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Die Caps gehen als Tabellenführer in die heiße Phase

Die Caps gehen als Tabellenführer in die heiße Phase

Mit dem 26. Dezember neigen sich nicht nur die wohlverdienten Weihnachts-Feiertage langsam dem Ende zu, sondern auch die Erste Bank Eishockey Liga geht in das letzte Viertel des Grunddurchgangs.

Mit dem 34. Spieltag beginnt für einige Klubs das große Zittern, ob sie in der heurigen Spielzeit in den Playoffs spielen dürfen, oder ob die Golfschläger schon früher Saison bekommen. Doch bevor der Höhepunkt einer Eishockey-Spielzeit beginnt, wird die Liga noch in eine Zwischen- und in eine Qualifikationsrunde geteilt. 

In der Zwischenrunde spielen die ersten sechs Teams des Grunddurchgangs und sind bereits fix für die Playoffs qualifiziert. Ausgespielt werden nur mehr die Platzierungen für den KO-Modus. Die ersten Drei der Zwischenrunde dürfen sich heuer zusätzlich als Belohnung ihren Playoff-Gegner aussuchen. Das neue System wurde aus Schweden übernommen und genießt in Skandinavien einen hohen Beliebtheitsgrad.

Die Qualifikationsrunde hat bereits Playoff-Charakter. Die Teams von Platz sieben bis zwölf nach dem Grunddurchgang spielen in einer einfachen Hin- und Rückrunde die verbleibenden zwei Playoff-Teilnehmer aus. In der letzten Saison sind unter anderem die Graz99ers und der VSV in dieser gescheitert. Auch heuer könnten einige österreichische Vereine vorzeitig den Sommerurlaub antreten.

LAOLA1 hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, einen kleinen Überblick und eine Einschätzung über die Teams zu geben, mit welchen der geneigte Hockey-Fan in den mit Februar beginnenden Playoffs rechnen kann.

Können mit den Playoffs planen:

Vienna Capitals

„Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt die Meisterschaft.“ - Der Hauptstadt-Klub hat sich dieses Ziel als Motto gesetzt und führt überlegen die Gegentor-Statistik an. Die Kagraner erhielten in 33 Spielen gerade einmal 71 Treffer, was ein Schnitt von 2,15 Toren pro Spiel widerspiegelt. Nicht umsonst sind die Caps Tabellenführer und haben einen Vorsprung von zehn Punkten, bzw. fünf Siegen auf den 7. Tabellenrang.

Medvescak Zagreb

Der kroatische Teilnehmer fällt unter anderem in die Kategorie: „Die positive Überraschung der Liga“. Die „Bären“ spielen ähnlich wie die Vienna Capitals aus einer kompakten Verteidigung und kassierten nicht nur die zweitwenigsten Treffer, sondern sind auch Zweiter in der Tabelle. Zagreb wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit in der Zwischenrunde, und somit auch in den Playoffs, ein Teilnehmer sein.

Der VSV und Graz kämpfen um Platz drei
Diese Teams haben gute Playoff-Chancen:

Graz99ers

Nachdem letzte Saison die Zwischenrunde verpasst wurde und man auch in der Qualifikationsrunde scheiterte, spielt die neuformierte Truppe von Coach Mario Richer ganz vorne mit. Vor allem nach dem International Break legten die 99ers eine beeindruckende Serie hin und konnten seither elf von vierzehn Partien für sich entscheiden. Die Grazer müssten in den letzten elf Spielen schon fast eine ähnlich lange Serie an Niederlagen hinlegen, um noch unter den Strich zu rutschen.

VSV

Die Villacher stellen die beste Offensive der Liga und haben bis jetzt auch gegen jedes Team mindestens einmal gewonnen. Zudem haben die Spieler aus der letztjährigen Schmach gelernt und werden es nicht zulassen, dass die Draustadt ein zweites Mal in Folge kein Playoff-Feeling verspürt.

Black Wings Linz

Die Oberösterreicher tun sich zwar die ganze Saison schon schwer, doch mit Eishockey-Professor Rob Daum haben die Stahlstädter gegenüber den anderen Mitstreitern ein Trumpf-Ass in ihren Reihen. Der Meister-Coach wird mit seinem Team wohl die Kurve kratzen und in der Zwischenrunde vertreten sein. Zudem wurde mit David LeNeveu ein Torhüter verpflichtet, der die Schüsse der Marke „unhaltbar“ problemlos aus der Luft schnappt.

