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Slowene Zemlja eliminiert Tommy Haas

Slowene Zemlja eliminiert Tommy Haas

Mit einer Riesenüberraschung endete der Viertelfinal-Tag bei den Erste Bank Open in der Wr. Stadthalle.

Der als Titel-Favorit gehandelte Tommy Haas strich nur einen Tag nach seinem 500. Sieg auf der ATP-Tour die Segel.

Der an drei gesetzte Deutsche musste sich sensationell dem slowenischen Qualifikanten Grega Zemlja mit 4:6, 6:4, 2:6 geschlagen geben.

"Bin schwer enttäuscht"

"Ich bin natürlich schwer enttäuscht", meinte Haas. "Mein Gegner hat sehr gut gespielt. Im dritten Satz hatte ich kaum freie Punkt beim Aufschlag, weil er einfach sehr gut retourniert hat."

"Vielleicht habe ich am Anfang ein bisschen zuviel gepusht. Da habe ich zu viele leichte Fehler gemacht. Aber so ist es nun mal im Sport", nahm es der Routinier locker.

Im nächsten Jahr will Haas, der in der Stadthalle 2001 den Titel holte, auf jeden Fall noch einmal nach Wien kommen.

Zemlja kann sein Glück kaum fassen

"Ich hätte nicht mal geglaubt, dass ich in der ersten Runde gewinne und jetzt stehe ich erstmals in einem ATP-Halbfinale", konnte der 26-jährige Zemlja den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere kaum glauben.

Der Weltranglisten-70. bezeichnete sich selbst als halben Wiener. Zemlja trainiert in der Bundeshauptstadt in der Tennis-Akademie von Werner Eschauer und Roland Berger und ist damit unter anderem Trainingspartner von Andreas Haider-Maurer.

"Tommy ist ein großartiger Spieler. Je länger es gedauert hat, umso sicherer ist mein Spiel geworden."

Zemlja gegen Tipsarevic

Zemlja trifft nun auf Janko Tipsarevic. Der an zwei gesetzte Serbe profitierte von der Aufgabe des Slowenen Aljaz Bedene beim Stand von 6:2, 4:2.

Bedene ließ sich im dritten Game des zweiten Satzes am Oberschenkel behandeln, probierte es noch einmal, konnte dann aber das Match nicht mehr beenden.

Tipsarevic will zum Masters

Für Tipsarevic ist derzeit jeder Sieg wichtig. Schließlich will er noch den Sprung zum World Tour Finale nach London schaffen.

Im Race liegt er aktuell auf Platz acht, also der letzte Rang, der zur Teilnahme berechtigt.

"Ich müsste lügen, würde ich sagen, dass ich nicht ans Masters denke" gestand Tipsarevic nach dem Halbfinal-Einzug.

"Will nicht ans Masters denken"

"Ich versuche aber, so wenig wie möglich daran zu denken. Sonst setze ich mich selbst nur unnötig unter Druck. Mein Ziel ist es, in Wien soviele Punkte wie möglich zu holen."

"Ich will beim 1000er in Paris-Bercy soviel Vorsprung haben, dass meine Verfolger mindestens ins Halbfinale kommen müssten, um mich überholen zu können."

Del Potro im Eiltempo

Ähnlich souverän wie Tipsarevic agierte auch Juan Martin del Potro.

Der topgesetzte Argentinier, der im Vorjahr im Endspiel gegen Jo-Wilfried Tsonga verlor, schoss den australischen Thiem-Bezwinger nach etwas über einer Stunde mit 6:2, 6:2 vom Platz.

Del Potro trifft nun im Kampf um einen Platz im Finale auf den Luxemburger Gilles Muller, der sich gegen den Italiener Paolo Lorenzi mit 6:3, 6:4 durchsetzte.

Christian Frühwald