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Nach Ferrer sagt auch Murray zu

Nach Ferrer sagt auch Murray zu

Die Erste Bank Open können nach dem Spanier David Ferrer einen weiteren Top-Star präsentieren. Olympiasieger Andy Murray schlägt kommende Woche in der Wiener Stadthalle auf.

"Ich veranstalte jetzt schon seit 1991 Tennisturniere, aber auf so einen Tag wie heute muss man lange warten. Mit den Verpflichtungen von Murray und Ferrer ist es gelungen, mit den Erste Bank Open in eine neue Dimension vorzustoßen. Ich freue mich, dass wir den heimischen Tennisfans gerade beim 40-Jahr-Jubiläum des Turniers eine Besetzung bieten können, wie sie es schon lange nicht mehr gegeben hat", freut sich Turnier-Direktor Herwig Straka.

Murray kann in Wien ein Jubiläum feiern

Murray triumphierte 2012 bei den Olympischen Spielen in Wimbledon. An gleicher Stelle beendete er 2013 eine 77-jährige Durststrecke britischer Erfolglosigkeit auf dem heiligen Rasen und trug sich als erster Lokalmatador seit Fred Perry 1936 in die Wimbledon-Siegerliste ein.

Den ersten Grand-Slam-Titel hatte sich Murray 2012 bei den US Open in New York geholt. Mit dem Turniererfolg Ende September im chinesischen Shenzhen holte er ATP-Titel Nummer 29, in Wien geht er nun auf seine 30. Trophäe los. Mit nach Wien dürfte auch Amelie Mauresmo kommen. Die ehemalige Weltklassespielerin aus Frankreich fungiert seit Juni als Trainerin Murrays.

Ferrer führt Setzliste an

Zuvor konnte mit Ferrer bereits der Start des Weltranglistenfünften verkündet werden. Der Spanier führt die Setzliste der 40. Auflage in der Stadthalle an, Dominic Thiem, Jürgen Melzer sowie Gerlad Melzer, der die dritte Wild Card erhält, vertreten ab Montag die heimischen Farben.

Der 32-jährige Ferrer spielte am Freitag das Viertelfinale in Shanghai, in dem er allerdings wie zwei Runden zuvor Dominic Thiem gegen den Topfavoriten Novak Djokovic beim 4:6,2:6 chancenlos war.

Der Vorjahresfinalist der French Open hat heuer in Buenos Aires seinen 21. Sieg in einem ATP-Turnier gefeiert. Ferrer spielt nach 2003 und 2004 zum dritten Mal in der Stadthalle, wo er wie die übrigen Top-4-Spieler der Setzliste in der ersten Runde ein Freilos haben wird.

Große Freude beim Veranstalter

"Ich freue mich sehr, dass heuer mit David Ferrer ein Superstar aus dem Kreis der Top 5 der Weltrangliste zu den Erste Bank Open kommen wird. Das verleiht dem 40-Jahr-Jubiläum des Turniers eine ganz besondere Note und macht das starke und ausgeglichene Teilnehmerfeld noch attraktiver", erklärte Straka nach einem nächtlichen Telefon-Verhandlungsmarathon.

Ferrer führt ein ausgeglichenes Feld mit Nadal-Bezwinger und Shanghai-Halbfinalist Feliciano Lopez (ESP), Martin Klizan (SVK), Lukas Rosol (CZE), Ivo Karlovic (CRO) und nun Murrray an.

Österreich hofft auf Thiem

Aus österreichischer Sicht ruhen die Hoffnungen vor allem auf Shooting-Star Dominic Thiem, der im Vorjahr erst im Viertelfinale nach tollem Match knapp an Jo-Wilfried Tsonga (FRA) gescheitert war.

"Da bekomme ich heute noch Gänsehaut", erinnert sich Thiem gerne daran zurück, aber auch an das emotionale Generationen-Duell mit Altstar Thomas Muster vor drei Jahren.

In beiden Fällen war die Stadthalle voll wie lange nicht mehr beim Tennis.

Der 21-jährige Niederösterreicher hat sich seit vergangenem Jahr weiter stark gesteigert, liegt bereits in den Top 40 und zeigte erst am Mittwoch in Shanghai gegen die Nummer eins der Welt, Novak Djokovic, wieder sein großes Potenzial.

Melzer triumphierte 2009 und 2010 in der Wiener Stadthalle

Melzer kehrt zurück

Für US-Open-Achtelfinalisten Thiem, der heuer in Kitzbühel erstmals auf der ATP-Tour ein Endspiel erreicht hatte, wird freilich auch einiges von der Auslosung am Samstag (11.00 Uhr, "The Mall" Wien Mitte) abhängen. Erst am Freitagabend entschied sich, ob er erstmals in Wien gesetzt sein wird.

Interessant wird auch die Rückkehr des zweifachen Wien-Siegers Jürgen Melzer. Der mittlerweile 33-jährige Niederösterreicher, der 2009 und 2010 den Titel geholt hatte, hatte 2013 schweren Herzens wegen einer Verletzung absagen müssen und freut sich auf das Comeback bei seinem Heimturnier.

Er benützt für Wien sein "protected ranking" und steht damit fix im Hauptfeld des Erste Bank Open. Mit einer fix reservierten Österreich-Wildcard ist auch gesichert, dass das Gastgeberland zumindest mit drei Spielern im Hauptbewerb vertreten ist.

Eintrittspreise wie vor 40 Jahren

Schon am Montag steht das Erste Bank Open ganz im Zeichen des 40-Jahr-Jubiläums des Events.

Da 1975 kein Turnier gespielt wurde, handelt es sich auch um die 40. Auflage der Traditionsveranstaltung. Fans, die 1974 geboren wurden oder am Montag in (möglichst alter) Tenniskleidung in die Halle kommen, erhalten Gratiseintritt.

Alle anderen dürfen sich aber auch über Eintrittspreise wie vor 40 Jahren freuen.

Feierliches Rahmenprogramm

Feierlich umrahmt von einem Auftritt der Wiener Sängerknaben werden bei einem offiziellen Festakt um 18.30 Uhr auch Legenden früherer Tage geehrt.

So haben sich der Stadthallen-Rekordsieger Brian Gottfried, der in Wien 1977, 1980, 1982 und 1983 als bisher einziger Spieler vier Mal triumphiert hat, sowie der Deutsche Michael Stich (Sieger 1991) angesagt. Auch Österreichs frühere Größen Thomas Muster, Peter Feigl und Hans Kary sind mit von der Partie.

Über die jahrzehntelange Bedeutung des Turniers im Kalender bewusst ist sich auch die ATP, die durch ihren Präsidenten Chris Kermode vertreten ist. Im Anschluss daran findet auf dem Centre Court das Match des Tages mit österreichischer Beteiligung statt.

Am Finaltag wird heuer das Doppel- vor dem Einzel-Endspiel ausgetragen, abgerundet von einer gemeinsamen Siegerehrung.