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Julian Knowle freut sich über Wimbledon-Erfolge

Julian Knowle freut sich über Wimbledon-Erfolge
Ein bisschen ist Julian Knowle ein "Steh-auf-Männchen" im österreichischen Tennis:
 
Auch mit 38 sorgt der Vorarlberger immer noch für ansprechende Leistungen.
 
Nach einem verletzungsreichen Jahr 2011 hat sich Knowle wieder in die Top 50 zurückgekämpft, dank dem Viertelfinale im Doppel in Wimbledon mit dem Italiener Daniele Bracciali ist die Tendenz weiter steigend.
 
Auch im Mixed mit seiner engeren Landsfrau Tamira Paszek steht Knowle bereits im Achtelfinale im Rasen-Mekka.
 
"Hätte nicht besser laufen können"
 
"Bisher hätte es nicht besser laufen können. Wir haben die ersten drei Runden sehr gut gespielt, haben eine Riesen-Sensation in der zweiten geschafft, in der wir das in diesem Jahr weltbeste Doppel geschlagen haben, und stehen ohne Satzverlust im Viertelfinale", freute sich Knowle am Dienstag über sein erstes Major-Viertelfinale seit Roland Garros 2010.
 
Als nächsten Gegner erwartet Knowle übrigens die als Nummer 5 gesetzten Robert Lindstedt/Horia Tecau (SWE/ROM). "Die haben hier in den letzten zwei Jahren Finale gespielt und fühlen sich sehr wohl auf Rasen."
 
Dies kann man von Knowle auch behaupten, schließlich stand er im Tennis-"Mekka" 2004 sogar im Doppel-Endspiel.
 
"Ich habe eigentlich jedes Jahr auf Rasen sehr gut gespielt, auch letztes Jahr. Da haben wir in der dritten Runde mit Matchbällen gegen Peya/Kas (später im Halbfinale, Anm.) verloren, aber von der Leistung her war das gut", erinnerte sich Knowle.
 
"Ein One-Night-Stand"
 
Dem Vorarlberger mit Wohnsitz in Wien wird sein neuer Partner aber nicht bleiben.
 
"Das ist ein One-Night-Stand (lacht), in dem Fall mehrere Nächte. Nein, wir spielen zum ersten Mal zusammen, aber geplant war nur Wimbledon. Also werden sich unsere Wege hier wieder trennen."
 
Sein Ziel, wieder einen fixen Partner zu finden, war aufgrund seines Rankings zuletzt sehr schwierig. "Es wird nach diesem Turnier sicher wieder einfacher, da werde ich im Ranking um die 40 sein", prognostiziert Knowle.
 
Daher denkt er auch mit 38 weiterhin nicht ans Aufhören. "Ich sehe keinen Grund dazu, wenn man die Ergebnisse auch hier sieht. Ich spiele solange ich Spaß habe, und solange ich glaube, dass ich noch mitspielen kann. Und das habe ich hier wieder unter Beweis gestellt."
 
Olympia "tut sehr weh"
 
   Umso mehr schmerzt es ihn freilich, dass er eines seiner letzten großen Ziele, bei den Olympischen Spielen in London dabei zu sein, nicht realisieren konnte.
 
"Das tut mir natürlich sehr weh. Ich habe immer sehr gut auf Rasen gespielt. Olympia in London in Wimbledon wäre in meiner Karriere natürlich ein absolutes Highlight gewesen, es hat nicht sollen sein. Das muss ich akzeptieren."
 
Nach der Trennung von Alexander Peya und Oliver Marach sei es ihm aber klar gewesen, dass Olympia für ihn gestorben ist.
 
Davis Cup ist für Knowle weiterhin ein Thema
 
Im österreichischen Davis-Cup-Team sieht er sich in der Zukunft hingegen schon wieder.
 
"Der Davis Cup war immer ein Thema für mich, für manch andere keines mehr. Wenn ich so weiterspiele, werde ich früher oder später wieder ein Thema sein", glaubt er.
 
Sein Ziel für das restliche Jahr ist es, im ATP-Ranking zwischen 30 und 40 zu stehen. "Und dann nächstes Jahr mit einem fixen Partner noch einmal angreifen", hofft Knowle.
 
Jungvater hat Heimweh
 
Was er dafür in Kauf nehmen muss, ist der Abschiedsschmerz von seinem Töchterchen Alicia, wenn er die Koffer packt.
 
"Das Reisen wird definitiv viel schwieriger. Ich habe sie jetzt schon zwei Wochen nicht gesehen, sie hat vergangenen Samstag ihren ersten Geburtstag gehabt. Das sind Dinge, die natürlich wehtun, wenn man das verpasst", gesteht der Jungvater.