news

Ein neuer Leader für die "Haie"

Ein neuer Leader für die

Es ist wohl noch die größere Überraschung als der Deal der Graz99ers mit Thomas Vanek.

Andreas Nödl unterschreibt beim EBEL-Schlusslicht HC Innsbruck bis zum Ende des Lockouts.

Angeblich soll der gebürtige Wiener bei einem kompletten Lockout über den 4. November hinaus in Österreich bleiben.

Erster Vanek-Auftritt im 99ers-Trikot - ab 19:10 Uhr LIVE bei LAOLA1.tv

In Innsbruck freut man sich auf den Star-Spieler, der helfen soll, die Talfahrt der „Haie“ zu beenden.

Vor allem Trainer Daniel Naud ist voll des Lobes und erhofft sich in Nödl den bisher schmerzlich vermissten Leader gefunden zu haben.

„Er wird vorne für uns eine wichtige Rolle übernehmen. Es ist aber nicht zu vergessen, dass du als NHL-Stürmer genauso nach hinten arbeiten musst und das fehlt uns ein bisschen: Eine Leitfigur die gut in der Defensive spielen kann“, sind die Erwartungen des kanadischen Head Coaches hoch gesteckt.

Die EBEL mit allen NHL-Stars - LIVE bei LAOLA1.tv

Im LAOLA1-Interview spricht Naud außerdem über die mangelnde Einstellung mancher Spieler zu ihrem Beruf und die Rolle, die der NHL-Crack bei den Haien einnehmen wird.

Außerdem erzählt er, warum das Spiel gegen Ljubljana im wahrsten Sinne des Wortes, in die Hose ging.

LAOLA1: Andreas Nödl ist am Donnerstag zu euch gestoßen. Was kannst du zu dieser Personalie sagen?

Daniel Naud: Er ist ein Spieler, der in der besten Liga der Welt spielt. Das kann für uns nur gut sein! Er wird eine große Verstärkung sein und den Spielern zeigen, wie es geht. Er hat mit Sicherheit in seinem Leben viel geopfert, um dorthin zu gelangen, wo er nun ist und so muss das als Eishockey-Spieler einfach sein.

LAOLA1: Heißt das, du bemängelst die Einstellung deiner Spieler? Sind sie nicht bereit, für den Erfolg Opfer zu bringen?

Naud: Jein. Wir arbeiten gut und hart, aber die letzten drei Jahre in der Nationalliga haben uns sicher keinen Gefallen getan. Es braucht Zeit, bis dieser Habitus weg ist. Alle Spieler wollen gewinnen, aber es kommt ein wenig Frustration dazu, denn in den vergangenen Jahren hatten wir in der Nationalliga sehr viel Erfolg, der nun ausbleibt. Trotzdem müssen wir weiter arbeiten, wenn wir uns verbessern wollen.

Naud: Das schaffen wir eigentlich ganz gut. Die Spieler nehmen sich schon frei, aber es gibt halt Leute, die dann mit dem Eishockey auf zehn Arbeitsstunden pro Tag kommen. Da kann es schnell gehen, dass diese dann müde werden. Das ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch eine Kopfsache.

LAOLA1: Wie lange wird Andreas Nödl in Innsbruck bleiben?

Naud: Das weiß ich nicht. Was ich gelesen habe, bis die NHL ihren Spielbetrieb wieder aufnimmt.

LAOLA1: Heißt das, sollte der totale Lockout kommen, würde Nödl bei euch bleiben?

Naud: Das kann ich nicht beantworten, denn ich habe diese Frage gar nicht gestellt. Allerdings habe ich auch nicht gelesen, dass er nur bis zum 4. November, wie zum Beispiel Thomas Vanek, Vertrag hat.

LAOLA1: Hattest du im Vorfeld bzw. während den Verhandlungen Kontakt zu Andreas Nödl?

Naud: Nein, persönlich nicht. Das hat alles Günther Hanschitz in die Hand genommen.

LAOLA1: Welche Erwartungen hast du an den Spieler Nödl?

Naud: Er wird vorne für uns eine wichtige Rolle übernehmen. Es ist aber nicht zu vergessen, dass du als NHL-Stürmer genauso nach hinten arbeiten musst und das fehlt uns ein bisschen. Eine Leitfigur, die gut in der Defensive spielen kann.

LAOLA1: Es fehlen dir offensichtlich die Leader-Typen in der Mannschaft. Hast du keine Spieler, die andere mitziehen?

Naud: Jeder versucht auf seine Art und Weise andere zu begeistern, aber in der derzeitigen Situation ist es schwierig. Außerdem kam bei uns in den letzten Spielen ein bisschen Pech dazu. Am Montag hatten acht bis zehn Spieler Durchfall, sprich der Virus war am Sonntag gegen Ljubljana bereits im Körper. Dann versteht man eventuell besser, wenn den Jungs im Spiel die Kraft ausgeht. Der Charakter der Mannschaft stimmt, dennoch sind wir in manchen Situationen im eigenen Drittel zu hektisch.  Torchancen finden wir vor, wir werden auch unsere Tore schießen, doch in der Defensive müssen wir schlicht konsequenter arbeiten.

LAOLA1: Bei Innsbruck stehen einige Cracks unter Vertrag, die nebenher einer anderen Arbeit nachgehen. Wie oft kannst du eigentlich mit dem kompletten Kader trainieren?

Naud bemängelt die Einstellung mancher Spieler

LAOLA1: Ist es für dich etwas Besonderes, künftig einen NHL-Spieler zu coachen?

Naud: Es ist immer schön, denn die kommen aus der besten Liga und wissen, wie es geht. Normal sind diese Leute einfach zu coachen. Wie zum Beispiel im letzten Jahr Rem Murray. Er hat einfach gemacht, was ich ihm gesagt habe, ohne das Gesamte zu hinterfragen. Diese Spieler wissen, dass der Trainer nur das Beste für die Mannschaft will.

LAOLA1: Andere Spieler tun das nicht?

Naud: Es gibt immer einen Grund, warum es ein talentierter Spieler nicht in die NHL schafft. Es gibt Cracks, die meinen, sie wüssten es besser, als der Trainer. Das beziehe ich jetzt nicht auf mein aktuelles Team, sondern auf einen gewissen Typ von Spieler. Weiter gibt es andere, die immer nur müde sind und sich beklagen, dass das Training zu hart wäre. Rem Murray war immer der Erste beim Trockentraining, auf dem Eis oder bei allen anderen Übungen. Es war egal, ob wir gegen eine U20 aus Klagenfurt gespielt haben oder gegen den Mitfavoriten Dornbirn. Er hatte immer dieselbe Einstellung. Das macht den Unterschied zwischen einem Spieler der 600 Partien in der NHL bestritten hat und einem, der es eben nicht geschafft hat. Zweitere fragen sich, warum sie sich anstrengend sollen, wenn man nur gegen eine U20 spielt. Das ist der falsche Weg.

 

Das Interview führte Sebastian Rauch

 

Erster Vanek-Auftritt im 99ers-Trikot - ab 19:10 Uhr LIVE bei LAOLA1.tv