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"Bei den großen Turnieren spiele ich immer besser"

Die vielen Reisen als Tennis-Profi stören Laura Robson nicht. Schließlich flog die heute 19-Jährige schon als Kind über die halbe Erdkugel.

Am 21. Jänner 1994 erblickte sie in Melbourne als jüngstes von drei Kindern eines Shell-Managers das Licht der Welt.

Nur 18 Monate später siedelte die ganze Familie nach Singapur um, ehe es viereinhalb Jahre später zurück in ihre britische Heimat nach London ging.

Außergewöhnliches Talent

Zu diesem Zeitpunkt wussten die Eltern bereits um das außergewöhnliche Talent ihrer Tochter.

Mutter Kathy drückte der kleinen Laura in Singapur schon im Alter von vier das erste Racket in die Hand.

„Sie hat den Ball gleich ganz natürlich geschlagen“, erinnert sich die gelernte Sportlehrerin und ehemalige Profi-Basketballerin im Gespräch mit der „Daily Mail“ zurück.

„Das war für dieses Alter recht ungewöhnlich. Nach fünf Minuten haben die Trainer gesagt, dass Laura eine Spezial-Gruppe brauchen wird.“

Die Familie hat Vorrang

In Folge wurde auch bald über einen Wechsel an eine professionelle Tennis-Akademie nachgedacht. „Wir haben uns einige Akademien angesehen, wir wollten aber die Familie nicht trennen. Hätten wir es gemacht, hätte ich wohl mit ihr an einem anderen Ort leben müssen."

"Laura hatte einen Bruder, eine Schwester und einen Hund – so etwas ist wichtiger für ein Kind. Wir haben uns gedacht: ‚Wenn sie gut genug ist, dann ist sie gut genug - so oder so! ‘“

Und das war die kleine Laura auch. Schon in Asien beeindruckte die ehemalige Balletttänzerin mit ihrer Beweglichkeit und ihrer Balance. Nach der Rückkehr nach Großbritannien trainierte sie im nationalen Leistungszentrum in Roehampton, wo sie schnell auch das Interesse der ersten Sponsoren auf sich zog.

Vermarktungsfirma mit zehn Jahren

Die Vermarktungsfirma Octagon kümmerte sich ab ihrem zehnten Lebensjahr um die finanziellen Belange von Robson. Ein Jahr später war sie schon mit Ausrüster-Verträgen von adidas und Wilson ausgestattet.

„Laura kann es mit den Top-Spielerinnen aufnehmen“, ist Maclagan überzeugt. „Sie ist eine junge Spielerin mit viel Feuerkraft, mit der sie viel Schaden anrichten kann.“

Ob sie auch das Zeug zur Grand-Slam-Siegerin hat? „Das kann man vorher nie sagen. Es liegt auf jeden Fall eine Menge harter Arbeit vor uns.“

"Bei den großen Turnieren spiele ich besser"

Damit hat Maclagan wohl recht. Denn zuletzt lief es sogar nicht nach Wunsch für die aktuelle Nummer 37 der Welt. Von ihren letzten vier Matches konnte sie nur eines gewinnen.

Für Wimbledon, wo sie im vergangenen Jahr eben auch Olympia-Silber holte, hat sich Robson trotzdem viel vorgenommen.

"Bei den großen Turnieren spiele ich normalerweise immer beser. Ich hoffe, dass sich das auch in Wimbledon nicht ändert."

Christian Frühwald

Der kometenhafte Aufstieg ging munter weiter: Im Jahr 2008 kürte sie sich als erste Britin seit Annabel Croft 1984 zur Junioren-Wimbledon-Siegerin. Mit diesem Erfolg rückte Robson endgültig in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Fans hungrig nach Erfolgen

Schließlich hungerten die Fans im Mutterland des weißen Sports schon seit Jahrzehnten nach großen Erfolgen. In der Zeit vor Andy Murrays Olympia-Gold und dem US-Open-Titel 2012 war Virigina Wades Wimbledon-Triumph 1977 der letzte große Sieg für das britische Tennis.

Murray, mit dem sie bei den Olympischen Spielen in London Mixed-Silber holte, ist auch sonst ein großes Vorbild für Robson.

Murray als großes Vorbild

„Mit ihm zu spielen ist so leicht“, erinnerte sie sich im „Guardian“ an Olympia zurück. „Obwohl er im Einzel ja auch das Endspiel erreichte, hat er sich im Mixed voll reingehängt.“

„Ich will auch einmal so große Endspiele bestreiten wie Andy. Das ist mein großes Ziel“, gibt Robson, die im vergangenen Jahr den Sprung von Platz 125 in die Top 50 schaffte, die Parole aus.

Trainerwechsel im Mai

Um ihre Ziele zu erreichen, nahm sie während der Sandplatz-Saison einen Trainerwechsel vor. Nachdem sie ihr bisheriger Coach Zeljko Krajan als „unreif“ bezeichnete, trennte sich Robson vom Kroaten.

„Er hatte eine andere Art zu arbeiten als ich. Wir hatten nicht viele Gemeinsamkeiten und meiner Meinung nach muss man mit seinem Coach gut auskommen können“, erklärte Robson im „Independent“.

Seit wenigen Wochen arbeitet sie nun mit Miles Maclagan zusammen. Der 38-jährige gehörte von Ende 2007 bis Juli 2010 dem Trainer-Team von Andy Murray an, wo er vor allem für taktische Belange zuständig war. Danach coachte er Philipp Kohlschreiber und Marcos Baghdatis.