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"Wir wollen bis ins Finale kommen"

“Der KAC muss immer gewinnen.”

Treffender als Thomas Pöck kann man kaum ausdrücken, was den österreichischen Rekordmeister antreibt.

Tradition verpflichtet

Die “Rotjacken” wollen das Eis nicht nur als Sieger verlassen, sie müssen. Sei es ein Freundschaftsspiel, die EBEL oder aber die Champions Hockey League, an der die Klagenfurter diese Saison zum ersten Mal teilnehmen, es zählt nur der Triumph.

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Das verlangen Fans, Umfeld, Tradition und nicht zuletzt die Mannschaft und der Trainer selbst.

Somit ist es auch nicht verwunderlich, was Pöck sich von der CHL erwartet: „Ich bin davon überzeugt, dass wir alle vier Gruppenspiele gewinnen können. Es wird sicher eng, aber ich will unbedingt weiterkommen.“

Sein Headcoach Doug Mason lässt ebenfalls keine Zweifel an den Zielen des KAC in der CHL aufkommen: “Wir wollen natürlich bis ins Finale kommen.”

KAC will Hausnummer in Europa werden

Der 59-jährige Kanadier weiß um die Bedeutung des Klubs in Österreich, ist sich aber auch bewusst, dass der KAC in Europa keine allzu große Rolle spielt. Genau deswegen kommt den “Rotjacken” die CHL wie gerufen.

“Wann haben wir denn sonst die Möglichkeit, uns mit anderen europäischen Teams auf diesem Niveau zu messen? Nur wenn wir ständig gegen andere Topmannschaften spielen, können wir uns langfristig auch international an der Spitze etablieren.”

Klagenfurt soll künftig also auch in Europa die erste Geige spielen. Ein höchst ambitioniertes Ziel, das sich die Verantwortlichen des KAC gesetzt haben. Deswegen ist man im Umfeld der „Rotjacken“ auch realistisch genug, um einzusehen, dass es eine Zeit dauern wird, bis eine österreichische Topadresse auch eine Hausnummer in Europa wird.

„So etwas dauert einige Jahre und ich bin wahrscheinlich gar nicht mehr dabei, wenn es so weit ist“, schätzt Mason. „Aber ich spiele jetzt eine kleine Rolle in diesem Projekt und werde mein Bestes geben, dass der KAC seine Ziele erreicht.“

München und Kosice keine Jausengegner

Zunächst gilt es jedoch, die Gruppenphase zu überstehen, in der die „Rotjacken“ auf RB München aus Deutschland und den slowakischen Vertreter HC Kosice treffen.

Keine leichte Aufgabe: Die Bayern haben ihren ohnehin schon gut besetzten Kader im Sommer erneut verstärkt, Kosice ist achtfacher slowakische Meister.

„Mit München und Kosice haben wir zwei sehr starke Gegner. München will nach dem Abschneiden vorige Saison sicher etwas gutmachen, Kosice hat zweimal in Folge den Meistertitel geholt, die sind sicher bereit“, weiß auch Pöck.

CHL die beste Vorbereitung auf die EBEL

Der 33-jährige Verteidiger ist sich aber sicher, dass auch die Kärntner bereit sein werden, auch wenn sie noch mitten in der Vorbereitung stecken. Pöck empfindet den frühen Starttermin der CHL sogar als Vorteil.

„Einerseits sind Pflichtspiele immer eine bessere Vorbereitung, andererseits können die jungen Spieler in solchen Partien Erfahrung sammeln. Ich glaube, das wird ein super Turnier.“

Auch Mason sieht den Start der CHL mitten in der EBEL-Vorbereitung rein positiv.

„Eine bessere Vorbereitung für die EBEL kann man sich doch nicht wünschen. Wir spielen gegen München und Kosice - zwei Topmannschaften - in Spielen die etwas bedeuten. Für mich als Trainer hat das den Vorteil, dass die Spieler auf dem Eis mehr Lust haben und sich noch mehr reinhängen.“

„Wir sehen die CHL als Belohnung“

Was mit genügend Einsatz möglich ist, hat man in der Schlussphase der vergangenen Meisterschaft gesehen. Der KAC raufte sich nach einem völlig verpatzten Start, einem Trainerrauswurf und zahlreichen internen Querelen doch noch zusammen und kam in die Playoffs, wo man erst im Halbfinale am späteren Champion Salzburg scheiterte.

„Wir sehen die Teilnahme an der CHL als Belohnung für die gute Schlussphase in der vergangenen Meisterschaft an und  werden alles daran setzen, die EBEL und den KAC gut zu vertreten“, will Pöck diesen Schwung mitnehmen.

Was anderes hat man sich auch nicht erwartet, schließlich geht es beim KAC immer nur ums Gewinnen.

 

Fabian Santner