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"Wir haben nie gegen den Trainer gespielt"

Es gibt Trainer, die in Erinnerung bleiben.

Martin Stloukal ist keiner davon. Der Tscheche wurde beim KAC nach gerade einmal vier Runden und einem 0:9-Debakel gegen die Black Wings Linz entlassen.

Nun befinden sich die Klagenfurter auf Trainersuche. Kandidaten gibt es viele, der Rekordmeister will sich jedoch nicht in die Karten blicken lassen.

"Kein Kommentar. Ich kann nur sagen, dass wir auf der Suche sind", so die nichtssagende Stellungnahme von General Manager Oliver Pilloni.

"Nie gegen den Trainer gespielt"

Die Kärntner suchen also einen Nachfolger für den gefeuerten Stloukal. Und obwohl dieser bei den "Rotjacken" eigentlich Geschichte ist, bleibt er dennoch weiterhin Gesprächsthema Nummer eins.

Seit seinem Rauswurf wurden Stimmen laut, er habe keinen Draht zur Mannschaft aufbauen können und das Team habe gegen ihn gespielt.

"Nein! Da kann ich für die gesamte Mannschaft sprechen: Wir haben nie gegen den Trainer gespielt. Das wäre höchst unprofessionell", lässt Verteidiger Maximilian Isopp gegenüber "meinbezirk.at" wissen.

Seitenhieb auf Stloukal

Doch wie erklärt der 24-Jährige den plötzlichen Umschwung gegen die Graz 99ers unter Interimstrainer Alexander Mellitzer?

"Mellitzer hat in seinen wenigen Einheiten mehr Fokus auf die Defensivarbeit gelegt. Das gab es zuvor nicht. Wir haben eigentlich nie viel für die Verteidigung trainiert. Das ist doch das Fundament einer Mannschaft!", kann sich der Defender einen kleinen Seitenhieb auf seinen Ex-Coach nicht verkneifen.

"Zudem haben wir wieder Spaß an der Sache."

Gekommen, um nicht zu bleiben

Unter Mellitzer kassierte der KAC zwar eine knappe 1:2-Niederlage nach Verlängerung, der Kampfgeist und der Wille war den Cracks - im Gegensatz zu den Spielen unter Stloukal - aber anzusehen.

Wird der 34-Jährige von der Interims- zur Dauerlösung? "Meine Aufgabe ist und bleibt das U20-Team. Vom neuen Trainer möchte ich aber etwas lernen", winkt dieser in der "Kleinen Zeitung" ab.

Das Anforderungsprofil des neuen Übungsleiters kennt Mellitzer aber. "Der KAC braucht einen Trainer mit Format. Er muss Profi sein und mit der nötigen Überzeugung ans Werk gehen. Das Wichtigste aber ist: Er trainiert nicht nur Eishockey-Spieler, sondern auch Menschen."

Im Spiel gegen Dornbirn (heute um 19:15 im LIVE-Stream auf LAOLA1.TV) wird der ehemalige Spieler aber noch hinter der Bande stehen.

Das falsche Derby

Bei den Vorarlbergern ist mit Niki Petrik ein Villacher Kapitän, für den das Duell mit den Klagenfurtern immer speziell ist - egal in welchem Dress.

"Für mich fühlt sich das Match wie ein Derby an. Es ist als Villacher immer etwas Besonders, gegen den KAC zu spielen."

Gleichzeitig warnt der 30-Jährige: "Wie der KAC bisher auftrat, so kennt man ihn wirklich nicht. Doch mit der Trainer-Entlassung ging ein Ruck durchs Team."

"Verbessern wir unsere Chancenauswertung, ist einiges drin", glaubt Petrik in Hinblick auf die guten Auftritte der Bulldogs.

Geht der Knopf auf?

In der Tat ist der DEC das abschlussschwächste Team der Liga. Acht Tore sind EBEL-Tiefstwert - Arniel und Co. treiben den gegnerischen Goalies bislang keine Angstperlen auf die Stirn.

Ärgerlich für die Vorarlberger, denn die Leistungen stimmten großteils positiv. Auch im letzten Spiel gegen die makellosen Black Wings agierten die Bulldogs lange Zeit auf Augenhöhe. Einzig am Abschluss haperte es - wie schon in den Spielen zuvor.

Doch auch der Rekordmeister besticht in der laufenden Spielzeit nicht mit vielen Toren. Mit neun erzielten Treffern haben die Klagenfurter lediglich einen mehr als der DEC am Konto.

Möglicherweise geht ausgerechnet jetzt einem der beiden Teams der Knopf auf und es gibt ein Schützenfest zu bewundern. Vielleicht würde dies eher in Erinnerung bleiben, als Martin Stloukals KAC-Engagement.

>>> KAC gegen Dornbirn heute, ab 19:05 Uhr, im LIVE-Stream <<<

 

Matthias Nemetz