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Tschechien gewinnt den Davis Cup

Tschechien gewinnt den Davis Cup

Die letzte Entscheidung des Tennis-Jahres ist gefallen: Tschechien gewann am Sonntag überraschend den Davis Cup gegen Favorit und Titelverteidiger Spanien.

Den entscheidenden Punkt holte der bereits 33-jährige Radek Stepanek, der nach dem 2:2 durch David Ferrer über Tomas Berdych das entscheidende Einzel gegen den Weltranglisten-Elften Nicolas Almagro nach 3:52 Stunden mit 6:4, 7:6(0), 3:6, 6:3 gewann.

Spannend bis zum letzten Match

"Oldie" Stepanek sorgte vor 13.500 begeisterten Zuschauern in der seit Wochen ausverkauften O2-Arena in Prag für den Schlusspunkt eines kleinen Tennis-Märchens für Tschechien. Erst vor zwei Wochen hatten Petra Kvitova und Co. in derselben Halle ihren Fed-Cup-Titel erfolgreich verteidigt. Erstmals seit den USA vor 22 Jahren hält ein Land damit das Mannschafts-Double.

"Ich habe meine gesamte Karriere darauf gehofft, diesen Moment zu erleben", sagte ein überglücklicher Stepanek, nachdem er vor den heimischen Tennislegenden Ivan Lendl, Jan Kodes und Jana Novotna den Titel fixiert hatte. "Ich kann meine Emotionen gar nicht beschreiben", ergänzte Stepanek.

Erster Sieg seit 1980

Vor den Augen von Lendl schaffte Stepanek das Kunststück, auch diesen Mannschafts-Titel - 32 Jahre nach dem bisher einzigen Triumph noch als Tschechoslowakei - zu holen.

Damals hatte Lendl die CSFR zum Titel geführt. Die Spanier dagegen verpassten ohne ihren verletzten Superstar Rafael Nadal den vierten Triumph in fünf Jahren.

In dem packenden und bis zum letzten Ballwechsel spannenden Finale in der tschechischen Hauptstadt waren die Gastgeber nach dem Doppel überraschend mit 2:1 in Führung gegangen. Berdych und Stepanek hatten sich gegen Marcel Granollers und Marc Lopez mit 3:6,7:5,7:5,6:3 durchgesetzt.

Vierstündiger Final-Kampf

Als am Sonntag allerdings Ferrer überraschend deutlich gegen Berdych gewann und zum 2:2 ausglich, schienen die Gäste aus Spanien plötzlich wieder im Vorteil zu sein. Doch der Weltranglisten-37. Stepanek wuchs gegen die Nummer zwölf der Welt über sich hinaus.

Angetrieben vom begeisterten Publikum gelang ihm im Tiebreak des zweiten Satzes das seltene Kunststück eines 7:0, nach 3:52 Stunden verwandelte er seinen zweiten Matchball.

Und hat auch ganz persönlich ein bisschen Geschichte geschrieben: Er gewann als ältester Spieler seit dem Briten James Parke (31) im Jahr 1912 ein entscheidendes fünftes Match in einem Davis-Cup-Endspiel.