Für den KAC und Salzburg wird es eng

Diese Klubs müssen zittern:

HC Znojmo

Die Tschechen zeigen in ihrer erst zweiten EBEL-Saison eine konstant gute Performance und waren von 30 gespielten Runden erst fünfmal nicht in den Playoff-Rängen. Letzte Saison haben sich die „roten Adler“ über den Umweg Qualifikationsrunde für die letzten Acht qualifiziert, dieses Jahr will man es direkt schaffen. Eine bessere Auswärts-Performance wäre dafür aber sicherlich hilfreich, erst 15 Punkte holte man in der Fremde.

KAC

Der Rekordmeister hat mit einer Flut an Verletzungen zu kämpfen. Zweitweise fehlten den „Rotjacken“ bis zu elf Spieler. Selbst die kurzfristig geholten NHL-Verstärkungen konnten die zahlreichen Ausfälle nicht kompensieren. Mittlerweile hat sich das Lazarett zwar etwas gelichtet, die „Rotjacken“ müssen aber vor allem an ihrer Offensive arbeiten, um noch über den Strich zu rutschen. Nur Innsbruck (72) und Ljubljana (92) trafen bisher weniger oft, als der KAC (96).

RB Salzburg

Unzählige Neuzugänge, Ärger mit diversen NHL-Lockout-Cracks, die die Mozartstadt fluchtartig verlassen haben, ein unnachgiebiger Pierre Page, der mit seiner harten Linie bei den Spielern nicht sonderlich beliebt ist. Bei Salzburg läuft es diese Saison alles andere als rund. Der Rückstand auf Platz sechs beträgt zwar nur vier Punkte, sollte man allerdings nicht eine kleine Siegesserie hinlegen, wird man wohl in die Qualifikationsrunde müssen.

Fehervar AV19

Fehervar spielt eine starke Saison und steht nicht unverdient auf dem sechsten Rang, allerdings verdanken die Ungarn diese Momentaufnahme der Tabelle vor allem ihrer Heimstärke. Und genau da liegt der Haken. In den letzten elf Partien hat Fehervar noch die auswärtsstarken Mannschaften aus Zagreb und Ljubljana zu Gast und muss die schwere Auswärtsfahrten nach Linz, Graz, Klagenfurt und Wien antreten. Sollte man nicht plötzlich in der Fremde punkten, wird es nicht reichen.

Die "Haie" sind total abgeschlagen

Diese Vereine müssen sich auf die Qualifikationsrunde einstellen:

Olimpija Ljubljana

Die Slowenen werden sich schwer tun, noch über den Strich zu rutschen. Schnupperte man zwischenzeitlich dank einer unheimlich produktiven ersten Linie an der oberen Tabellenhälfte, ist man mittlerweile wieder sieben Punkte davon entfernt. Dazu kommt, dass sich die anderen Teams auf Jan Mursak, Brock McBride und Jonathan D’Alvise eingestellt haben und die Toplinie nicht mehr so viel scort, wie noch im Oktober und November.

Dornbirner Eishockey Club

Der Aufsteiger aus Vorarlberg spielte zwar bis auf wenige Ausnahmen meist ganz passabel mit, was am Ende aber zählt sind die Punkte. Und davon hat Dornbirn ganz einfach zu wenig, um ernsthaft ein Kandidat für die Top sechs zu sein. Aufgrund der neu formierten Mannschaft, gab man sich im „Ländle“ jedoch von Anfang an Zeit bis zum Beginn der Zwischenrunde. Spätestens da müssen die „Bulldogs“ dann aber punkten.

HC Innsbruck

Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, um vorauszusagen, dass Innsbruck nicht mehr über den ominösen Strich kommen wird. Warum? Ganz einfach, bei noch elf ausstehenden Spielen und 28 Punkten Rückstand auf Platz sechs ist es rein rechnerisch gar nicht möglich. Die „Haie“ könnten jedoch zum Stolperstein für andere Mannschaften werden, denn bei den geringen Punkteabständen darf sich keine Mannschaft einen Ausrutscher gegen die Tiroler leisten.

 

Alexander Planasch/ Fabian Santner