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Koubek: "Im Davis Cup geht es nicht ums Geld"

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Mit dem 3:2-Auswärts-Erfolg in Schweden hat sich Österreichs Davis-Cup-Team das Heimspiel vom 17. bis 19. Juli in Kitzbühel gegen die Niederlande erspielt.

Kapitän Stefan Koubek hat am Dienstag in Paris ein Sextett inklusive Dominic Thiem für den Euro-Afrika-Länderkampf eingeladen.

Andreas Haider-Maurer, die Melzer-Brüder Jürgen und Gerald, Alex Peya und Dennis Novak als Sparringpartner komplettieren das Team.

Koubek hofft auf Thiem

Die Hoffnung, dass Thiem doch spielt, hat Koubek nicht aufgegeben.

Bereits in Schweden hatte Koubek nach seinem ersten Länderkampf als Kapitän dem Quartett in Örebro schon versprochen, dass es auch gegen die Niederlande dabei sein wird.

"Die haben sich bei einem sehr ungünstigen Termin zur Verfügung gestellt", erklärte Koubek am Dienstag bei einem Pressetermin in Paris.

 Entscheidung über Thiem im Mittelpunkt

Hauptthema ist freilich, ob sich Thiem bereit erklärt, für Österreich anzutreten.

"Die Entscheidung muss man abwarten, die wird er nicht heute oder morgen treffen. Ich habe immer noch ein gutes Gefühl. Ich weiß nicht genau, was passieren muss, dass er spielt", sagte der Kärntner, der selbst 2011 seinen Rücktritt vom aktiven Sport erklärt hatte.

Thiem hatte im April in einem ORF-Interview sein Antreten in Kitzbühel infrage gestellt und die nicht erhaltenen Fördergelder zum Thema gemacht.

Seither hat es intensive Gespräche von Neo-ÖTV-Präsident Robert Groß mit Thiem-Coach und -Manager Günter Bresnik gegeben. Es geht dem Team um Thiem vor allem um eine Änderung des ÖTV-Fördersystems zumindest in der Zukunft.

"Im Davis Cup geht es nicht ums Geld"

"Es geht darum, dass die richtigen und besten Spieler gefördert werden. Ich finde es halt schade, dass es am Rücken vom Spieler ausgetragen wird", erklärte Koubek. Für den ÖTV-Davis-Cup-Kapitän habe das Eine mit dem Anderen nichts zu tun. "Das Eine ist Davis Cup, das Andere sind ÖTV-Förderungen."

Grundsätzlich gibt es im ÖTV einen schon seit Jahren bestehenden, komplizierten Davis-Cup-Vertrag, wonach ohnehin der bestplatzierte Spieler auch das größte Stück vom Kuchen bekommt.

Zusätzlich wird noch je nach Wichtigkeit des Erfolgs aufgeschlüsselt. "Der Davis Cup ist meiner Meinung nach nicht der Bewerb, wo es ums Geld geht, sondern um die Ehre, ums Land, um sich zu präsentieren", sagte Koubek.

Haase hat noch nicht fix zugesagt

Ähnlich wie in Österreich ist auch nicht hundertprozentig sicher, ob die niederländische Nummer eins, Robin Haase, der noch dazu zweimal im ATP-Turnier in Kitzbühel triumphiert hat, spielen wird.

Gewinnt Österreich im Juli, dann geht es im September im Weltgruppen-Play-off um den Wiederaufstieg in die Weltgruppe. "Die Weltgruppe ist mein großes Ziel", wiederholt Koubek. In diesem Jahr sind dafür sogar drei ÖTV-Siege nötig.

Team steht hinter Kitzbühel

Wichtig war Koubek zu betonen, dass die Mannschaft nun ganz zur Destination Kitzbühel steht. "Wir haben dort von der Infrastruktur her alles. Wir haben ein geiles Stadion und ein Team vor Ort, das voll dahinter steht."

Nicht alle Spieler seien dagegen gewesen. "Die Art und Weise wie wir das entschieden haben, muss man in Zukunft anders machen, ehe man an die Öffentlichkeit geht", gestand Koubek Fehler in der Kommunikation nach außen.

Er halte Kitzbühel, wo übrigens noch nie ein Davis Cup ausgetragen wurde, für einen tollen Schauplatz und die Höhenlage sei ein nicht so großes Problem für die Spieler.

Koubek über Melzer-Partie erfreut

Koubek ist freilich in Paris, um auch die Niederländer zu beobachten und hat sich auch Haase (Drei-Satz-Aus gegen Marin Cilic/CRO) angesehen. Überrascht und erfreut war er vom starken Auftritt von Jürgen Melzer.

"Das war eine geile Partie. Es schaut so aus, als würde er den Ball wieder gut am Schläger spüren. Es freut mich auch für ihn, weil er die ganze Saison schon herumwurschtelt hat."