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"Ziel ist, am Freitagabend 2:0 zu führen"

Die lettischen Gastgeber haben ihren spät angereisten Topstar Ernests Gulbis vorerst nur für das Doppel am Samstag nominiert.

Das war wohl die wichtigste Nachricht für das ÖTV-Davis-Cup-Team am Donnerstag bei der Auslosung für die erste Play-off-Runde der Europa-Afrika-Zone in Valmiera.

Martin Fischer eröffnet am Freitag (14.00 Uhr MESZ) gegen Andis Juska.

Im Anschluss trifft Österreichs Nummer eins, Jürgen Melzer, der bereits seinen 29. Länderkampf bestreitet, erstmals überhaupt auf Janis Podzus (ATP-795.).

ÖTV will beide Einzel gewinnen

Gulbis, dessen Antreten für Lettland von seinem Trainer Günter Bresnik in diesem Jahr mehrmals ausgeschlossen worden war, ist nun für das Doppel nominiert.

Ob dies tatsächlich so bleibt, wird spätestens eine Stunde vor Beginn endgültig klar sein, denn bis dahin haben die Kapitäne noch Zeit, Änderungen innerhalb des nominierten Teams vorzunehmen.

"Das Ziel ist, am Freitagabend 2:0 zu führen. Wir sind in beiden Singles Favorit, und ich erwarte, dass wir das am Platz auch ausstrahlen", erklärte ÖTV-Davis-Cup-Kapitän Clemens Trimmel.

Er wollte die Gegner, die beide Platzierungen jenseits der Top 700 aufweisen, trotzdem nicht unterschätzen.

"Wir haben sie im Training beobachtet, die können auch Hallentennis spielen. Wir sind aber gut vorbereitet und wollen von Anfang an zeigen, wer das Heft in der Hand hat."

Schlechte Erinnerungen an Luska

Die lettische Nummer eins Juska hat übrigens die beiden bisherigen Duelle mit Martin Fischer für sich entschieden. Zuletzt war dies aber vor vier Jahren in Heilbronn.

Allerdings hat Juska, die Nummer 710 im ATP-Ranking, seit Jänner kein Turnier mehr bestritten. "Martin hat sich hier im Training sehr gut präsentiert, und allein von der Matchpraxis liegt der Vorteil bei ihm", glaubt Trimmel.

Melzer hat gegen beide Letten bisher noch nie gespielt. Gegen Podzus erwartet ihn ein Linkshänder-Duell. "Es wird wichtig sein, mich so schnell wie möglich auf ihn einzustellen, weil ich ihn überhaupt nicht kenne", sagte Melzer, der sich auch via Twitter gemeinsam mit Alexander Peya und einem Foto im Teamdress äußerte.

"But first, let me take a selfie"

Melzer nicht müde

"16 Jahre Verpflichtung für den Davis Cup und ich bin es immer noch nicht müde", erklärte Melzer wohl auch ein bisschen mit Blickrichtung auf Jungstar Dominic Thiem, der für den Trip in die etwa 100 km nordöstlich der Hauptstadt Riga gelegene 27.000-Einwohnerstadt abgesagt hatte.

Spielt Gulbis tatsächlich nicht Einzel, dann sollte der Auswärtssieg der Österreicher und der damit gesicherte Verbleib in der Europa-Afrika-Zone I trotz aller immer wieder im Davis Cup auftretenden Unwägbarkeiten dennoch nur Formsache sein.

"Belag kein Nachteil"

Bei Verlauf nach Papierform könnte der Länderkampf schon vor dem Schlusstag entschieden sein. Der Verlierer der Begegnung hat vom 25. bis 27. Oktober gegen den Verlierer aus Rumänien-Schweden noch eine weitere Chance, den Abstieg zu verhindern.

Im etwa 2.000 Zuschauer fassenden Stadion Vidzemes Olimpiskaos Centrs wurde ein Hartplatz aufgelegt, dessen Langsamkeit das Team überraschte.

"Die Letten sind vom Typ her recht zügige Hallenspieler, deshalb hätten wir mit einem schnelleren Belag gerechnet. Für uns sollte das aber kein Nachteil sein", erklärte Trimmel.