die Defizite der Klagenfurter. Nur selten konnte man vor Westlund den so wichtigen Verkehr erzeugen. Der KAC steht nun in der „Keine Sorgen Arena“ mit dem Rücken zur Wand. Ein Sieg ist Pflicht, sonst kann man den 30. Meistertitel abhaken.
KAC - Black Wings Linz 1:4 (1:1,0:2,0:1)
Klagenfurter Stadthalle, 5.100 (ausverkauft), SR Gebei/Veit
Tore: Scofield (13.) bzw. Hisey (6.), Veideman (35.), Alavaara (40./PP2), Keller (55.), Strafminuten: 20 bzw. 22
Stand in Serie: 1:3. Bisherige Spiele: 3:2 (a), 2:3 (h), 2:6 (a)
Nächstes Spiel am Sonntag (17.45 Uhr/live Servus TV)

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