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"Wir wollen besser als jeder Gegner sein"

Aaron Fox ist weit gereist.

Der US-Amerikaner in Diensten des Liga-Neulings HC Innsbruck stand in Europa bereits schon in der Slowakei, Deutschland, Slowenien, Kroatien und Österreich auf dem Eis.

In seiner bewegten Karriere spielte der Center für Klubs wie Freiburg, die Straubig Tigers, HK Jesenice, die Vienna Capitals, Medvescak Zagreb und Dornbirn.

Im Dress der Tiroler, welches er seit 2011 trägt und bereits in der Bundesliga-Saison 2003/04 für 31 Spiele übergestreift hatte, will es der 36-Jährige noch einmal wissen.

„Oldie but Goldie“

Als ältester Crack im Team soll er die noch relativ unerfahrene Mannschaft von Head Coach Daniel Naud führen und mit gutem Vorbild vorangehen.

Im letzten Jahr in der Nationalliga gelangen ihm in 32 Spielen 52 Punkte (15 Tore), seine letzte Saison in der höchsten Spielklasse absolvierte er bei den „Bären“ aus Zagreb (2009/10), in welcher er in 52 Spielen 43 Zähler (15 Tore) verbuchen konnte.

Fox weiß, worauf es in der Liga ankommt und ist trotz oder gerade wegen seines fortgeschrittenen Alters eine der großen Stützen im Konzept seines kanadischen Coaches.

LAOLA1 hat mit dem Innsbrucker Hoffnungsträger über die Konkurrenz zu seinem Ex-Klub Dornbirn, die „unentdeckten“ Tiroler Talente und den Unterschied zwischen Nationalliga und Erste Bank Eishockey Liga gesprochen.

LAOLA1: Du hast in deiner Karriere bei zahlreichen Klubs gespielt und bist wieder in Innsbruck. Wie ist deine Einschätzung den Verein und das Umfeld betreffend?

Fox: Der Klub ist großartig und freue mich auf die EBEL. Es herrscht eine große Euphorie in der Stadt und natürlich auch bei uns in der Umkleidekabine. Wir freuen uns darauf, in der obersten Spielklasse zu spielen, gerade weil einige von uns noch nie die Möglichkeit hatten, sich auf diesem Niveau zu beweisen.

LAOLA1: Wie groß ist der Sprung von der Nationalliga in die höchste Spielklasse?

Fox: Für die Spieler ist es verglichen mit der Nationalliga natürlich ein großer Schritt, aber ich denke, unsere Jungs haben alle einen guten Charakter, wollen hart arbeiten. Es gilt schnell und körperbetont zu spielen, damit wir in der EBEL bestehen können. Das ist das Wichtigste. Es ist eine tolle Stadt und eine tolle Halle, die nicht in die zweite österreichische Leistungsklasse gehört. Man musste für ein paar Jahre in der Nationalliga spielen, aber ich denke, dass hier jetzt gut gearbeitet wird. Jetzt hoffen wir auf einen guten Neustart in der EBEL.

LAOLA1: Wie sehen die Saisonziele aus?

Fox: Unser Ziel muss klarerweise sein, uns an jedem einzelnen Spieltag dem Wettbewerb zu stellen. Wir müssen uns auf dem Eis für die Fans zerreißen, damit die Eishockey-Begeisterung in Innsbruck wieder so groß wird, wie sie vor zehn Jahren war. Das geht nur Schritt für Schritt und wir wissen, dass es eine lange Saison wird und wir durch Hochs und Tiefs gehen werden. Es gilt, in jedem Spiel aufs Neue zu beweisen, dass wir in die EBEL gehören.

Im Testspiel gegen seinen Ex-Klub Zagreb setzte es eine 2:4-Pleite

LAOLA1: Wie siehst du als erfahrener Crack deine Rolle innerhalb der Mannschaft?

Fox: Ich bin der älteste Spieler im Team, habe schon fünf Saisonen in der Liga gespielt und viele Erfolge gefeiert. Man muss ständig an sich arbeiten, um Eishockey-Spiele zu gewinnen, vor allem mit einer Mannschaft, die - verglichen mit anderen Teams der Liga - etwas schwächer besetzt scheint. Wir haben sieben Imports, andere haben zwölf oder mehr Ausländer und zusätzlich noch österreichische Nationalspieler. Das bedeutet für uns, dass wir nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung und viel harte Arbeit konkurrenzfähig sein werden.

LAOLA1: Was kann man sich von deinen Mitspielern, die teilweise Amateure sind, erwarten?

Fox: Jeder von uns muss am Ende des Tages in den Spiegel sehen können und mit seiner Leistung auf dem Eis zufrieden sein. Ich weiß, dass die Cracks in unserer Kabine gewillt sind, das zu tun und sich auf die Herausforderung freuen. Wir sind eine Truppe, die viel beweisen muss. Ich selbst hatte ein paar üble Verletzungen, aber jetzt bin ich zurück in der Liga. Alexander Höller ist ein sehr guter österreichischer Spieler, der in seiner Zeit bei den Capitals nie eine richtige Chance bekommen hat. Bei Patrick Mössmer verhält es sich genauso. Wie gesagt, wir haben einige Spieler, die es noch einmal allen zeigen wollen.

LAOLA1: Bist du mit den neuen Legionären zufrieden?

Fox: Absolut. Daniel Naud hat einen großartigen Job bei den Neuverpflichtungen gemacht. Einige haben schon EBEL-Erfahrung, andere haben schon in der DEL gespielt. Die Mischung stimmt. Das Wichtigste ist für uns momentan, dass wir alle gut miteinander auskommen und dass die Chemie in der Umkleidekabine stimmt. Wir werden Tiefschläge erleben, also ist es wichtig Spieler in der Mannschaft zu haben, die füreinander einstehen und nicht aufeinander losgehen. Ich denke, dass bei uns so ein Teamzusammenhalt vorherrscht.

LAOLA1: Wie zufrieden bist du mit der Vorbereitung?

Fox: Wir hatten ein wirklich gutes Trainingscamp und sind bereit für den Saisonstart. Wir beginnen mit zwei Heimspielen gegen Graz und gegen Dornbirn, was sicherlich angenehmer ist, als anfangs nach Klagenfurt oder Zagreb fahren zu müssen. Es kann uns sicherlich helfen, dass wir die Fans gleich von Anfang an mit ins Boot holen können. Es wurde hart gearbeitet, hart trainiert und wir verbessern uns ständig. Mir gefällt es, wie sich unser Team entwickelt.

LAOLA1: Sowohl Dornbirn, als auch die "Haie" waren im letzten Jahr noch zweitklassig. Besteht eine besondere Rivalität zum anderen EBEL-Neuling und wie wichtig ist es, sich besser als die Vorarlberger zu platzieren?

Fox: Wir wollen besser als jeder unserer Gegner sein. Realistisch gesehen kann man Dornbirn und Innsbruck nicht vergleichen. Dornbirn hat 14 Legionäre auf dem Eis und kaum einheimische Spieler, wir haben sieben Ausländer und viele Spieler aus Tirol. Du kannst dir nicht als Ziel setzen besser als dieses oder jenes Team zu sein. Wir kümmern uns nur um uns selbst, wollen uns ständig verbessern, um als Einzelspieler und als Mannschaft  stärker zu werden. Wir denken positiv!

Sebastian Rauch

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