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Paszek im Eiltempo weiter, Melzer in fünf Sätzen out

Paszek im Eiltempo weiter, Melzer in fünf Sätzen out
Die Österreicherin Tamira Paszek hat am Donnerstag ihren Erfolgslauf fortgesetzt und ist mit ihrem siebenten Sieg in Folge in die dritte Runde des Grand Slams von Wimbledon eingezogen.
 
Die Vorarlbergerin besiegte in Runde zwei die Französin Alize Cornet glatt 6:2,6:1 und spielt wohl am Samstag gegen die Belgierin Yanina Wickmayer um ein Achtelfinal-Ticket.
 
Für Jürgen Melzer war hingegen mit einem 4:6,7:6(4),6:3,3:6,4:6 gegen den Slowaken Lukas Lacko in Runde zwei Endstation.
 
Paszek schloss an Leistung gegen Wozniacki an
 
Paszek schloss gegen die durchaus bemühte Cornet an ihren begeisternden Sieg am Vortag gegen die Dänin Caroline Wozniacki an.
 
Ein schnelles Break in beiden Sätzen war die Basis für den glatten Erfolg. Im Durchgang eins schaffte ihre Gegnerin noch ein Rebreak zum 1:3, damit hatte sie ihr Pulver aber verschossen, auch wenn sie noch vier Satzbälle der Dornbirnerin abwehrte.
 
Nach einer WC-Pause bestimmte Paszek auch in Satz zwei das Tempo, verwertete nach 79 Minuten Matchball drei.
 
"Ich sehe es ganz entspannt. Aber natürlich war es wunderschön, nochmals einen Sieg zu schaffen", so die Vorarlbergerin, die gesteht: "Es war nicht einfach, ich war körperlich ziemlich müde."
 
Statistik spricht für Paszek
 
Mit ihrem Erfolg über Wozniacki hatte Österreichs Nummer eins viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, viele Fans gingen auf Court 5 Paszek schauen.
 
Nachdem sie nun gegen Bad-Gastein-Siegerin Cornet im Head-to-Head mit 2:1 in Front gegangen ist, wartet mit Wickmayer die Bad-Gastein-Finalistin.
 
Die 22-Jährige liegt als 36. in der Weltrangliste einen Rang vor Paszek, das bisher einzige Duell gewann die Vorjahres-Viertelfinalistin aus dem "Ländle" 2008 in Auckland auf Hartplatz in zwei Sätzen.
 
Paszek zollt ihrer Gegnerin Respekt: "Sie ist eine tolle Spielerin, sie spielt sehr aggressives Tennis. Daher ist sie auf Gras sicher nicht einfach. Ich werde auf jeden Fall mit der gleichen Mentalität auf den Platz gehen und versuchen, das Spiel von Anfang an dominieren."
 
Melzer fand nie seinen Rhythmus
 
Für Melzer war es die zweite Fünfsatz-Partie, nachdem er die vertagte gegen den auf Nummer 25 gesetzt gewesenen Schweizer Stanislas Wawrinka am Vortag gewonnen hatte.


Gegen Lacko fand der Niederösterreicher aber nie über eine längere Zeit zu seinem Rhythmus.
 
Zwar begann er mit einem Break, doch nach dem baldigen Rebreak nahm Lacko Österreichs Nummer eins zum 6:4 erneut das Service ab. Erst Ende des zweiten Durchgangs fand Melzer den roten Faden in seinem Spiel.
 
Lacko beim Aufschlag zu sicher
 
Mit Mühe hatte er sich ins Tiebreak gekämpft, in das es mit dem Service ging. Melzer waren bis tief in Durchgang zwei viele leichte Fehler passiert, in der Entscheidung reichte ihm jedoch ein Minibreak zum 5:4 zum Satzausgleich.
 
In dieser Tonart machte der Deutsch Wagramer weiter. Mit einem Break zum 4:2 und stabilerem Spiel holte er sich Satz drei. Lacko aber machte es dem Weltranglisten-35. nach, mit dem Verlust seines ersten Aufschlagspiels war für Melzer Satz vier auch schon verloren.
 
Der fünfte Satz begann mit drei Breaks. Lacko gelang das letzte davon, danach servierte er aus. Für Melzer war als Rückschläger nicht mehr viel zu holen, so musste er dem 25-Jährigen erstmals zu einem Sieg gratulieren.
 
Das davor einzige Duell der beiden hatte Melzer beim Davis Cup 2010 in Bad Gleichenberg für sich entschieden.
 
Enttäuschter Melzer
 
Melzer hat nach der knappen Niederlage gegen Lukas Lacko die Überlegenheit des Gegners anerkannt.
 
"Klar ist man enttäuscht, wenn man in fünf Sätzen verliert. Aber so, wie das Spiel verlaufen ist, muss man sagen, dass er dominiert hat. Wenn der Ball im Spiel war, war er der bessere Spieler. Er hat von hinten mehr Ballwechsel gewonnen als ich", gab der Niederösterreicher zu.
 
Melzer versuchte mit Serve-Volley dagegenzuhalten, was nur im zweiten und dritten Satz gelang.
 
"Leider schaffte ich es nicht, zu Beginn des vierten Satzes dabei zu bleiben." Im Endeffekt habe der bessere Spieler von der Grundlinie gewonnen.
 
Melzer findet positive Aspekte
 
Trotz des frühen Abschieds vom Einzelbewerb fand Melzer auch positive Aspekte. "Für mich war es sehr, sehr wichtig, dass ich zweimal über fünf Sätze mit meinem Körper durchhalten konnte. Ich bin auch nicht der Meinung, dass ich schlecht gespielt habe gegen Lacko. Der Junge mag den flachen Ballabsprung und hat eine ordentliche Leistung geboten."
 
 Für Melzer geht es in Wimbledon nun im Mixed-Bewerb, in dem er Titelverteidiger ist, und im Doppel weiter.
 
"Ich spiele gerne Doppel und Mixed. Aber die Enttäuschung ist nach dieser Niederlage groß. Deshalb fällt es mir im Moment schwer, mich darauf zu freuen. Aber morgen sieht das sicherlich anders aus", vermutete der 31-Jährige.